2590 Chemische Industrie, Linoieum, Gummi, Asbest etc. Die Ges. und die Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik waren als Rhein-Siegener Gruppe im Jahre 1894 in ein Vertragsverhältnis mit dem sogen. „General-Kartell“ getreten, dem folg. Gesellschaften: 1) Köln-Rottweil Aktiengesellschaft Berlin, 2) Wolff & Co. Commandit.Ges. auf Aktien in Walsrode, 3) Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, 4) Rheinische Dynamitfabrik in Opladen, 5) Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, 6) Dresdner Dynamitfabrik in DPresden angehören. Zwischen dem „General-Kartell' einerseits und der „Rhein-Siegener Gruppe' andererseits besteht eine Interessengemein- schaft, nach welcher die „Rhein-Siegener Gruppe“ am Schluss eines jeden Jahres dem „General-Kartell' ihr gesamtes Geschäftsergebnis überweist. Dagegen vergütet das General-Kartell“ der „Rhein-Siegener Gruppe“ eine Summe, die sich aus Gewinn-Quoten für Abschreib., Div. u. Tant. zusammensetzt. Der Vertrag läuft bis Ende 1999. Die Gesellschaften der Rhein-Siegener Gruppe veräussern per 31./12. 1999 ihr Vermögen im ganzen u. ihre Firma an die Köln-Rottweil Akt.-Ges. in Berlin, welche diese Werte für Rechnung des Generalkartells übernehmen. Als Übernahmepreis ist die Summe vereinbart, welche sich ergibt, wenn man die Durchschnittszahl der für die fünf Geschäftsjahre 1946–1950 der Rhein-Siegener Gruppe zugefallenen Gewinnquote unter Annahme einer 6 Verzins. Kapitalisiert. Der 1914 zwischen Deutschland und England ausgebrochene Krieg liess ein Fortbestehen des Generalkartell-Anschlussvertrages der Nobel Dynamit Trust C0. nicht zu. Nachdem die Köln-Rottweil Akt.-Ges. ihre Kartellbeziehungen zur Nobel Dynamit Trust Co. 1913 aufgelöst, gleichzeitig aber mit ihren bisherigen deutschen Kartellfreunden eine Verständigung zur Weiterführung des Generalkartells auf rein nationaler Grundlage getroffen hatten, war auch die Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. in der Lage, ihr Verhältnis zum Ge- neralkartell unter entsprechender Abänderung des Generalkartell- Anschlussvertrages aufrechtzuerhalten. Durch die neuen Vereinbarungen ist der Ges. eine Div. in Höhe von 80 % der von der Köln-Rottweil Akt.-Ges. zur Ausschüttung gelangenden Div. sichergestellt. Kapital: M. 160 000 000 in 100 000 St.-Aktien u. 60 000 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, erhöht 1899 um M. 1 000 000. 1911 weitere Erhöh. um M. 1 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./11. 1916 um M. 6 500 000. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 27./11. 1919 um M. 13 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V v. 5./3. 1921 um M. 30 000 000 in 30 000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. mit Nachzahl.- Anspruch u. Vorbefriedigung im Falle der Liquid. mit 115 %. Neuerdings erhöht lt. G.V. v. 30./5. 1921 um M. 14 000 000 in 14 000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 12./12. 1921 um M. 10 000 000 in 10 000 St.-Akt. a M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Lt. G.-V. v. 10./4. 1923 erhöht um M. 80 000 000 in 50 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 30 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, beide div.-ber. ab 1./1. 1923. Ein Konsort. hat M. 20 000 000 neue St.-Akt. zu pari übern. u. sie den Aktion. bis 5./5. 1923 zu 2400 % im Verh. 5:2 angeb. Der G.-V. v. 26./11. 1924 ist vorgeschlagen, das St.-A.-K. von 100 000 000 auf GM. 12 000 000 durch Herabsetzung des Nennwertes der Aktien von PM. 1000 auf GM. 120 (8¼: 1) und das Vorz.-A.-K. von 60 000 000 auf GM. 2 160 000 umzustellen. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, rückzahlbar ab 1915 zu 103 %. Der Rest der Obl. ist per 1./10. 1923 gekündigt. Zahlst. wie bei Div. u. Bonn: A. Schaaffhaus. Bankverein. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 St.- u. Vorz.- Aktie = je 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div, (Max.) an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom ver- bleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Grundst. u. Anlagen 444 565.65 Bill., Patente 1, Betriebs- u. Warenvorräte 1 191 116.24 Bill., Debit. 3 559 599.13 Bill., Kassa 62 919.41 Bill., Reichsbank u. Postscheck 48 919.29 Bill., Wechsel 22 346.80 Bill., Eff. 42 209 749, Beteiligung. 935 070, Kaut. 11 241 200. – Passiva: A.-K. 160 000 000, R.-F. 31 555 744, Aktien-Agio 33 111.86 Bill., Spez.-R.-F. 120 000, uneingel. Obl. 334 020, unerhob. Div. 9 331 238, do. Obl.-Zs. 16 236, Hyp. 122 000, Kredit. 5 296 354.66 Bill., Kaut. 11 241 200. Sa. M. 5 329 466.53 Bill. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 478 121.69 Bill. – Kredit: Vortrag 10 000, Fabrikat.-K. 478 121.69 Bill. Sa. M. 478 121.69 Bill. Kurs Ende 1914–1923: In Köln: 203*, –, 240, –, 110*, 170, 345, 600, 6700, 10.5 %. — In Berlin;: 201, –, 240, 221, 110 171, 348, 630, 6450, 9.6 % Dividenden 1914–1923: 20, 28, 16, 16, 12, 12.8, 12.8, 16, 160, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Cöln; Gen.-Dir. Prof. Dr. Jul. Flechtheim, B.-Grunewald. Stellv.: Rud. Garke, Troisdorf. Aufsichtsrat: (6–14) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. E. Kirdorf, Düsseldorf; Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, S. Alfred Freih. von Oppenheim, Köln; Gen.-Dir. Geh.-Rat Dr. G. Aufschläger, Hamburg; Bergassessor a. D. Otto Krawehl, Essen; Dr. jur. Arthur Salomonsohn, Gen. Dir. Max Kosegarten, Gen.-Dir. Dr. Max Duttenhofer, Berlin: Gen.-Dir. Bergmeister Alb. Hoppstädter, Bochum; Gen.-Dir. Dr. Walter von Selve, Altena i. W.; Gen.-Dir. J. Kleynmanns, Recklins- hausen: Konsul E. Kramer, Bonn. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Levy; Berlin, Frankf. a. M. u. Bremen: Disconto-Ges.; Köln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Hamburg: Nordd. Bank M. M. Warburg & Co.