34 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 2769 Dividende 1923: 0 % (Verlust M. 201 Bill., vom A.-R. gedeckt). Direktion. W. G. Glitzner. Aufsichtsrat. A. G. Glitzner, Leipzig; E. G. C. Einbrodt, Grossjena b. Naumburg; C. P. Scholze, Notar Dr. Steinhäuser, Leipzig; Bankprokurist. H. C. Reichel, Wurzen. Graphia, Briefumschlag- und Papierwarenfabrik Akt.-Ges. in Liegnitz. Gegründet. 21./6. 1923: eingetr. 25./7. 1923. Gründer: Komm.-Rat Dr. Heinrich Krumb- haar, Frau Käthe Krumbhaar, geb. Schönlein, Buchdruckereibes. Kurt Krumbhaar, Frau Eva Krumbhaar, geb. Schönlein, Betriebs-Dir. Oswald Mayer, Prokurist Paul Scholz, Liegnitz; Alfred Reiss, B.-Grunewald. Zweck. Pachtweise Fortführ. des Betriebes der Graphia G. m. b. H. in Liegnitz, Brief- umschlag- u. Papierwarenfabrikation. Kapital. GM. 5000 in 100 Akt. zu GM. 50. Urspr. M. 10 Mill. in Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 25./4. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 10 Mill. auf GM. 5000 in 100 Akt. zu GM. 50. Geschäftsjahr. Kalenderj. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Direktion. Komm.-Rat Dr. Heinrich Krumbhaar, Buchdruckereibes. Kurt Krumbhaar. Aufsichtsrat. Dr. Herbert Krumbhaar, Frau Eva Krumbhaar, Dir. Otto Weigel, Liegnitz. Kostlleimer Cellulose- u. Papierfabrik A.-G. in Mainz-Kostheim. Gegründet: 1./6. 1885; eingetr. 2./7. 1885. Firma bis 28./12. 1899 Kostheimer Cellulosefabrik. Zweck: Betrieb einer Cellulose- u. Papierfabrik. Spezialität: Fabrikat. von einseitig glatten Düten- u. Packpapieren. In der Fabrik sind in Betrieb 10 Cellulosekocher, 12 Dampfkessel mit zus. 2246 qm Heizfläche, 1 Turbo- Dynamo von 3000 PS. für Drehstrom-Erzeugung, 1 Drehstrom-Gleichstrom-Umformer, 1 Drehstrom-Transformator, 51 Drehstrom- u. 50 Gleich- strom-Motore bezw. Dynamos, 2 Dampfmasch. mit zus. 920 PS. als Reserve, 7 Papiermasch. u. 3 Cellulose-Entwässer.-Masch., welch letztere zur Herstellung von Cellulose dienen. Be- schäftigt 30 Beamte, 600 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Fabrik liegt am Main mit ca. 250 m Wasserfront u. ermöglicht den grossen Rheinkähnen unmittelbar an den Ausladestellen an- zulegen. Grundbesitz 97 876 qm. 1910/13: grössere Erweiter.- u. Umbauten. Im Nov. 1921 wurde die Fabrik von einem grossen Brandschaden betroffen, durch den die Ges. zwar durch Versich. gedeckt war, der jedoch, zumal bei dem zeitweisen Absatzmangel der Fabrikate, das Geschäftserträgnis derart beeinträchtigte, dass die Ges. für 1921 dividendenlos war. Bis zum Mai 1922 musste die Erzeugung auf die Herstellung von Zellstoff beschränkt bleiben. von da ab konnte die Papierherstellung sukzessive wieder aufgenommen werden. Auch hatte die Ges. ganz bes. unter dem Drucke der Sanktionen namentlich der Brennstoffversorg. zu leiden. Um zu vermeiden, dass die Aktionäre eventl. Jahre hindurch dividendenlos blieben, forderte die im A.-R. der Dresdner Chromo- u. Kunstdruckpapierfabrik Krause & Baumann vertretene Exportfirma Wilhelm Hartmann G. m. b. H. in Berlin die Aktionäre der Kostheimer Ges. auf, ihre Aktien gegen solche der Dresdner Chromo-Ges. im Verh. von M. 5000 Kostheimer gegen M. 2000 vollbezahlte Dresdner Chromo-Aktien mit Div.-Scheine für 1921 u. ff. bis 6./6. 1922 umzutauschen. Auf den Nennwert der um- getauschten Kostheimer Aktien wurden 12 % bar gezahlt (entsprechend 6 % auf die lt. G.-V. v. 27./5. 1921 für 1921 mit ½ Div.-Ber. ausgegeb. 6000 Kosth.-Akt. Nr. 6001–12 000). Der Umtausch sollte für die Exportfirma nur verbindl. sein, falls bis 6./6. 1922 mindest. M. 3 500 000 Kostheimer Aktien umgetauscht werden. 1923 wegen Beschlagnahme der Holz- bedeutende Einschränkung des Betriebes, der im Oktober ganz stillgelegt werden musste. Kapital: M. 13 000 000 in 12 000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1899 um M. 200 000 zu 103 %. 1903 um M. 200 000 zu 105 %, 1905 um M. 250 000 zu 150 %. 1906 um M. 500 000. 1911 weitere Erhöhung um M. 1 000 000. Nochmals erhöht 1917 um M. 1 250 000 (auf M. 4 000 000) in 1250 Aktien. 1920 erhöht um M. 2 000 000 St.-Aktien u. M. 1 000 000 Vorz.-Aktien. Erstere wurden an ein Konsort. zu 115 % begeben u. den Aktion. zu 120 % i. Verh. 2: 1 angeboten, letztere erhalten 6 % Vorz.- Div. u. Anteil an der 8 % übersteigenden Div. der St.-A., sind mit 6 fachem Stimmrecht ausgestattet u. bleiben bis April 1925 für den Verkehr gesperrt. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G―M, v. 27./5. 1921 um M. 6 000 000 in St.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1921, übern. von einem Konsort. zu 120 %, angeb. den alten Aktion. zu 125 %. Anleihe von 1910: M. 1 300 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Die Stücke lauten auf den Namen der Rhein. Creditbank u. sind durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. It. Plan ab 1./1. 1920 in längstens 30 Jahren durch Auslos. im Juli auf 1./1. Ab 1920 verstärkte Tilg. zulässig. Die Anleihe ist durch Hypoth. an I. Stelle aut die Liegenschaften u. Einrichtungen in Kostheim sichergestellt. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Den Besitzern der alten Anleihe wurde der Umtausch, in neue Schuldverschreib. gestattet. In Umlauf Ende 1923: M. 1 208 000. Dieser Rest ge- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1924/1925. I. 174