Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 373 u. zur Erziel. eines möglichst hohen Gewinnes eine Betriebsgemeinschaft. Der Grundzug der Abmach. ist, dass die Mutterges. den Tochterunternehmen das erforderl. Anlage- u. Betriebs- kapital zur Verfüg. stellt, den Einkauf der Rohstoffe u. Materialien besorgt u. den Verkauf der Fertigerzeugnisse tätigt. Der sich nach Abzug der Vorlagen, Unkosten, Steuern usw. bei der Stolberg-Ges. als dem Finanzunternehmen des Konzerns ergebende Gewinn- bzw. Verlust gilt als gemeinschaftlicher Gewinn bzw. Verlust; seine Verteilung erfolgt jährlich auf Grund bes. Vereinbarungen. Verpflichtungen an Dritte bestehen bei den genannten Tochter- gesellschaften nicht. Der Besitz der genannten Gewerkschaften bzw. Gesellschaften m. b. H. umfasst: Die Gruben Bastenberg u. Dörnberg bei Ramsbeck (Westf.), welche Bleierz und Zinkerz gewinnen. Grube Rosenberg bei Braubach a. Rh., welche Bleierz, Zinkerz, Kupfer- erz u. Spateisenstein gewinnt. Grube Diepenlinchen. Der Betrieb ist im Jahre 1920 ein- gestellt. Die Grube ist ersoffen. Die Tagesanlagen sind zum Teil abgebrochen. Der Be- trieb der Gewerkschaft Wilhelm ist, da zurzeit unlohnend, eingestellt. Die Tagesanlagen u. die Grube sind vollständig erhalten. Das Blei- u. Silberwerk Ems, das die zur Gewerk- schaft Mercur gehörende Grube Neuhoffnung, eine Bleihütte sowie ein Bleiwalzwerk um- fasst. Die Grube Neuhoffnung fördert Bleiglanz, Zinkblende, Kupferkies u. Spateisenstein. Die Bleihütte besteht aus einer Röstanlage mit 12 grossen Konvertoren, einer Schachtofen- anlage mit einem grossen u. zwei kleineren Schachtöfen, einer Entsilberungsanlage u. den sonst für eine Bleihütte üblichen Nebenanlagen. An die Röst- u. Schachtofen- anlage ist eine Rauchgasreinigungsanlage, bestehend aus einer elektrischen Gasreinigung (Cottrell-Verfahren) u. anschliessenden ausgedehnten Kondensationsräumen, zum Zwecke der Wiedergewinnung von Bleiflugstaub angeschlossen. In dem Bleiwalz- und Röhren- werk wird ein Teil der eigenen Bleiproduktion zu Bleiblech, Bleiröhren u. Bleidraht weiter- verarbeitet. Die Zinkhütte gliedert sich in Rösthütte u. in die der St. Heinrichshütte G. m. b. H. gehörende Reduktionshütte. Ausserdem sind noch eine Steinfabrik zur Her- stell. der für den Zinkhüttenbetrieb erforderlichen feuerfesten Steine u. Chamotte, eine elektrische Kraftzentrale mit Turbogenerator von 410 PS. sowie die üblichen Nebenbetriebe u. Werkstätten vorhanden. Die an die Rösthütte angeschlossene Schwefelsäurefabrik um- fasst 5 Bleikammersysteme u. eine Konzentrationsanlage zur Konzentration der Kammer- säure auf 60 Bé. Die Betriebe sind sämtlich mit Eisenbahnanschluss ausgestattet. Das Zinkwalzwerk Münsterbusch, das neuzeitlich ausgebaut ist, umfasst 6 Walzenstrassen, 6 Kurbelblechscheren, 1 Rangierwindenanlage sowie 1 Doppelschmelzofen u. 2 einfache Schmelzöfen. Das Walzwerk verarbeitet das in der Zinkhütte gewonnene Rohzink zu Zink- blech. Die Steinfabrik Dortmund, aus der ehemaligen Zinkhütte hervorgegangen, die feuer- feste Steine (Normal- u. Fassonsteine) jeder Art erzeugt. Die