392 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Gelegentlich der am 1./3. 1921 erfolgten Gründung der schweiz. Akt.-Ges. „Internationale Petroleum-Union' mit dem Sitz in Zürich wurden aus den Händen einer Gruppe von Grossaktionären 75 % des Gesamtkapitals der „Dea“ in die „Internationale Petroleum-Union“ gegen Gewährung von Aktien der „Ipu“ (Lit. A) eingebracht. (Diese Transaktion ist seitens der Ges. inzwischen rückgängig gemacht). Das Kapital der neugegründeten „Inter- nationalen Petroleum-Union“ betrug nom. schweiz. frs. 210 000 000, eingeteilt in 400 000 Stück zu frs. 500 Serie A u. 400 000 Stück zu frs. 25 Serie B. beide Aktienkategorien mit gleichem Stimmrecht (s. auch unter „Ausländische Werte). Anleihe: Anfang 1924 noch umlaufend RM. 540 387 (aufgewertet) von ehemals M. 6 Mill., 1912 aufgenommen; 5 %, rückzahlbar zu 103 %. Besitztum: I. Erdöl- und Kohlenbetriebe. (Eigene und gepachtete Werke). 1. Mineral: ölwerke in Wietze. (Im eigenen Besitz). Die urspr. der Deutschen Mineralölindustrie ge- hörenden Mineralölwerke in Wietze werden seit 1919 von der DEA. betrieben. Grund- besitz ca. 320 ha; für weitere 7000 ha sind Oelgerechtsame gesichert. Eine Kleinbahn mit ca. 11 km Gleisen sichert den Anschluss an die Staatsbahn. Schachtanlage bestehf aus einem Doppelschacht (246 m bzw. 220 m Tiefe bei einem Durchmesser von 5,2 bzw. 3,5 m). 1630 Angestellte u. Arbeiter. Gesamtproduktion 1922 ca. 31 250 t. 2. Braunkohlenwerke. (Gepachtete Werke). Nachdem die DEA. von den Rositzer Braunkohlenwerken A.-G. im Jahre 1916 und von der Vereinigten Kohlen-A.-G. 1920 die Majorität erworben und die übrigen von ihr aufgekauften Braunkohlenwerke (Ramsdorfer Braunkohlenwerke, die Ge- werkschaften Regis und Breunsdorf) mit den beiden Hauptbeteiligungen wirtschaftlich verschmolzen hatte, wurden sämtliche Betriebe mit allem Zubehör ab 1./1. 1921 bzw. ab 1./7. 1921 durch Pachtverträge mit der Muttergesellschaft vereinigt, indem in Altenburg die Oberbergdirektion Altenburg (zu welcher die Werke der Rositzer Braunkohlenwerke A.-G. gehören) und in Borna die Oberbergdirektion Borna, die Bergwerke der Vereinigten Kohlen A.-G. umfassend, gebildet wurden. a) Oberbergdirektion Altenburg. Die DEA. hat von Rositz gepachtet: Das Stammwerk Rositz (mit 725 ha grossem Feld), das Werk Gorma (mit rund 225 ha), die Altenburger Kohlenwerke (mit rund 250 ha), das Werk Vorwärts (mit rund 75 ha), das Werk Mariengrube (mit rund 300 ha), das Werk Herzogin Adelheid (mit rund 380 ha), das Werk Neuglück (mit rund 450 ha) ferner das Kohlenfeld Saxonia (mit rund 300 ha). Hierzu treten die Werke, deren Majorität sich im Portefeuille der Rositzer Braunkohlenwerke A.-G. befindet und deren Pachtung von Rositz auf die DEA. überging: 1. die Ramsdorfer Braunkohlenwerke A.