3846 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Rhein- und See-Schiffahrts-Gesellschaft in Köln a. Rh., Agrippina-Werft. Gegründet: 13./9. 1869 in Mannheim, seit Dez. 1887 Sitz in Köln, seit 1905 Filiale in Mainz. Firma früher Badische Schrauben-Dampfschiffahrt-Ges. in Mannheim. Zweck: Betrieb der Schiffahrt auf dem Rhein, seinen Nebenflüssen, den holländischen u. belgischen Gewässern sowie auf anderen Flüssen, ferner die Übernahme aller damit. direkt u. indirekt in Verbindung stehenden Geschäfte sowie die Beteilig. an solchen. 8 regel- mässige Linien. Besitz Ende 1924 (einschl. des 1917 erworbenen Schiffsparkes der Mann- heimer Dampfschleppschiffahrts-Ges.): 11 Güterboote, 4 Radschleppboote, 4 Schraubenschlepp- boote, 5 Kranschiffe, 88 Schleppkähne; in Mannheim, Köln u. Mainz Lagerhäuser. Die Ges. ist seit 1905 an der Rhein- u. See-Speditions-Gesellschaft m. b. H. in Köln etc. (Stamm-Kap. M. 300 000) mit M. 273 000 beteiligt. Mit der Stadt Köln hat die Gesellschaft 1908 einen. Vertrag abgeschloss., auf Grund dessen städtischerseits eine Lagerhausgruppe am Agrippina- Ufer zu Köln errichtet wurde, welche die Stadt der Ges. auf eine lange Reihe von Jahren pachtweise überliess; seit April 1911 bezogen Ende 1909 wurden zwecks dauernder Beteil. bei der Mannheimer Lagerhaus-Ges. u. zwecks Herbeiführung einer Betriebsgemein- schaft mit dieser ca. M. 1 800 600 Aktien der Mannheimer Ges. (A.-K. M. 2 400 000) zu 117 % erworben. Von grundlegender Wichtigkeit für das Unternehmen ist der im April 1911 mit der Staatlichen Bergwerksdirektion Recklinghausen abgeschlossene Transportvertrag, welcher der Ges. den auf dem Wasserweg zu versendenden Teil der von den fskalischen Zechen des Ruhrreviers geförderten Steinkohlen für die Vertragszeit sichert. Der preuss. Staat hat die somit eröffnete Geschäftsbezieh. durch eine finanzielle Beteil. dauernd befestigt. Die G.-V. v. 28./6. 1912 genehmigte einen Vertrag zwischen der Mannheimer Lagerhaus-Ges., der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts-Ges., bezweckend die Zus. schliess. der Betriebe, der Beteiligung am Gewinn u. Verlust etc. mit Wirkung ab 1./1. 1912 auf 30 Jahre. Der Schiffspark vermehrte sich 1917 um 57 Schleppkähne, 3 Raddampfer u. 3 Schrauben- dampfer, welche von der Mannh. Dampfschleppschiffahrts-Ges. in Mannheim käuflich für M. 2 074 000 übernommen wurden. Es wurde den Aktionären angeboten, die Aktien der Mannheimer Ges. in Rhein-Seeschiffahrt-Ges.-Aktien pari gegen pari einzutauschen. Die a. o. G.-V. v. 26./11. 1919 genehmigte einen neuen Vertrag mit der Mannheimer Lager- haus-Ges. in Mannheim, der Niederrhein. Dampfschleppschiffahrts-Ges. in Düsseldorf, der Münsterischen Schiffahrts- u. Lagerhaus A.-G. in Münster i. W., bezweckend Geschäftsführ. nach einheitlichen Gesichtspunkten, Regelung der Beteil. am Gewinn u. Verlust usw. Es wurden an die Entente abgeliefert von den vier Ges. der Gruppe insges. 28 000 t Kahnraum u. 1200 t Schleppkraft. Die abgegebenen Fahrzeuge waren die neuesten u. besten. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, wovon M. 1 620 000 in 1000 Aktien à M. 600 und 850 Aktien à M. 1200 begeben waren; die G.-V. v. 20./4. 1898 beschloss Herabsetz. auf M. 1 300 000 durch Zus. legung der bisherigen Aktien u. Zuzahl. von je M. 200. Umgetauscht wurden M. 1 461 600, alte Aktien gegen M. 1 218 000 neue Aktien unter Zuzahl. von M. 243 600, ferner M. 129 600 alte Aktien gegen M. 54 000 neue Aktien zu M. 1000 ohne Zuzahl.; M. 16000 neue Aktien wurden zu pari verkauft Die G.-V. v. 24./6. 1904 beschloss Erhöhung um M. 350 000 (auf M. 1 650 000) in 350 ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien zum Ankauf des Schiffsparks und des Lagerschuppens der in Liqui- dation getretenen Amtsel-Rijn-Main-Stoomboot-Maatschappij in Amsterdam. Der Kaufpreis betrug M. 370 000, wovon M. 350 000 in eigenen Aktien und der Rest bar zu bezahlen waren. Die G.-V. v. 1./5. 1905 genehmigte die Übernahme des Schleppschifffahrtsgeschäfts nebst zu- gehörigem Schiffspark der Mainzer Reederei-Ges. Thomae, Stenz und van Meeteren gegen Gewährung von M. 550 000 Aktien u. M. 611 010 bar, ferner die Vereinig. mit der Kölnischen Dampfschleppschifffahrts-Ges. in Köln gegen Gewährung von M. 600 000 Aktien in Pari- umtausch gegen deren A.-K. von M. 607 200, wovon die Rhein- u. Seeschifffahrt bereits M. 7200 besass. Zur Durchführ. dieser Transaktionen wurde die Erhöh. des A.-K. um M. 1 850 000 auf M. 3 500 000 in 1850 Aktien beschlossen, wovon die für die Tauschoperationen nicht erforderl. M. 700 000 von einem Konsort. zu pari übernommen wurden. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 16./7. 1919 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1919, begeben zu pari. Schiffshypotheken: M. 1 227 187 (In Holland aufgen.) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. bes. Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Schiffe 6 400 000, Lagerhaus Mannheim 489 037, Lade- hallen u. Ladeschuppen 1, Lagerhalle Mainz 27 000, Mobil. u. Inv. 40 000, Vorräte 39 470 215, Eff. u. Beteil. 6 936 774, Debit. 525 807 992, (Avaldebit. 15 141 500), Abschluss-Ubertrag. 3 211 085, Kassa 1 135 177. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Schiffs-Hyp. 916 256, R.-F.7380 848, Lager- haus-Amort. 307 175, unerhob. Div. 6704, Kredit. 549 275 320, (Aval-Kredit. 15 141 500), Aktien- Hinterleg. 1625, Abschluss-Übertrag. 16916 365, Gewinn 11 212 990. Sa. M. 583 517 285.