2610 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei' Ges. nach folgendem Schlüssel verteilt werden: Ludwigshafen 43 %, Leverkusen 43 %, Berlin 14 %. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vorstehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre verfassungsmäss. Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Im Jahre 1916 haben sich die Ges. u. die ihr durch Interessengemeinschaft verbündeten Firmen auf im wesentlichen gleicher Grundlage mit den Firmen: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co. G. m. b. H., Frankfurt a. M., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, Uerdingen, Kalle & Co. A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M., zu einer erweiterten Interessenge- meinschaft zusammengeschlossen, welche mit dem 1./1. 1916 bzw. im Verhältnis zur Che- mischen Fabrik Griesheim-Elektron mit dem 1./1. 1917 in Kraft getreten und deren Dauer auf 50 Jahre, gerechnet vom 1./1. 1916, bemessen ist. In der erweiterten Interess.-Gem. sind der Ludwigshafener Ges. zugunsten der alten Interess.-Gem. Ludwigshafen/Lever- kusen/Berlin die Erträgnisse des von ihr erschlossenen Stickstoffgebietes, einzelnen der übrigen Ges. andere Gebiete auf eine längere Übergangszeit als Sondergewinn vorbehalten. Die Gewinnabrechnung erfolgt ebenso wie in der alten Interess.-Gem. in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen ermittelten Erträgnisse zusammengeworfen u. unter Berücksichtig. der durch verschiedenartige Bemessung der Abschreib., Reservestell. usw. bedingten Verschiedenheiten unter die beteiligten Ges. nach einem in ungefährer Übereinstimmung mit den Durchschnittsgewinnen einer zurückliegenden Anzahl von Jahren festgelegten Schlüssel verteilt werden. Der schlüsselmässige Anteil an dem Gemeinschafts- gewinn der erweiterten Interess.-Gem. beträgt für Ludwigshafen bis Ende 1925 24, 820 %, für die Restdauer 25,019 %. Da das Stickstoffgebiet Ludwighafens infolge des Krieges eine unerwartet grosse Ausdehnung angenommen hat u. die Mittel der Firmen der erweiterten I.-G. in weit höherem Masse als anfangs erwartet für den Ausbau dieses Gebietes in An- spruch genommen werden, wurde mit Wirkung vom 1./1. 1919 vereinbart, dass Ludwigs- hafen unter Vorbehalt einer Vorausleistung aus dem Erlös für die Auslandslizenzen auf sein Sondergebiet zugunsten der erweiterten I.-G. verzichtet. Ebenso haben andere I.-G.- Firmen, denen nach dem I.-G.-Vertrage Sondergebiete vorbehalten waren, auf diese Gebiete zugunsten der erweiterten I.-G. teilweise verzichtet. Laut Gen.-Vers.-Beschl. vom 27./11. 1920 ist die Dauer des I.-G.-Vertrages bis zum 31./12. 1999 verlängert u. seine Kündig. an die Zustimm. der Gen.-Vers. mit einer Mehrheit von des vertret. Grundkapitals gebunden. Die Ges. hat Ende 1920 in Gemeinschaft mit den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft die „Ammoniakwerke Merseburg-Oppau G. m. b. H., Ludwigshafen a. Rh.“' mit einem St.-Kap. von M. 500 000 000 gegründet, an welchem die I.-G.-Firmen mit ihren Quoten beteiligt sind. Zweck der Ges. war die Fortführ. der Betriebe der Stickstoffwerke der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik, die in dem vorläufig geplanten Ausmasse fertiggestellt u. in der Lage sind, jährlich 300 000 t Stickstoff zu erzeugen. Da jedoch auf die G. m. b. H. nur das Werk Merseburg – u. zwar mit Wirk. vom 1./1. 1922 – übergegangen ist, wurde die Firma in „Ammoniakwerk Merseburg G. m. b. H.“' mit dem Sitz in Merseburg geändert. Das Werk Merseburg einschliesslich Wohnkolonie u. Gipswerk Niedersachswerfen verfügt über Grund- besitz im Ausmasse von 657.58 ha, wovon 43.76 ha überbaut sind, u. es werden dort 10 135 Arb. u. 2588 Beamte beschäftigt. Die Ges. ist an der Duisburger Kupferhütte mit M. 2 724 000 Aktien u. an der Kohlenzeche Auguste Victoria mit 47.5 % beteiligt. Zur Sicherstellung des Braunkohlenbedarfs der Merseburger Ammoniakfabrik hat die Ges. die sämtl. M. 5 Mill. Aktien der Wallendorfer Kohlenwerke Aktiengesellschaft in Halle a. 8. sowie die sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Elise II bei Mücheln erworben: der Ausbau der Wallendorfer Werke ist noch nicht in Angriff genommen. Ausserdem ist die Ges. an der Dörstewitz-Rattmannsdorfer Braunkohlen-Industrie-Aktien-Gesellschaft in Rattmannsdorf mit nom. M. 490 600 von M. 500 000 Aktien, an der Zuckerfabrik Körbisdorf Aktiengesellschaft in Körbisdorf bei Merseburg mit nom. M. 2 190 400 von M. 2 700 000 Aktien beteiligt. Kapital: M. 940 000 000 in M. 880 000 000 St.-Aktien u. M. 60 000 000 Vorz.-Aktien. Urspr. Aktien-Kapital fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung 1897 um M. 1 500 000, 1899 um M. 1 800 000; 1899 weiter um M. 1 200 000. Nochmals erhöht 1907 um M. 15 000 000; 1914 nochmalige Erhöh. um M. 18 000 000. Weiter erhöht 1917 um M. 36 000 000 in 3000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917, Dann erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1919 um M. 90 000 000 in 75 000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Die gleiche G.-V. beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 72 000 000 in 60 000 Vorz.-Akt. à M. 1200. Diese Vorz.-Akt. erhalten 3½ % Div., lauten auf Namen u. sind nur mit Zustimmung der Ges. übertragbar u. von den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft übernommen. — Durch G.-V.-B. v. 14./5. 1921 sind von den M. 72 000 000 Vorz.-Aktien M. 42 000 000 in St.-Aktien umgewandelt worden u. erhöhte die gleiche G.-V. das Kap. um M. 178 000 000 in 148 332 St.-Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber ab 1./1. 1921. Diese St.-Aktien u. einen Teilbetrag von M. 2 000 000 der in St.- Aktien um gewandelten Vorz.- Aktien, übernommen von einem Konsortium (Deutsche Bank, Berlin etc.) zu 107 %, angeb. den bisher. Aktionären 1200: 1200 vom 30./5. bis 28./6. 107 %, während M. 40 000 000 St.-Aktien im wesentlichen zur Übernahme von Geschäftsanteikn der Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankfurt a. M., verwendet wurden. Infolge 30 Zerstörung der Oppauer Werke (s. oben) sah sich die Ges. genötigt in Gemeinschaft 380 den übrigen I.-G.-Firmen, das A.-K. lt. G.-V. v. 10./1. 1922 um M. 40 000 000 (also au ―