3890 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Kahlgrund-Eisenbahn-Aktiengesellschaft in Schöllkrippen bei Aschaffenburg. Gegründet: 7./8. 1899 unter der Firma Eisenbahn- u. Industrie-Ges. A.-G.; 23./10. 1899; jetzige Firma eingetr. 30./4. 1904. Übernahmepreis des Unternehmens bei der Gründung M. 1 760 000. Konzession der Bahn v. 26./4. 1899 auf 99 Jahre ab 23./10. 1897. Die bayerische Regierung hat sich das Recht vorbehalten, die Bahn jederzeit gegen eine Bar-Entschädigung einzulösen oder auch gegen eine jährliche Rente den Betrieb zu über- nehmen. Diese Entschädigung hat dem Kapitalswert zu entsprechen, der sich aus dem durchschnittlichen Reinertrag der 5 besten von den 7 letzten Jahren auf Grund einer 4½ % Verzinsung ergibt; doch darf sie keinesfalls weniger als das nachweislich aufgewendete Anlagekapital betragen. Falls die Regierung nur den Betrieb der Bahn übernimmt, 80 hat die Jahresrente dem siebenjährigen Durchschnitt der Reineinnahme gleichzukommen u. mind. 4 % des Anlagekapitals zu betragen. Ausser der Bahn betreibt die Ges. auch den Gross-Blankenbacher Ringofen, das Tonwerk Langenborn bei Schöllkrippen, den Steinbruch Hahnenkamm u. Zementwaren-Fabrikation (Trottoirplatten, Zementkunststeine, Toreinfahr. steine, Zementröhren, Treppenstufen); doch sind dies nur Nebenbetriebe, während das Unter- nehmen und seine Rentabilität hauptsächlich auf den Bahnbetrieb angewiesen sind. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der von dem Ing. u. Eisenbahnbau- u. Betriebsunternehmer Herm. Christner auf Grund der Allerh. Genehm.-Urkunde v. 17./9. 1897 errichteten Lokalbahn von Kahl a. M. nach Schöllkrippen zwecks Beförder. von Personen u. Gütern mittels Dampfbetriebes. Länge 23.10 km. Es wird geplant die Bahn von Schöllkrippen nach Lohrhaupten-Partenstein zu verlängern. Die Erlaubnis zur Vornahme der allg. Vor- arbeiten für das bayer. u. das preuss. wurde bereits erteilt. Kapital: GM. 1 260 000 in 1260 Aktien M .1000. Das A.-K. wurde in gleicher Höhe als GM.-Kap. beibehalten. „ Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. weitere Rückl., bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 5000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., Überrest zur Verf. der G.-V., welche auch Spez.-Res. dotieren kann. Goldmark- Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Bahnanlage u. Immob. 1 400 846, Fahr- park- u. Betriebsmittel 155 588, Debit. 1966, Kassa 1782. – Passiva: A.-K. 1 260 000, Obl. 30 053, R.-F. 166 785, Kredit. 57 750, Saldo 45 596. Sa. M. 1 560 184. Kurs der Aktien Ende 1914–1923: 111*, –, 100, 100, 110*, 115, 118, 140, –, 10 %. Notiert Frankf. a. M. Dividenden 1914–1923: 4, 4, 10, 8, 8, 8,6, 10, 25, 2 G %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Friedr. Sander. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ing. Herm. Christner, Bad Nauheim; Stellv. Rentier Aug. Brüning, Hanau; Bank-Dir. David Weis, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel- Bank. Speditions- und Elbschifffahrts-Kontor. A.-G. zu Schönebeck, vormals C. Fritsche in schönebeck/lbe. Gegründet: 29./3. 1872. Zweigniederlass. in Hamburg, Magdeburg, Magdeburg-Süd und Vertretung in Lübeck. Zweck: Betreibung von Handelsgeschäften, Schiffahrts-, Speditions-, Fabrikations- und Lagergeschäften aller Art mit und ohne Vorschussgewähr. Betrieb einer Wasserkunst. Die Ges. besitzt eigene Grundstücke neben erpachteten Ländereien. 1901 Ankauf der Carl Fritsche'schen Speicherei mit Bahnanschluss u. Wohnhaus, Inventar, Vorräten, zugehörigem Getreide-, Futter- u. Düngemittel-Geschäft, welches unter der Bezeichn, Produkten-Abteilung weiter betrieben wird. Ebenso besitzt die Ges. in Magdeburg-S. eigene Elbvorländer u. Grundstücke auf denen sie Kohlenhandel u. Kohlenstaub-Fabrikation, Spedit.- u. Lagerungs- geschäft betreibt. 1911/13 Erricht. von Hafenanlagen in Frohse mit ausgedelintem Industrie- gelände, das zum Verkauf steht. Kapital: M. 3 000 000 in 1490 Aktien à M. 300, 255 Inh.-Aktien à M. 10 000 u. 1 Inh.-Aktie à M. 3000. Urspr. M. 540 000, wovon 1876 an 310 Aktien à M. 300 zurückgekauft u. vernichtef wurden. 1920 Erhöh. um M. 2553 000 durch Ausgabe von 255 Inh.-Aktien über je M. 10 000 und 1 Inh.-Aktie über M. 3000, von einem Konsort. (Hugo Dietrich in Magdeburg und Franz Licht in Eisenach) übern., M. 2 480 000 angeb. derart, dass auf je 6 alte Aktien im Nennwerte von M. 1800 eine neue Aktie im Nennwerte von zehntausend Mark bezogen werden konnte. Anleihen: M. 200 000 v. 1902, rückzahlbar zu 103 %, gekünd. z. 1./7. 1923. M. 400 000 v. 1906, rückzahlbar zu 103 %, gekünd. z. 1./7. 1923. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Magdeburg Ende 1919–1922: 95*, –, –, 101 %. Ausserdem sind Anl. v. 1921 u. 1922 (Umlauf s. Bilanz) zum 1./7. 1924 bezw. 15 /4. 1925 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.- Sonderrückl., bis 4 % Div., bis 10 % Tant. an A.-R. neben zus. M. 5000 (bezw. bei 3 Mitgl. M. 4000) jährl. fester Vergüt., Rest Super-Divs Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 588 500, Wasserkunst- Grundst., Gebäude u. Masch. 26 229, Gebäude 6 140 861, Grundst. Südost 42 000, Geb. u. Masch. Südost 2851,