2536 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Chemische Fabrik Grünau Landshoff & Meyer Aktiengesellschaft in Grünau bei Berlin. Gegründet: 7./5. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898; eingetr. 27./6. 1898. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, Handel mit chem. Fabrikaten, Erwerb u. Verwertung von Erfindungen auf chem. Gebiete. Produkte: Halbfabrikate für Teerfarben- industrie, Chemikalien für die Ausrüstungs- u. Textilindustrie, besonders Hilfsprodukte für Bleiche, Färberei, Druckerei und Walke, Chemikalien für die Emaillierindustrie, technische, photographische u. pharmaceutische Präparate verschiedener Art u. für verschiedene Zwecke. Der Grundbesitz der Ges. umfasst etwa 77 450 qm von denen ungefähr 25 525 qm mit Fabrik- anlagen u. Häusern bebaut sind. Die Fabrik liegt unmittelbar an der schiffbaren Dahme. Die Entladung geschieht mittels einer elektrischen Entladevorrichtung, an die sich eine Hängebahn anschliesst, sodass die Güter ihren Verarbeitungsstätten unmittelbar zugeführt werden können. Als Kraftquelle dient eine Dampfkesselanlage, die eine eigene Licht- u. Kraftanlage mit Hilfe einer 600 Kilowatt-Gegendruck-Turbine in Betrieb setzt, wozu alt Reserve eine 300 PS.-Dampfmaschine vorhanden ist. Die Kraftübertragung in den Betrieben geschieht mittels einer grösseren Anzahl von elektrischen Motoren. Das Unternehmen be- schäftigt zurzeit 350 Arbeiter, sowie 80 kaufmänn. u. techn. Beamte. Kapital: M. 21 Mill. in 20 000 St.-Akt. u. 1000 6 % Vorz.-Aktien zu M. 1000. IIrspr. M. 2 Mill., erhöht It. G.-V. v. 23./8. 1900 um M. 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1920 um M. 2 Mill. Gleichzeitig erfolgte die Ausgabe von M. 500 000 6 % Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920 u. zwar geniessen sie 6 % Vorz.-Div. mit Nachz.- Anspruch, 10fach. Stimmrecht u. Vorbefriedig. bei Liquid. zu 107 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./1. 1922 um M. 5.5 Mill. in 5500 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 29./6. 1923 um M. 10.5 Mill. in 10 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Darmstädter u. Nationalbank, Berlin), davon M. 2.5 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 4: 1 zu 1000 % plus Bezugsrecht- zuzügl. Börsenumsatzsteuer. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Bank für Handel u. Ind. in Berlin u. durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Kautionshypoth. auf dem gesamten Grundbesitz der Ges. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1923: M. 301 000. Kurs in Berlin Ende 1914–1923: 101*, –, 94, –, 96*, 98.50, –, 106, –, – %. Die noch im Umlauf befind lichen 4½ % Teilschuldverschr. von 1900 sind zum 1./3. 1924 gekündigt. Die Ges. erklärt sich bereit, gegen je nom. M. 1000 Teilschuldverschr. eine junge St.-Aktie von M. 1000 bis 31./12. 1923 auszugeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung v. Sonderrücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachz.-Anspruch, Rest als Div. an St.-Aktien, soweit G.-V. nicht anderweitig beschliesst. 7½ % Tant. an A.-R. nach Vornahme sämtlicher Abschr., Rückl., sowie nach Abzug einer für die Akt. bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Kapitals (ausser einer festen Vergüt. von M. 4000 für den Vors. u. M. 2500 für jedes Mitgl.). Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Nicht geleistete Einzahl. auf St.-Akt. 75 % auf M. 5 000 000 3 750 000, Grundst. 1 146 000, Geb. 1 000 000, Masch. u. Apparate 1 000 000, Transportwagen u. Gleisanlagen 1 000 000, Utensil. u. Geräte 1 000 000, Beteil. 1 000 000, Wertp. 23 328 Bill., Sorten 279.57 Bill., Wechsel 14 679.52 Bill., Kassa 2799 Bill., Debit. 492 664.43 Bill., Rohstoffe, Halbfabrikate, fertige Waren, Kohlen, Emballagen u. Diversen 217 089.59 Bill. – Passiva: A.-K. 21 000 000, Teilschuldverschr. 301 000, R.-F. I 10 268.80 Bill, do. II 35 000 000, Rückl. 429 455.38 Bill., Kredit. 271 115.92 Bill., Reingewinn 40 000 Bill. Sa. M. 750 840.11 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Reparat., Versich., Kohlen, Löhne usvw. 351 637.81 Bill., Gewinn 40 000 Bill. – Kredit: Vortrag 3 000 000, Bruttogewinn 391 637.81 Bill. Sa. M. 391 637.81 Bill. Kurs Ende 1914–1923: 157*%, –, 135, 170, 127.50*, 133.50, 375, 1150, 6600, 9 %. Notiert Berlin. Dividenden 1914–1923: 7½, 7½, 10, 12, 10, 12, 16, 20, 20 % (= 180 %% Bonus). 1923: 0 Vorz.-Akt. 1920–1922: Je 6 %. Direktion: Dr. Emil Franke, Dr. Victor Meyer, Dr. Siegfried Litthauer, Dr. Theo Meyer, Berlin. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Justizrat Prof. Dr. J. Riesser, Stellv. Geh. Komm.-Rat Ernst Meyer, Komm.-Rat Paul Herz, Justizrat Alb. Pinner, Berlin; Bankier Dr. Max M. Warburg, Hamburg; Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Dir. Dr. Ernst Busemann, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, E. J. Meyer Hamburg: M. M. Warburg & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Gold- u. Silberscheideanstalt vorm. Roessler.