Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest ete. 2607 Aspirin, Helmitol, Heroin, Mesotan, Protargol, Veronal, Sajodin etc., Kräftigungsmittel (Somatose, Guajacose etc.), Cellit (Acetylcellulose), Photo- Chemikalien (Ent wickler, Fixier- salz, Blitzlicht, Toner), photographische lichtempfindliche Papiere, Rollfilme u. Filmpacks, Uspulun-Saatbeizmittel, eine Anzahl in der Landwirtsch. zur Vernicht. von tierischen u. pflanzlichen Schädlingen benutzter Präparate (Ustin, Venetan, Certan, Sokial, Solbar), Des- infektionsmittel (Caporit), veterinärärztliche Präparate (Istizin, Pulbit, Caporit-Spezialit., Allegan, Odylen, Protargolstäbchen), Tolid, Aricyl). – Vorhanden sind zahlreiche Arb.- u. Beamt.-Wohnhäuser, sowie andere Wohlfahrtsanstalten im Interesse der Werksangehörigen, speziell in Leverkusen. — Der Gesamtgrundbesitz umfasst ein Terrain von 1378 ha, Aovon 651 ha auf Leverkusen entfallen. Beschäftigt wurden am 1./7. 1923 2909 Beamte u. 11 500 Arbeiter. Der Fabrikationsgang war im Jahre 1922 befriedigend. Interessengemeinschaft zwischen den Elberfelder Farbenfabriken, der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. u. der A.-G. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow. Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Leverkussen u. Ludwigshafen, 14 % auf Berlin. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu er- mittelnden Erträgnisse der drei Ges. zus.geworfen und unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Wegen Ausgleichung von Unebenheiten zwischen der Elberfelder u. Ludwigs- hafener Ges. siehe bei Kap. 6 Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarben-Industrie durch den Beitritt der Firmen Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Kalle & Co. A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter-Meer, Uerdingen u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankr. a. M. Die Dauer der neuen Interessengemeinschaft ist auf 50 Jahre festgesetzt, also v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965. Die Selbständigkeit der Ges. bleibt erhalten u. der Gewinn wird vom 1./1. 1916 ab, im Ausgleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron vom 1./1. 1917 ab, nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt. Die mit der Beteil. Ludwigshafens übereinstimmende Gewinnbeteilig. der Farbenfabriken Bayer wird für die ersten zehn Jahre 24, 82 %, für die. spätere Zeit 25, 02 % betragen. Der alten Interessengemeinschaft bleiben für die erwähnte Übergangszeit die Ge- winne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet der Herstellung von synthetischem Ammoniak und der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoffprodukte als Sondergewinne vorbehalten. Der alte Interessengemeinschaftsvertrag muss während der Dauer der neuen Interessengemeinschaft natürlich ausser Kraft treten, so weit er mit den Bestimmungen der neuen Interessengemeinschaft in Widerspruch steht. Es sollen aber, nach- dem innerhalb der neuen Interessengemeinschaft die Gewinne ausgeglichen sind, die auf die drei Firmen der alten Interessengemeinschaft entfallenden Gewinne unter diesen, jeweils auch dem alten Interessengemeinschaftsvertrag verteilt werden. Deshalb wurde der alte Vertrag, um mit dem neuen zeitlich übereinzustimmen, um zehn Jahre, also bis 31./12. 1965 verlängert. Zur Erhalt. der Konkurrenzfähigkeit der Firmen der Int.-Gem. auf dem Welt- markt wurde lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 2./12. 1920 der Vertrag weiter bis zum 31/12. 1999 verlängert u. seine Kündig. an die Zustimmung der G.-V. mit einer Majorität von des vertretenen A.-K. gebunden. Zwecks Übernahme der Stickstoffwerke der Badischen Anilm- u. Soda-Fabrik vereinbarten die Firmen des Konzerns mit Genehmig. ihrer G.-V. die Gründung einer Ges. m. b. H., mit einem St.-Kap. von M. 500 000 000 unter Beteilig. im Verhältnis ihrer Quoten. Im Jahre 1908 im Verein mit den übrigen Firmen der alten Interessengemeinschaft Erwerb der Kohlenzeche Auguste Victoria im Kreise Recklinghausen, um ihre Kohlen- versorgung unabhängig von der jeweiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicherzustellen. Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Ges. 475 Kuxe übernommen. Kapital: M. 940 000 000 in 880 000 St.-Aktien u. 60 000 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 sowie 1896 um M. 3 000 000. Weitere Erhöh. 1901 um M. 2 000 000. 1904 Erhöh. um M. 7 000 000. Nochmals erhöht 1907 um M. 15 000 000. 1914 weitere Erhöh. um M. 18 000 000. Nochmals erhöht 1917 um M. 36 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1919 um M. 90 000 000. Gleichzeitig erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1919 um M. 72 000 000 in 72 000 Namens-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920 p. r. t., begeben zu 100 %. Die Vorzugsaktien haben doppeltes Stimmrecht, erhalten eine Vorzugsdividende bis zu 3½ %, sind am Reingewinn über 3½ % nicht beteiligt und können nur mit Zustimmung der Ges. übertragen werden. Die Vorz.-Aktien wurden von den übrigen Unternehmungen der Anilingruppe übernommen. Die G.-V. v. 12./5. 1921 beschloss Erhöh. um M. 430 000 000 in 178 000 St.-Aktien zu M. 1000 u. 42 000 Vorz.-Aktien in St-Aktien umzuwandeln. Die restl. M. 30 000 000 Vorz.-Aktien erhielten 10 fach. Stimm- recht. Gleich den übrigen Firmen der Interessengemeinsch. u. zur Sicherstell. des Anteils an dem Wiederaufbau des Oppauer Werkes nochmals erhöht lt. G.-V. v. 11./1. 1922 um M. 40 000 000 in 40 000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem