438 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. *Moutan- und Mineralöl-Akt.-Ges., Breslau. Gegründet: 22./7. 1924; eingetr. 7./2. 1925. Gründer: Gerichtsass. Richard Frost, Otto Barnack, Berlin; Wilhelm Hollberg, Georg Doering, Major a. D. Udo von Chappuis, Breslau. Zweck: An- u. Verkauf von Mineral- u. Teerölen aller Art sowie deren Nebenprodukten. Kapital: RM. 100 000 in 200 Aktien zu RM. 500, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Direktion: P. A. Seiffert. Aufsichtsrat: Namen der A.-R.-Mitgl. bisher nicht zu erlangen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen a. d. Erft bei Liblar. Gegründet: 30./12. 1908; eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Briketfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus. hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Be. teiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Ges. erwarb die gesamten 1000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerksch. Hubertus für M. 3000 pro Stück u. übernahm die fundierte 5 %, zu 102 % rückzahlbare Schuld derselben im Betrage von M. 1 500 000, die zur ersten Stelle auf dem Bergwerkseigentum eingetragen ist. Die Ges. beschloss dann als einzige Gewerkin am 25./3. 1909 die Auflös. der Gew. unter Überweisung sämtl. Aktiva u. Passiva an sich selbst. Der Bergwerksbesitz der Gew. umfasste die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube, Axersrott, Wurmsrott u. Hubertus-Erweiterung mit einer Gesamt- grösse von 1 324 500 dm. Der als Bestandteil u. Eigentum verzeichnete Grundbesitz beträgt 133.20 ha. Davon dienen 113 ha für Bergwerk- und Fabrikanlagen. Der zus. hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Braunkohlen. flözes zwischen 32 u. 56 m geschätzt. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1:2%. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das „Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Haupt- kettenbahnen aufgeschlossenen u. entwässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von über 40 000 000 cbm als abbaufähig vorhanden angenommen, so dass eine Tagesförderung von 2000–2500 t stattfinden kann. Die Brikettfabrik mit 10 Pressen ist für eine Jahresleistung von 180 000 t eingerichtet. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem drei. teiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Normalspur an die Mödrath-Liblar-Brühler Staatsbahnstrecke angeschlossen. Die Ges. hat ihre ganze Brikett- produktion an das Rhein. Braunkohlen-Syndikat C. m. b. H. zu Köln verkauft. 1911 erfolgte die Angliederung der beiden Brikettwerke C. Brendgen G. m. b. H. in Ziesel- maar u. Braunkohlen- u. Brikettwerk Concordia G. m. b. H. in Liblar. Das Konzessionsfeld Concordia markscheidet mit dem Hauptfeld der Hubertus Braunkohlen-A.-G. u. bildet mit diesem ein zus. hängendes Ganzes. Die insgesamt 2 894 500 qm grossen Felder sind durch Tagebau aufgeschlossen. Beide Ges. besitzen je eine Brikettfabrik, die für die Herstell. von jährl. 12 000 Waggons Briketts eingerichtet sind u. Bahnanschluss haben. Beteilig.-Ziffer der beiden Ges. im Rhein. Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. zus. 2.6 %. 1914 Erwerb des Braunkohlenwerkes „Kohlenquelle“ zum Preise von M. 265 000 für sämtl. 100 Kuxe der Ges. Daneben waren der Gew. bewilligte Vorschüsse von M. 780 000 abzulösen und weiter die Kosten für die masch. Einrichtung des Werkes in Höhe von M. 1 Mill. innerhalb 10 Jahren zu tilgen. Das Jahreskontingent der Hubertus- u. ihrer Tochter-Ges. im Syndikat beträgt 440 000 t Briketts u. 500 000 t Rohkohle, d. h. 5.55 % Anteil an Briketts u. 5.146 % Anteil an Rohkohlen. Gesamtförderung u. Produktion von Hubertus: 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 Kohlen 1 059 353 1 129 694 1 308 654 1 409 191 1 619 756 897 176 t 1 137 407 t Briketts 276 880 254 120 307570 369 830 396 845 254 866 t 337 105 t Ausser sonstigen Schäden, die die Ges. 1923 durch die Besetz. französ. Truppen erlitt, brach am 8./8. 1923 auf der Grube Concordia Feuer aus, das erst 3 Wochen nach Eingreifen der Ges. gelöscht wurde u. die gesamte Grubeneinricht. zerstörte. Kapital: RM. 3 100 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 4 500 000. 1919 Erhöh. um M. 4 Mill. in 4000 Stück 6 % Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1920 um M. 4 500 000. Lt. a. o. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 13 Mill. auf GM. 3 100 000 (St.-Akt. 10: 3, Vorz.-Akt. 10: 1) in 9000 St.-Akt. zu GM. 300 u. 4000 Vorz.-Akt. zu GM. 100. Abstemp. frist 15./4. 1925, nachdem nur noch bei dem Bankhause Sal. Oppenheim jr. & Co. in Köln. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1906. Stücke zu M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. II. M. 1 700 000 in 4½ % Schuldverschreib. v. 1911, rückzahlb. zu 102 %. Am 10./3,. 1923 Kündig. des Restbetr. beider Anl. zur Rückzahl. am 1./7. 1923 (bis 5./4. 1923 zu 150 %), It. GM.-Bilanz v. 1./1. 1924 aufgew. mit GM. 547 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.