7 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 339 Hlamelner Papierwarenfabrik Akt.-Ges. in Hameln. Gegründet. 9./8. 1922; eingetr. 25./9. 1922. Gründer: Fabrikant Aug. Elbrächter, Hamelner Papierwarenfabrik G. m. b. H., Hameln; Dir. Willy Brandt, Hannover; Prokurist Wilh Schäffer, Hameln: Karl Rupe, Herford. 2 Zweck. Fabrikat. u. Vertrieb von Papierwaren jeder Art, insbes. Erwerb u. Fortführung des unter der Firma „Hamelner Papierwarenfabrik G. m. b. H. Hameln betriebenen Unter- nehmens. Die Ges. ist berechtigt, Zweigniederlass. an anderen Orten innerh. u. ausserh. Deutschl. zu errichten u. sich an anderen Unternehm. gleicher oder ähnlicher Art zu beteil. Kapital. GM. 250 000 in 2500 Akt. zu GM. 20 u. 2000 Akt. zu GM. 100. Urspr. M. 2 500 000 in 2500 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 21./2. 1923 um M. 10 000 000 in 2000 Akt. zu M. 5000, übern von einem Konsort., angeb. M. 7 500 000 zu 300 %. Die G.-V. v. 23./7. 1923 beschloss die Umstell. des A.-K. auf GM. 250 000 im Verh. 50: 1 in Akt. zu GM. 20 (früher M. 1000) u. zu GM. 100 (früher M. 5000),. Geschäftsjahr. Kalenderj. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht. Je GM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung. 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von GM. 500 je Mitgl.) Rest nach G.-V.-B. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924. Aktiva: Debit. 3426, Waren 31 772, Postscheckguth. 148, Kassa 383, Schecks 13, Reichsbankguth. 15, Grundst. 5000, Geb. 95 000, Anlagen 121 905. – Passiva: A.-K. 250 000, Bankschulden (Papiermark) 1712, do. (Rentenmark) 20, Kredit. 5931. Sa. GM. 257 663. Dividenden 1922–1923. 40, 0 %. Direktion. Fabrikant Aug. Elbrächter, Hameln. Aufsichtsrat. Dir. Willy Brandt, Hannover; Rechtsanwalt u. Notar Paul Senckel, Oberst a. D. Kurt Kern, Hameln. Varziner Papier-Fabrik zu Hammermühle-Varzin. Gegründet: 21./2. 1890; eingetr. 8./4. 1890. Zweck: Fortbetrieb des vom Komm.-Rat Mor. Behrend in Varzin zu Hammermühle, Fuchs- mühle und Campmühle betriebenen Fabrikgeschäftes für Papier und verwandte Waren. Ausserdem verfügt die Ges. über eine Papier- u. Zellulose-Fabrik (s. unten) in Raths- damnitz. Die Ges hat mit Gültigkeit bis zum Jahre 1940 mit der Fideikommiss-Herrschaft Varzin einen Pachtvertrag geschlossen, wonach sie gegen Entricht einer jährl. Pacht- summe von M. 88 779 berechtigt ist, die drei Wassermühlen Hammermühle, Campmühle und Fuchsmühle zu benutzen und in diesen Anlagen die Holzschleiferei sowie die Papier- u Pappenfabrikation zu betreiben. Sollte im Laufe der Pachtjahre bis zum 31./12. 1940 die erwähnte Industrie für die Pächterin nicht mehr rentabel sein, so ist letztere berechtigt, die gepachtete Anlage auch zum Betriebe eines anderen Industriezweiges zu benutzen. Bei Ablauf der Pachtzeit sind die seitens des Pächters errichteten Gebäude nach Wahl des Verpächters diesem zum Taxwerte zu überlassen, oder der ursprüngliche Zustand ist auf Kosten des Pächters wiederherzustellen. Die Papierfabrik Hammermühle arbeitet mit zwei Papiermasch. neuesten Systems von je 2.60 m Arbeitsbreite nebst den zugehörigen Hilfsmasch. Ausserdem besitzt Hammermühle eine für ihre Papiererzeug. ausreichende Sulfitzellulose-Fabrik, die durch eine eigene Gleisanlage von rd. 1 km Länge an die Staatsbahn angeschlossen ist. Diese Fabrik ist für eine Tages- produktion von etwa 45 000 kg eingerichtet; sie besitzt drei stehende Kocher, ferner sechs mech. Schwefelkiesöfen mit zugehörigen Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die zweite Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeitsbreite mit zugehörigen Vorbereitungsmasch., Kalandern, Schleifmasch etc. sowie eine neuzeitl. Holzschleiferei. Die dritte Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit zehn Schleifapparaten u zugehörigen Sortier: u Entwässerungsmasch. Der Grundbesitz in Rathsdamnitz umfasst rd. 970 000 qam, davon rd. 21000 qm bebaut. Nach erfolgter vollständiger neuzeitlichen Anforder. entsprechend. Umgestaltung des Betriebes arbeitet die Fabrik jetzt mit fünf Papiermasch. mit einer Breite von 150 m, 1,60 m, 1,70 m, 1,90 mu 2.50 m. Die Leistungsfähigkeit dieser Masch. beträgt täglich etwa 43 000 kg Papier; der gesamte dazu nötige Rohstoff (Sulfitzellulose) wird in der eigenen Zellulosefabrik in Rathsdamnitz hergestellt. Die Ges. verfügt über insgesamt rund 1500 PS Wasserkraft u. etwa 4000 PS Dampfkraft. Sie besitzt 60 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser. In den Betrieben sind rund 90 Angestellte u. 2000 Arbeiter beschäftigt. Papierabsatz 1920 bis 1923: 11 583 201 kg, 13 894 326 kg, 19 650 355, ? Kg. Kapital: M. 100 Mill. in 80 000 St.-Akt. u. 20 000 6 % Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 1 Mill., erhöht 1905 um M. 250 000, 1907 um M. 250 000, 1908 um M. 500 000, 1909 um M. 3 Mill. M. 2 500 000 neuer Akt. dienten zum Erwerb von $ 960 000 Shares der Hammer- mill Paper Company in Erie (Pennsylvania, Amerika). Näheres siehe Jahrg. 1916/17. Weiter erhöht 1911 um M. 2 Mill., 1921 um M. 15 Mill. in 5000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. (in St.-Akt. umgewandelt), 1921 nochmals Erhöh. um M. 23 Mill. in 20 000 Vorz.-Akt. und 3000 St.-Akt., (die Vorz.-Akt. ebenf. in St.-Akt. umgewandelt). Lt. G.-V. v. 27./4. 1923 weitere Erhöh. um M. 55 Mill. in 35 000 St.-Akt. u. 70 000 Vorz.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, davon M. 25 Mill. St.-Akt. i. Verh. 1:1 zu 2000 % angeb. Der a. o. G.-V. v. 22./11. 1924 ist Ermässig. des St.-A.-K. im Verh. 12½: 1 vorgeschlagen, so dass die bisher. PM. 60 Mill. St.-Akt. auf GM. 4 800 000 umgestellt werden. Die bisher. 40 Mill. Vorz.-Akt. solle ent- prechend dem eingezahlten Goldmarkbetrage auf GM. 200 000 umgestellt werden. ―