3940 Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken. Ulmer Edelbranntwein- und Likörfabrik A.-G., in Ulm. Gegründet: 30./1., 11./4. 1922; eingetr. 20./4. 1922. Gründer s. Jahrg. 1923/24. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Branntwein u. Likör aller Art sowie der Betrieb aller sonst. Geschäfte, die diesen Gesellschaftszweck zu fördern geeignet sind, insbes. die Über- nahme des bisher unter der Fa. Ulmer Edelbranntwein- u. Likörfabrik G. m. b. H. betrieb. Handelsgeschäfts. Kapital: GM. 35 000 in 1250 Aktien zu M. 20, 50 zu M. 100 u. 50 Vorz.-Aktien zu M. 100. Urspr. M. 1 500 000, übern. von den Gründern au 100 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 27./1. 1923 um M. 3 500 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000, 200 St.-Aktien à M. 10 000 u. 500 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 27./6. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 5 Mill. auf GM. 25 000. Auf je M. 4000 altes Pap.-M.-Kap. wurde 1 GM.-Aktie zu M. 20 gegeben. Gleichzeitig wurde Erhöh. um GM. 10 000 in 50 St.- u. 50 Vorz.-Akt. zu je M. 100 beschlossen. Die G.-V. vom 24./11. 1924 sollte weitere Erhöh. auf GM. 60 000 ev. Liqu. beschliessen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj, Stimmrecht: Vorz.-Akt. 10 fach Stimmrecht in best. Fällen. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Einricht. 17 783, Kassa 449, Postscheck 43, Kunden 2427, Waren 6000. – Passiva: A.-K. 25 000, Kredit. 66, Bank 1637. Sa. GM. 26 703. Dividenden 1922–1923: 20, ? %. Direktion: Carl Voetter. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Phil. Martin Becker, Stuttgart; Stellv. Fabrikant A. Merkle, Stadtrat M. Herrmann, Ulm; Franz Freih. von Stain-Rechtenstein, Rottweil; Fabrikant O. Buch, Magdeburg; Senatspräs. Dr. M. v. Schlayer, Berlin. F. Wulf Aktien-Gesellschaft in Werl. Gegründet: 1./5. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetr. 17./7. 1909. Die Ges. übernahm ber ihrer Gründung die Firma F. Wulf in Werl (siehe dieses Handb. 1916/17). Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Hefe, Spiritus, Branntwein, Treber, Schlempe sowie aller verwandten Erzeugnisse. Die Spirituserzeug. liefert die Ges. an die Reichsmonopol: verwaltung für Branntwein ab. Der Grundbesitz der Ges. umfasst z. Z. das zu Werl i. W. belegene Fabrikgrundstück in der Gesamtgrösse von 28 ha 65 a 40 qm. Es befinden sich darauf 2 Presshefefabriken mit Spiritus- u. Branntweinbrennereien nach altem u. neuem Verfahren mit den dazu gehörigen Nebenbetrieben, Getreidereinigung u. Lager- vorrichtung, pneumat. Kastenmälzerei u. Trebertrocknung. Die Ges. beschäftigt z. Z. 248 Arb. u. Beamte. Die Ges. hat die Chemische Fabrik am Vorgebirge G. m. b. H. in Bonn mit Wirkung ab 1./10. 1915 übernommen. Die Ges. hat ferner im J. 1917 die Grundstücke der früher Oppenheimer'schen Hefefabriken u. Spiritusbrennereien in Düsseldorf u. Niedermars. berg käuflich erworben. Die Ges. gehört für ihre Hefeerzeugung dem Hefesyndikat als Gesellschafter an, in welchem ihr die zweitgrösste Produktionsquote zusteht. Im Mai 1919 wurde aus angesammelten Rückl. ein Bonus v. 23 % bezahlt. Die Ges. besitzt eine weitere Hefefabrik in Dessau. Kapital: M. 20 Mill. in 20 000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht 1909 um M. 300 000. Nochmals erhöht 1913 um M. 1 Mill. 1920 erhöht um M. 2 500 000. Weiter erhöht 1922 um M. 5 Mill. in 5000 Aktien zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 29./11. 1922 erhöht um M. 10 Mill. in 10 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922, angeb. im Verh. von 1:1 zu 110 %. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. vom 30./4. 1910, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank Fil. Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. von M. 40 000 im Febr. auf 1./4.; ab 1./10. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I Stelle auf den Grundbesitz der Ges. In Umlauf Ende 1921 M. 640 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. auch Frankf. a. M.: Deutsche Bank. Kurs Ende 1914–1923: 95*, –, 90, –, 98*, 97, 95, 90, 75, – %. Notiert in Frankf. a. M. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % erste Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von M. 6000 pro Mitgl.), vertragsmässige Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. Betriebseinricht. in Werl, Oedekoven, Niedermarsberg u. Dessau 1 951 986, Beteilig. 269 800, Kassa 907 731, Wertp. 400 952, Hypoth. 500 000, Debit. 64 610 925, Guth. bei Banken, Hefeverband u. Branntweinmonopol 209 538 425, (Avale 27 239 000), Waren 106 132 108. – Passiva: A.-K. 20 000 000, Schuld- verschreib. 600 000, Zs. auf Schuldverschreib. 6750, Hyp. 250 000, R.-F. 2 000 000, Spez.-R. F. 600 000, Rückl. für zweifelh. Forder. 67 804, Kredit. 313 413 272, (Avale 27 239 000), Div 40 000 000, Tant. an A.-R. u. Vorst. 7 190 528, Vortrag 183 574. Sa. M. 384 311 930. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 542 687, Geschäfts-Unk. 35 225 249, Rein- gewinn 47 374 102. – Kredit: Vortrag 50 634, Rohgewinn 83 091 404. Sa. M. 83 142 039. Dividenden 1914–1923: 10, 10, 18, 24, 18, 23 £— 15, 20, 30, 200,? %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Rud. Ernst, Dr. Ernst Krienitz; Stellv.: Major a. D. Lothar Kreth. ―