Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3723 Gegründet: Die Ges. ist nach Massgabe der seitens der Deutschen Regier. unterm 1./6. 1899 auf Grund des Deutsch-Chines. Staats-Vertrages vom 6./3. 1898 erteilten Konz. u. in Gemässheit des damit genehmigten Statuts als eine Deutsch-Chines. Akt.-Ges. am 14./6. 1899 zu Berlin errichtet worden. Gründer s. d. Handb. 1922/23 I. Die Eintrag. der Firma in das Handelsregister des Amtsgerichts I Berlin erfolgte am 15./8. 1899. Der in der Konz. festgesetzten Pflicht, den Sitz der Ges. binnen 6 Mon. nach Tsingtau, dem Sitz des Gou- vernements des Deutschen Kiautschou-Gebiets, zu verlegen, wurde Genüge geleistet. Der Sitz der Ges. wurde 1923 nach Berlin verlegt u. war bis dahin Tsingtau. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von Eisenbahnen, Bergwerks-, Hütten- u. sonst. indu- striellen Unternehm. sowie von Pflanzungen u. der Betrieb von damit im Zus. hang stehenden Handelsgesch. für eigene oder fremde Rechnung im In- u. Auslande. Die Ges. ist befugt, alle Geschäfte abzuschliessen u. Massnahmen zu treffen, die den Gegenstand des Unter- nehmens unmittelbar oder mittelbar zu förden geeignet sind. Sie ist insbes. berechtigt, zu diesem Zweck Anlagen u. Geschäfte jeder Art zu errichten, zu verpachten u. zu ver- äussern, auch sich an anderen gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden Unternehm. in jeder zulässigen Form zu beteiligen, sowie Zweigniederlass. im In- u. Auslande zu errichten. Die Strecke Tsingtau-Kiautschou (74 km) wurde am 8./4. 1901 eröffnet; darauf am 8./9. 1901 die Fortsetzung nach Kaumi (26 km); am 1./12. 1901 die Strecke Kaumi-Tschangling (28 km); am 26./12. 1901 Tschangling-Tsoschan (13 km); am 20./3. 1902 Tsoschan-Nanliu .9 km) u. a. 1./6. 1902 Nanliu-Weihsien (34 km). Am 12./4. 1903 wurde die Bahn bis Tsingt- schoufu (241 km), am 1./6. 1903 bis Tsehotien (256 km), am 22./9. 1903 bis Tschoutsun (302 km), am 1./3. 1904 bis Lungschan (360 km) und am 15./3. 1904 bis Tsinanfu-Ost (388 km) eröffnet. Die Reststrecke bis Tsinanfu (395 km) wurde 1./6. 1904 dem Betriebe übergeben. Am 5./4. 1904 wurde der erste Teil der 39,2 km langen Zweiglinie nach Poschan von Tschangtien bis Tsetschuan (18 km) eröffnet u. am 1./6. 1904 die ganze Zweiglinie. Gesamtbetriebslänge 434.44 km. Die im J. 1913 erworbene Schantung-Bergbau-Ges. besass die Kohlenfelder Weihsien- feld mit dem Fangtse-, Annie- u. Minna-Schächten, sowie das Poschanfeld (Hungschanbergwerk) mit den Tsetschuan-, Hoeter- u. Martha-Schächten. Abfindungsverhandlungen mit dem Reich u. deren Ergebnisse. Die auf Grund des Gesetzes v. 26./5. 1920 mit dem Reich aufgenommenen Verhandl. führten, nachdem eine von den Behörden eingesetzte Sachverständigenkommission den Friedenswert unserer in jahre- langer Arbeit sorgsam gepflegten China-Unternehm. auf rd. GM. 91 Mill. festgesetzt hatte, zu dem Abfindungsangebot der Regier. v. 9./3. 1922 mit PM. 550 Mill., zahlbar hauptsächlich in nach 1–5 Jahren fälligen 4 % Schatzanweis. Dieser Vorschlag wurde in der G.-V. v. 11./3. 