-G. (mit einem Grubenfeld von 640 ha), 2. die Regiser Kohlenwerke (mit rund 225 ha). Gesamtproduktion 1922: Rohkohle 2 995 500 to, Briketts 911 600 to. Mitgepachtet sind die in Rositz, Fichtenhainichen und Regis befind- lichen Generator- und Raffinerie-Anlagen, sowie die Montanwachsfabrik in Ramsdorf. Er- richtung umfangreicher Schwel-Generatoranlagen und einer Teerraffinerie in Fichtenhai- nichen. Sämtliche Anlagen wurden im Jahre 1920 in die Rositz A.-G. eingebracht. An- gestelltenzahl der Oberbergdirektion Altenburg 1d. 800 Beamte und rd. 6200 Arbeiter. b) Oberbergdirektion Borna. Hierzu gehören folgende Werke: die Beunaer Kohlenwerke (mit einem Grubenfeld von 243 ha). Dora & Helene (mit rund 1231 ha), die Witznitzer Kohlen- werke (mit rund 448 ha), das Werk Belohnung (mit rund 77 ha), ein noch nicht aufge- schlossener Tagebau in Kayna (von rund 314 ha. Der zwischen der Vereinigten Kohlen A.-G. und der Gewerkschaft Breunsdorf (mit Grubenfeld von rund 340 ha) abgeschlossene Pachtvertrag ging ebenfalls auf die DEA. über. Gesamtproduktion 1922: Rohkohle 2 727 000 t, Briketts 982 000 t. 1923 fand die Transaktion mit der Gew. Graf Bismarck statt; demzufolge besitzt die Ges. die Mehrheit der Kuxe dieser Gew. Für die Verschmelzung beider Betriebe (Deag u. Graf Bismarck) hat die Terra A.-G. in Zürich Sorge zu tragen. Die 1924 bei Wietze erbohrte Ölquelle liefert günstige Ausbeute. Im Nov. 1924 ist die Mehrheit der Aktien der Magdeburger Bergwerks A.-G. im Umtausch (2 Dea-Akt. = 1 Magdeburger Akt.) erworben worden. Die Selbständigkeit der Magdeburger Ges. bleibt gewahrt. II. Bohr- und Schachtbetriebe und Maschinenfabriken. Die DEA. hat sich bei der Tiefbau- und Kälteindustrie vormals Gebhard & König A.-G., Nordhausen und bei der Deutschen Schachtbau A.-G., Nordhausen massgeblich beteiligt. Die Anteile der Allg. Bohrges. m. b. H. sind der DEA. in der Gesamt-Nominal-Höhe von M. 520 000 wieder zugeflossen. III. Raffineriebetriebe. Die DEA. besitzt von sämtlichen aufgeführten Raffinerien meist 100 % der Anteile. IV. Kerzen-, Wachs- und Chemisch-Technische Fabriken. Die DEA. besitzt sämtliche Anteile der Deutschen Benzinfabriken G. m. b. H. Ferner besitzt die DEA. von dem A.-K. der Fiag Fettindustrie A.-G., Dortmund, die überwiegende Majorität. Inzwischen hat die DEA. weitere Angliederungen in der Wachswaren-Branche vorgenommen und zwar durch Erwerb von 49 % des A.-K. der Compes & Cie., A.-G., Düsseldorf, ferner 51 % des Kap. der Joseph Gautsch A.-G. in München und ca. 99 % des Kap. der Karl Rübsam Wachswaren- fabrik A.-G., Fulda. V. Verkaufs- und Handelsgesellschaften: a) „Olex“ Aktiengesellschaft für Mineralöl- produkte, Wien. Die Dea besitzt von dem insgesamt nom. 6. Kr. 3 000 000 betragenden A.-K. eine Gesamt-Beteil. von 91,36 %. Die frühere Tochter-Ges. der „Olex“, die „Olex“ Petroleum- Ges. m. b. H., Berlin, ist inzw. gänzl. in den Besitz der Dea gelangt; b) Deutscher Mineralöl- Verkaufsverein G. m. b. H., Berlin. Die Dea besitzt sämtl. Anteile des mit 25 %% eingezahlten Ges.-Kapitals von M. 500 000; c) Die „Briko“, Brikett- u. Kohlenhandels-A.-G., deren sämtl. Aktien sich in der Hand der Dea befinden, ist 1923 gegründet u. an Stelle der Altenburg-