Verkehrs- Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3691 Vertrages betreffend Anlage u. Betrieb elektrischer Hoch- u. Untergrundbahnen. Die Fertigstell. der Bahn sollte nach dem Vertrage bis zum 30./9. 1918 bewirkt werden, erwies sich jedoch infolge der durch die Revolution geschaffenen Verhältnisse bzw. wegen der grossen Steigerung aller Bau- u. Betriebskosten als undurchführbar. Die deswegen u. auf Fortführung des Bahnbaus vom Verband Gross-Berlin u. der Stadt gegen die Ges. angestrengte Klage ist 1921 vom Landgericht und 1922 vom Kammergericht abgewiesen worden. Das Reichsgericht hat auf die Revision der Stadt am 9./1. 1923 die abweisenden Urteile der Vorinstanzen aufgehoben u. nach dem Klageantrage die Ges. verurteilt, „die Bauarbeiten zwecks Herstell. der Hoch- u. Untergr undbahn Gesundbrunnen–Neukölln auf der Strecke an der Neuen Friedrichstr. zwischen Nr. 23 u. der Klosterkirche fertigzustellen, u. zwar in fortlaufender vertragsmässiger Folge“. Aus den Urteilsgründen geht hervor, dass das Reichs- gericht die Schnellbahn für verpflichtet hält, bis zur Auflos. der Ges. den Vertrag zu erfüllen, dass aber mit Auflös. der Ges. der Vertrag endet u. damit auch die Verpflicht. der Ges., übrigens auch der Bürgin, der A. E. G. Dagegen gehen mit dieser Endigung des Vertrags- verhältnisses die auf oder im städtischen Grundeigentum befindl. unbewegl. Betriebseinricht. der Ges. unentgeltlich in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Mit Rücksicht auf die Entscheidungsgründe hat die A. E. G. als Aktionär den Antrag auf Auflös. der Ges. gestellt u. die a. o. G.-V. am 5./3. 1923 hat die Auflös. beschlossen. Kapital: M. 48 500 000, eingeteilt in 28 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 20 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. nur M. 22 500 000 Vorz.-Aktien; die G.-V. v 18./6. 1918 beschloss Erhöh. um M. 6 000 000 in Vorz.-Aktien u. Gewährung von Bau-Zs. auf alle Aktien bis 31./12. 1919. Die neuen Vorz.-Aktien wurden von der Allg. Elektr.-Ges. in Berlin übernommen u. mit 25 % eingezahlt. Sämtl. übrigen Aktien sind vollgezahlt; sie lauten auf den Inhaber u. sind unter der Bezeichnung A (Vorz.-Aktien) u. B (St.-Aktien), jede Gattung unter fortlaufenden Nummern ausgefertigt. Die Aktien sind vom deutschen Reichsstempel befreit. Die A. E. G., welche beinahe alle M. 20 000 000 St.-Akt. u. von M. 28 500 000 Vorz.-Akt. M. 6 000 000 mit 25 % Einzahl. im Besitz hat, hat sich entschlossen, den Aktion. der A. E. G. Schnellbahn A.-G. den Umtausch ihrer Aktien in junge A. E. G.-Akt. zu ermöglichen. Für je 6 Vorz.-Akt. oder je 10 St.-Akt. sollte eine A. E. G.-Aktie mit Div.-Ber. v. 1./7. 1922 gewährt werden. Anleihe: Die Ges. war berechtigt, mit Zustimmung des A.-R. u. bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. Schuldverschreib. auszugeben. Es wurden M. 48 500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. im Jahre 1919 begeben, rückzahlbar zu pari durch Auslos. ab 2./1. 1927. Der Verkauf derselben erfolgte freihändig u. zwar M. 20 000 000 zu 94.50 %, M. 18 500 000 zu 95.25 %, M. 10 000 000 zu 96 %. Von der A. E. G. wurde den Obligation. im Febr. 1923 folgendes Angebot gemacht: Gegen nom. M. 100 000 4½ % Teilschuldverschr. mit Zinslauf v. 1./1. 1923 ab eine St.-Akt. der A. E. G. im Nennbetrage von M. 1000, ausgegeb. auf Grund des G.-V.-B. v. 16./11. 1922, mit Gewinnberechtigung v. 1./7. 1922 ab zu beziehen, bzw. statt des Umtauschs in St.-Akt. der A. E. G. für je nom. M. 1000 4½ % Teilschuldverschr. einen Barbetrag von je M. 2500 zu verlangen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Vorz.-Aktion. 4 500 000, Anlagen 40 003 813, Konzession 2709, Kaut. 1 277 142, Grunderwerb 7 800 124, Kontokorrent 39 566 288, Eff. 42 868 223, Inventar 1, Verlust 738 288. – Passiva: A.-K. St.-A. 20 000 000, Vorz.-Akt. 28 500 000, Oblig. 48 500 000, Hyp. 3 550 000, Kontokorrent 35 013 831, nicht eingel. Div. 8137, do. Obl.-Zs. 1 184 620. Sa. H. 136 756 590. Gewinn- u. Verlust-Konto: Bebel Vortrag 455 001, Obl.-Zs. 2 182 500, Handl.-Unk. 2 083 079, Inventar 3610. – Kredit: Ertrag 3 985 892, Verlust 738 288. Sa. M. 4 724 180. Kurs: Die M. 22 500 000 Vorz.-Aktien (A) u. die M. 20 000 000 St.-Aktien wurden im März 1914 an der Berliner Börse zugelassen. Kurs Ende 1914–1923 in Berlin. Vorz.-Aktien: 103*, –, 94, 98.25, 96*, 65, 56, 85, –, – %; St.-Akt.: 102.40*, –, 95, –, 90*, 58, 50, 61, –. – %. bDividenden: 1914– 1921: Vorz. Aktien: Gewinnanteilscheine je M. 50. St. Aktien: Bauzs. 1914: M. 37.75 p. r. t., 1915 –1919: Je M. 45; 1920–1921: M. 0, 0. Liquidatoren: Baurat Eugen Manke, Dir. Dr. Emil Sluzewski. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Felix Deutsch, Stellv.: Baurat Phil. Pforr, Prof. Dr. Georg Klingenberg, Geh. Komm.-Rat Ed. Arnhold, Bank-Dir. Carl Fürstenberg, Dr. Arthur Salomonsohn. Zahlstellen: In Berlin: Allg. Elektrizitäts-Ges., Berliner Handels- Ges., Disconto-Ges., Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank, S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Hardy & Co. G. m. b. H.; Frankt. a. M.: Disconto- Ges., Fil. der Darmstädter u. Nationalbk., Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach; Breslau: Darmstädter u. Nationalbk. (vorm. Breslauer Disconto- Bank), Dresdner Bank, E. Heimann; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein, A. Levy, Sal. heim jr. & Cie. *Aero Lloyd Akt.-Ges., Berlin NW. 7, Sommerstrasse 4. Gegründet: 12./8. 1924; eingetr. 30./9. 1924. Gründer: Dir. Otto Julius Merkel, Prokurist Dr. Karl Grulich, Geschäftsführer Wilh. Gessner, Berlin; Georg von Winterfeld, Potsdam; Deutscher Aero Lloyd A.-G., Berlin.