Fabrik hat Gleisanschluss an die Staatsbahn. Die Grube Mühlenbach bei Ehrenbreitstein, die nach mehrjährigem Still- stand gegenwärtig erneut untersucht wird. Die Hütten verarbeiten ausschliesslich in- ländische Erze, deren Zufuhr für den Betrieb in seinem bisher. Umfange ausgereicht hat. Ausser den genannten Betrieben gehören zum Besitzstande der Ges. bzw. ihrer Tochter- unternehmen noch einige zurzeit ruhende Erzgruben an der Ahr, im Siegerland, im Distrikt Ems, im Distrikt Stolberg, auf dem Hunsrück, in Westfalen u. im Harz sowie eine grosse Anzahl noch nicht aufgeschlossener Bergwerke. In der Goldmark-Eroffn.-Bilanz per 1. Jan. 1924 heisst es: Die zum Konzern der Ges. gehörigen Bergw., Hütten u. sonst. Anlagen sind unter „Beteilgungen“ verwertet, da die Betriebe die Form selbständiger Rechtssubjekten haben. Die im Besitz der Rhein.-Nassau. Bergw.- u. Hütten A.-G. befindl. M. 36 Mill. Aktien der Ges. (s. a. unter Kap.) sind zur Einziehung gelangt. Kapital: GM. 12 079 200 in 46 820 St-Akt. zu GM. 100, 16 493 St.-Akt. zu GM. 400, 3576 Vorz.-Akt. zu GM. 100 u. 1106 Vorz.-Akt. zu GM. 400. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf bis 6 % (Max.) Vorz.-Div. (s. u. Gewinn-Verteilung), 7 faches Stimmrecht in best. Fällen u. bleiben bis 1934 gesperrt. Urspr. Kapital M. 6 Mill. (küber Wandlungen desselben s. Jahrg. 1902/1903). Die G.-V. v. 10./1. 1920 beschloss Erhöh. um M. 2 400 000 in 2000 Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 9./8. 1921 beschloss Erhöhung um M. 16 918 800 in 14 099 St.-Akt. zu M. 1200. Lt. G.-V. v. 28./10. 1922 sind die bisherigen M. 2 400 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. umgewandelt. Gleichzeitig ist das A.-K. um M. 36 Mill. in 30 000 auf Namen lautende St.-Akt. zu M. 1200 erhöht worden u. an die Rheinisch-Nassauische Ges. zu 100 % begeben. üÜber die Umstell. des A.-K. beschloss die G.-V. v. 28./11. 1924 folgendermassen: Unter Einzieh. der im Besitz der Rhein.-Nassau. Bergwerks- u. Hütten-A.-G. befindl. M. 36 Mill. St.-Akt., wird das Restkap. von M. 36 237 600 im Verh. 3:1 auf GM. 12 079 200 in der Art herabgesetzt, dass der Nennwert der 50 396 Aktien zu M. 300 über GM. 100 u. der der 17 509 Aktien zu M. 1200 über GM. 400 nunmehr lautet Abstempel.-Frist bis 31./12. 1924, nach diesem Zeitpunkt nur bei der Deutschen Bank in Berlin. –— Gegen die Umstellungs- beschlüsse ist Anfechtungsklage erhoben worden. Lt. gleicher G.-V. fand die Umwandlung von 3576 Aktien zu GM. 100 u. 1106 Aktien zu GM. 400 in Vorz.-Akt. statt. Diese Vorz.- Akt. wurden den Aktion. unter folg. Beding. zum Umtausch (bis 15./1. 1925) angeboten: Von je RM. 1400 (14 Stück von RM. 100) St.-Akt. werden je RM. 100 bei der Einreich. in eine Vorz.-Akt. von RM. 100 umgetauscht. Von je RM. 5600 (14 Stück zu RM. 400) St.-Akt. werden in derselben Weise je RM. 400 in eine Vorz.-Akt. von RM. 400 umgetauscht. Die in Vorz.-Akt. umgetauschten Stücke bleiben bei dem Vorstand bis zum 1./10. 1934 hinterlegt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Je GM. 100 St.-A.-K. = 1 St., je GM. 100 Vorz.-Akt. = 7 St. in best. Fällen.