= 2533 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Merck sche Guano- & Phosphat-Werke A.-G., Hamburg. Dovenhof. Gegründet: 16./12. 1899 mit Wirk. ab 1./1. 1899; eingetr. 23./12. 1899. Sitz der Ges. bis 23./11 1911 in Harburg a. E. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstell., Bearbeit. u. Handel von resp. mit chem. Produkten u. Düngemitteln aller Art; Erwerb u. Ausnutzung von Patenten; Betrieb von Spedit.- u. Lagerungsgeschäften. Fabriken zu Vienenburg, Harburg, Schöne- beck u. Frie drichstadt. Die Ges. gehört der Vereinig. hannov.-sächs. u. den schleswig- holstein-mecklenburg. Düngerfabriken an. Die Fabrik in Vienenburg ist für Absatz und Produktion gleich günstig gelegen, weil von hier aus die nahen, den grössten Konsum an Düngerstoffen aufweisenden Provinzen Sachsen u. Hannover ohne erhebl. Transportkosten beziehen können, anderseits die Bezugsquelle der für die Produktion nötigen Säure, nämlich die Unterharzer Berg- u. Hüttenwerke sich in unmittelbarer Nähe der Fabrik befindet. Auch die am Hafen gelegene Harburger Fabrik hat günstige Wasser- u. Bahnverbindung. Die Fabrikanlagen in Vienenburg, in Schönebeck u. Friedrichstadt u. die in Harburg an der Elbe belegene neue Fabrik sind auf eigenem Grund u. Boden errichtet. Die Fabrik. sind mit den neuesten leistungsfähigst. Maschin. eingerichtet, sodass der Betrieb ein sehr ökonomischer ist. Mit Rücksicht auf eine gedeihl. Entwickel. des Exportgeschäftes, u. um das Harburger Etablissem. sowohl hinsichtl. eignen Grund u. Bodens für die Fabrikanlage, wie auch hinsichtlich eigener Fabrikation von Schwefelsäure auf eine gesichertere Grund- lage zu bringen, hat die Ges. auf eigenem Grund u. Boden am neuen Harburger Seehafen die neue Superphosphat u. Schwefelsäure-Fabrik errichtet, die im Jan. 1908 in Betrieb kam. Die Ges. hat für diese Zwecke von der Stadt Harburg ein 26 749 qm grosses, am Seehafen belegenes Grundstück für den Preis von ca. M. 400 000 erworben u. später dazu gekauft 5287 qm im Werte von ca. M. 75 000. In 1918 erwarb die Ges. von den Chemischen Werken Schönebeck G. m. b. H. deren in Schönebeck a. E. belegenes Werk. Dasselbe dient in der Haupt- sache zur Herstell. von Schwefelsäure, Superphosphat, Salpetersäure, Glaubersalz, schwefels. Tonerde, Alaun u. Bittersalz. Ferner erwarb die Ges. von der Firma L. R. Kühn in Schönebeck a. E. deren Superphosphatfabrikation nebst allen Rechten und Pflichten des Vertrages dieser Firma mit den Superphosphatfabriken G. m. b. H., Hannover. Die Fabrikationsstätte der Firma Kühn wurde von der Ges. nicht mit erworben; das erworbene Kontingent soll auf den eigenen Werken mit hergestellt werden. 1921 Erwerb der Dünge- mittelwerke der Fa. Stuhr & Lorenzen in Friedrichstadt (Eider). Kapital: GM. 3 Mill. in 30 000 Aktien zu GM. 100. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1907 um M. 500 000. Dann lt. G.-V. v. 30./12. 1918 um M. 1 Mill. erhöht. Lt. G.-V. v. 29./3. 1920 weitere Erhöh. um M. 1 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1921 um M. 5 Vill. in 5000 Aktien zu M. 1000, angeb. M. 4 Mill. 5: 4 zu 140 %. Die restl. M. 1 Mill. Aktien wurden vom Konsort. für die Übernahme der Fabrik in Friedrichstadt bereit gehalten. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 1./11. 1922 um M. 10 Mill. in 10 000 Aktien zu M. 1000. Die Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Norddeutsche Bank in Hamburg) zu 350 % angeb. 1 1 zu 410 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 8./2. 1923 um M. 10 Mill. in 2000 Aktien zu M. 5000, von einem Konsort. übern. (wie oben) zu 2200 %, angeb. im Verh. 10 000: 5000 zu 2500 % plus Bezugsrechtsteuer u. Börsenumsatzsteuer. Nachdem in der G.-V. v. 27./6. 1924 ein Beschluss über die beantragte GM.-Umstell. nicht zustande kam, beschloss die a. o. G.-W. v. 26./8. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 30 Mill. auf GM. 3 Mill. (M. 1000 = GM. 100) wieder unter Protest einer Aktionärgruppe. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 1000 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., dann bis 4 % Div., vom Übrigen nach Absatz etwaiger Sonderrückl. 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Grundst. 725 000, Fabrikanlagen 4 589 007, Beteil. u. Wertp. 953 251, Kassa 36 732.94 Bill., Schuldner 286 047.76 Bill, Waren 692 307.40 Bill. — Passiva: A.-K. 30 000 000, R.-F. I 278 149 221, do. II 10 000 000, Ern.-F. 30 000 000, Versich. 10 000 000, Unterst.-F. 5 000 000, unerhob. Div. 688 240, Steuern 35 000, Vortrag 39 005.60 Bill. Devisen 72 687.32 Bill., Gläubiger 205 546.37 Bill., Geldentwert. 650 000 Bill., Tant. 8000 Bill, Gewinn 39 848.81 Bill. Sa. M. 1 015 088.11 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 98 943.18 Bill., Betriebsunk. 166 485.45 Bill. Geldentwert. 650 000 Bill., Tant. 8000 Bill., Gewinn 39 848.81 Bill. – Kredit: Vortrag 1922 1644 885, Waren 963 277.45 Bill. Sa. M. 963 277.45 Bill. „Kurs Ende 1914–1923: 90*, –, 90, 105, 130*, 143, 405.50, 775, 9200, – %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1914–1923: 0, 5, 5, 6, 8, 12, 20, 20 20 (Bonus), 100, 0 %. C.-V.: 4 J. K. Direktion: Johannes E. Ruperti, Herm. Hantsche, Dr. G. A. Bruhn. Aufsichtsrat: Vors. Ernest Merck; Stellv. Gen.-Dir. Dr. Hasslacher, Duisburg-Meiderich: Dr. Oscar Ruperti, Bochum; Freih. Frederic von Schröder, Hamburg; Freih. Kurt v. Schröder, Köln; Rich. Zimmermann, Lübeck; Gustay Fraenkel, Hildesheim; Oskar Wiechert, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Norddeutsche Bank; Köln: J. H. Stein.