1922 zurückgewiesen. Nach langwierigen, erschwerten Verhandl. kam es Ende Febr. 1923 zur Unterzeichn. eines Abfindungsvertrages. Auf Grund eines Vergleiches wurden uns als Abfindung zugebilligt PM. 2850 Mill., u. zwar: M. 10 Mill. in bar, abzurechnen gegen erhaltenen Vorschuss, M. 260 Mill. 4 % Schatzscheine, fällig nach 6 Monaten, M. 400 Mill. 4 % Schatzscheine, fällig nach 1 Jahr, M. 500 Mill. 4 % Schatzscheine, fällig nach 2 Jahren u. M. 1680 Mill. 4 % Schatzscheine, fällig mit je M. 280 Mill. nach 3, 4, 5, 6, 7 u. 8 Jahren. Dem Gesamtbetrag an Schatzscheinen wurden die Zs. bis zu den einzelnen Fälligkeiten zugeschlagen, so dass sich der Betrag der Schatzscheine auf M. 3270.8 Mill. erhöhte. Die Ges. hatte dagegen die Verpflicht. zu übernehmen, M. 525 Mill. mit darauf entfallenden Zs. zum Wiederaufbau im In- und/oder Ausland u. M. 1050 Mill. mit anteil. Zs. zum Wieder- aufbau im Ausland zu verwenden. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 54 000 000, seit 2./1. 1904 voll eingezahlt. Die G.-V. v. 12./2. 1913 beschloss Erhöh. um M. 6 000 000 in 6000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, hiervon dienten M. 5 400 000 zurÜbernahme der Schantung-Bergbau-Ges. Die G.-V. v. 5./6. 1914 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 10 Mill. Die Ausführ. des Beschlusses der G.-V. v. 5./6. 1914 wurde in der G.-V. v 5./12. 1922 genehmigt, gleichfalls aber in der G.-V. v. 24./3. 1923 beschlossen, dass die Bezugsrechtsteuer von den beziehenden Aktion. zu tragen ist. Die Bankengemeinschaft unter Führ. der Dir. der Disconto-Ges., Berlin, bot die M. 10 Mill. Aktien à M. 1000 vom April bis 8./5 1923 den Aktion. der Aktien Nr. 1–60 000 (also nicht den Inhabern der gegen Umtausch von Genussscheinen erworb. Aktien) im Verh. 6: 1 zu 110 % plus 136 % Bezugsrechtsteuer an. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 5./12. 1922 bzw. 6./1. 1923 um M 30 Mill. in 30 000 Aktien à M. 1000 mit Div. ab 1/1. 1923, übern. von einem Bankenkonsort. (Führung: Dir. der Disc.-Ges., Berlin) wovon ein Teilbetrag von M. 27 Mill. zum Eintausch der Genussscheine verwandt wurde (s. u. Genussscheine). Das gesetzl. Bezugsrecht der Aktion, blieb ausgeschlossen. Genussscheine: Die ersten Zeichner des A.-K., welche das Eisenbahnunternehmen vor- bereitet haben, haben auf jede Aktie einen Genussschein, im ganzen 54 000 Genussscheine, erhalten. Die Genussschein-Inh. beschlossen in ihrer Versamml. vom 5./12. 1922, das Angebot der Bankengemeinschaft zum Umtausch der Genussscheine in Aktien oder einer Barabfindung anzunehmen. Demgemäss wurde vom 2./3.–3./4 1923 angeboten: Gegen je 2 Genussscheine 1 neue Aktie à M. 1000 oder Barabfind. je Genussschein mit M 500. Die Div.-Ber. bis einschl. 1922 verblieb den Genussschein-Inh. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Berlin. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis einschliessl. 1913 Dotation des Ern.-F., 5 % zum gesetzl. R.-F., bis zu 5 % einem Spez.-R.-F., alsdann 5 % Div. an das eingezahlte A.-K. Der Rest ist mit