3090 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. „Sarotti“ Aktiengesellschaft zu Berlin-Tempelhof, Teilestrasse 13/16. Gegründet: 12./9. 1903 mit Wirkung ab 1./7/. 1903; eingetr. 28./12. 1903. Gründung s. Jahrg. 1903/04. Fa. bis 2./4. 1921 „Sarotti“ Chokoladen- & Cacao-Industrie, Akt.-Ges. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von Hugo Hoffmann und Paul Tiede zu Berlin unter der Firma Hoffmann & Tiede betriebenen Chokoladen- u. Kakaofabrik, die Herstellung u. der Verkauf von Chokoladen, Kakao, Marzipan, Konfitüren, Honigkuchen, Zuckerwaren u. Nährmittel aller Art, ferner Ankauf u. Herstell. von Ausstatt. u. Verpackungsgegenständen für den Vertrieb der Fabrikate, sowie Verkauf der bei der Fabrikation sich ergebenden Neben- produkte u. Nebenartikel, ferner Fortbetrieb des vormalig unter der Firma Felix & Sarotti in Berlin bestandenen Geschäfts. Die Fabrikgrundst. Belle-Alliancestr. 81–83 sind 1921 verkauft. Der Grundbesitz besteht nunmehr aus dem im Geschäftsj. 1910/11 erworbenen neuen Fabrikgrundst. an der Teilestr. 13/16 in Tempelhof (ca. 41 750 qm). Das Grundst. liegt mit einer Front von ca. 300 m am Teltowkanal, besitzt eig. Gleisanlagen u. hat Anschluss an die Neukölln-Mitten.- walder Eisenbahn. Der Geschäftsgang in 1920/21 war so lebhaft, dass eine dreischichtige Arbeitszeit eingeführt werden musste, die die Nachfrage trotzdem nicht annähernd be. friedigen konnte. Im Sommer 1921 wurde daher mit einem Erweiterungsbau begonnen. Am 20./1. 1922 wurden die gesamten Fabrikanlagen durch einen grossen Brand vollständig zerstört. Die Wiederherstellung der durch Brand zerstörten alten Fabrik und auch der Erweiterungsbau sind beendet; die Nutzfläche ist dadurch auf insgesamt ca. 55 000 qm ge- stiegen. Das in Tempelhof am Teltow-Kanal gelegene, mit Gleisanschluss versehene Fabrik- grundstück hat eine Grösse von rd. 41 750 qm, wovon rd. 15 300 qm (mit einer Nutzfläche von rd. 55 000 qm) bebaut sind. Die maschinelle Einrichtung enthält u. a. 4 Dampfzkessel von insgesamt 990 qm Heizfläche, 2 Dampfturbinen von zus. 2350 PS, 1 an das Städtische Kraftwerk angeschlossene Transformatoren-Station von 1800 Kw u. 6 Kohlensäurekom- bressoren von zus. 1 080 000 Kalorien. Die quantitative Leistungsfähigkeit beträgt bei voller Ausnutzung des Betriebes täglich 30 000 kg. Zurzeit beträgt die Zahl der Arbeiter rd. 2500 und der Angestellten rd. 350. Die Ges. unterhält in Berlin 6 Verkaufsstellen; ferner Engros-Lager in 12 grösseren deutschen Städten u Ladengeschäfte in Dresden, Frankf. a. M. u. München. Die Ges. besitzt nunmehr nahezu die gesamten Aktien der 1922 gegründeten Sarotti Akt.-Ges. in Danzig (Gesamtkap. Danz. Gulden 1 250 000) sowie GM. 75 000 Aktien der 1923 gegründeten Sarotti Bayernwerk A.-G. in München (Gesamtkap. GM. 310 000,. Kapital: GM. 8 000 000 in 190 000 Inh.-Akt. zu M. 1000, 38 000 Inh.-Akt. zu GM. 100, 200 Inh.-Akt. zu GM. 2000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1905 um M. 500 000, 1907 um M. 1 000 000, 19009 um M. 500 000, 1912 um M. 1 000 000, 1919 um M. 1 500 000, 1920 um M. 3 000 000 in St.-Akt. u. um M. 3 000 000 in 6 % Vorz.-Akt., 1921 wieder in St.-Akt. umgewandelt. 1921 weitere Erhöh. von M. 6 000 000. Weiter erhöht 27./10. 1921 um M. 54 000 000, 1922 nochmals erhöht um M. 28 000 000 in 28 000 Aktien. Lt. G.-V. v. 12./12. 1922 erhöht um M. 100 000 000 in 52 000 Akt. zu M. 1000 u. 8000 Akt. zu M. 6000 mit Div.-Ber. ab 1 /7. 1922, davon M. 50 000 000 übern. von einem Konsort. zu 400 % u. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 zu 450 %. Die übrigen M. 50 000 000 Akt. wurden einem Konsort. überlassen, das diese an ein Syndikat verkaufte, das sich verpflichtete, in Höhe des ihm zufliessenden Gewinnes die Fertigstell. der Bauten der Ges. zu vertreten. Lt. G.-V. v. 29./9. 1923 wiederum erhöht um M. 200 Mill., in 30 000 Inh.-Akt. zu M. 6000 u. 200 St.-Akt. zu M. 100 000, davon M. 100 Mill. angeb. im Verh. 12: 6 zu ¼ mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Die G.-V. v. 23./8. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 400 Mill. im Verh. 50: 1 auf GM. 8 Mill. in 200 Akt. zu je GM. 2000, 38 000 Akt. zu je GM. 100 u. 190 000 Akt. zu je GM. 20. Die früh. Aktien über M. 6000 sind zerlegt in je 1 Aktie zu GM. 100 u. GM. 20. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1923: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: GM. 20 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 4 % Div., vom übrigen 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem GM. 200 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Grundst. 600 000, Fabrikgeb. 2 927 329, Masch. u. Einricht. 2 925 067, Vorräte 2 078 473, Kassa 96 605, Postscheck 9724, Bankguth. 94 487, Debit. 353 488, Beteil. u. Wertp. 1 083 596. – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 800 000, Kredit. 647 810, Akzepte 1023, Interims-K. 494 936, Arb.-Sparkasse 225 000. Sa. GM. 10 168 770. Kurs Ende 1914–1923: 114.90*, –, 127, 217.75, 176*, 234, 800, 1810, 4075, 2.4 %. Eingef. in Berlin. Dividenden 1913/14–1922/23: 4, 9, 12, 15, 20, 20, 20 – 20 % Bonus, 40, 20, 0 %. 1./7.–31./12, 1923: 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: W. Horra, Anton Kanold, Ad. Neugebauer, Werner Tiede. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Wilh. Kleemann, Berlin; Stellv. Gen.-Dir. Joachim Wohs gemuth. B.-Tempelhof; Rechtsanw. Dr. Hans Buka, B.-Wilmersdorf: Rechtsanw. Dr. Kon- stantin Fehrenbach, Reichskanzler a. D. M. d. R., Berlin; Bank-Dir. Alfred Frankfurter, Charlottenburg; Bankier Otto Grüneberg, Berlin; Fabrikant Fred Kanold, Göteborg; Bank- Dir. Dr. Otto Merckens, Charlottenburg; Prof. Dr. Erich Tiede, Bankier Ernst Wallach,