478 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Einrichtungen versehenen Aufbereitung u. Wäsche mit Kohlenbrechanlage wird das ganze Fördergut aufbereitet. Die Feinkohle wird in eigener Brikettfabrik brikettiert. 8. Im J. 1920 wurde mit dem Abteufen einer neuen Schachtanlage auf dem Grubenfelde der Gew. Prinz Friedrich in Kupferdreh begonnen. Der Schacht hat die vorgesehene Teufe von 227 m erreicht. (1908 ging mit dem Ankauf der Zeche Altendorf auch die Mehrheit der Kuxe der 1000 teiligen Gew. Prinz Friedrich an die Essener Steinkohlenbergwerke über). Die Grösse der Grubenfelder, die für den Abbau durch die neue Schachtanlage der Gew. Prinz Friedrich vorgesehen sind, beträgt 7 289 091 qm. Produktion: 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 Förderung t 2 022 100 1 918 328 1 444 970 1 735 566 1 749 646 2 785 060 875 224 Briketts „ 843 768 868 120 635092 780 830 801 830 705 131 85 042 1924: Förderung 2 609 383 t, Briketts 328 801 t; 28 932 t Koks, 1029 t Ammoniak, 2377 t Teer, 563 t Benzol. Beteil.-Ziffer im Kohlensyndikat für 1924: 4 365 900 t Kohle, 566 580 t Koks, 1 000 300 t Briketts. An Beteilig. besitzt die Ges. weiter die Mehrheit der Kuxe der Gew. Dorstfeld, der Gew. Victoria, ferner der hundertteiligen Gew. Augustus I bis VII, Freudenberg, Freuden- berg II u. III, Uefte, Uefte II u. III, Augustus V Fortsetz. u. VI Fortsetz., sowie einige unbedeutende Beteilig. an Bergwerksunternehm. Auf die Beteilig. an der Rhein.-Westfäl. Bergwerksges. m. b. H. sind bislang GM. 297 010 eingezahlt worden. Die Ges. ist von den Hauptbeteiligt. des Kohlensyndikats zwecks Übernahme der von der Internat. Bohrges. erbohrten u. gedeckten Kohlenfelder im Rheinland u. Westfalen, ausschl. des Aachener Bezirks, in der Gesamtgrösse von etwa 250 Grubenfeldern gebildet worden, um die Verwert. u. den Auf- schluss dieser Felder nach Massgabe der gemeinschaftl. Interessen bewirken zu können. Die Gerechtsame der Zeche Dorstfeld (mit sämtl. Aktiven u. Passiven in den Besitz der Essener Steinkohlenbergwerke aufgegangen) umfasst 13 Geviertfelder in Gesamtgrösse von 10 638 217 qm u. enthält zum grössten Teil Fettkohle sowie Gas- u. Generatorkohlen. Die Ges. besitzt 2 vollständig ausgebaute Doppelschachtanlagen, deren tiefste Fördersohle zurzeit bei 822 m Teufe liegt. Auf beiden Schachtanl. sind grosse Kokereianl. mit Gewinnung der Nebenprodukte vorhanden. Eine Ausbeute ist in den letzten 6 Jahren nicht verteilt worden. Die Gew. Viktoria besitzt ein Grubenfeld in Grösse von etwa 5 000 000 qm, welches Magerkohle enthält. Zur Förderung dient der im Jahre 1911 abgeteufte neue Schacht, der mit neuzeitlicher Fördereinricht. versehen ist. Eine Ausbeute hat die Gew. in den letzten sechs Jahren nicht zur Verteil. gebracht. Ende 1916 wurde die Mehrheit der Kuxe dieser Gew. von M. 1040 für den Kux erworben. Beteilig. im Kohlensyndikat 375 000 t für Kohlen, 225 000 t für Briketts. Zeche Oespel (mit sämtl. Aktiven u. Passiven in den Besitz der Essener Steinkohlen- bergwerke aufgegangen): Die G.-V. v. 18./11. 1920 genehmigte den Ankauf der Gew. Oespel bzw. deren Kuxe. Die Berechtsame der Gew. ist 4 550 072 qm gross u. hat noch ein abbau- fähiges Kohlenquantum von 41 891 000 t. Die Gew. ist mit vollständig neuen Tagesanlagen ausgerüstet. Zur Förderung dient eine Doppelschachtanlage, ein Wetterschacht mit Einricht. zur Seilfahrt steht im südl. Feldesteil. Vorhanden ist eine Kokerei mit 45 Öfen für eine Leistung von 100 000 t Koks, Anlagen zur Nebenproduktengewinnung, Brikettfabrik mit vier 3 kg u. einer Eiformpresse sowie moderne Separation u. Wäsche, eine Ferngasversorgungs- anlage. Das Grubenfeld markscheidet mit demjenigen der Zeche Dorstfeld. Gewerkschaften Augustus: Die Zeche Hercules hatte vor der Vereinigung mit den Essener Steinkohlen-Bergwerken die grosse Majorität von 12 Grubenfeldern im Fürstlich Salm-Salm'schen Regalgebiet in den Gemeinden Wulfen u. Rhade gekauft. Im J. 1907 hat sich die Ges. an dem Erwerb von weiteren 3 Feldern u. im J. 1908 wiederum von 5 Feldern beteiligt. Dieses ganze Gebiet ist nunmehr abgebohrt u. für die sämtl. Felder die Verleih. erfolgt. Die erbohrten Flöze wurden durchweg in flacher, vorteilhafter Lagerung angetroffen. Sie gehören ihrem Charakter u. hohen Gasgehalt nach zur Gasflammkohlen- u. oberen Gaskohlenpartie. Zum Zwecke der späteren Ausbeut. der Berechtsame wurden die Gewerkschaften Augustus I–VII, Freudenberg II u. III, Uefte II u. III, Augustus V Fortsetz. u. VI Fortsetz. gebildet, deren Kuxe bis auf einige im Besitz der Ges. sind. Ferner haben die Gewerkschaften Augustus Grundbesitz in Höhe von 778 ha 28 a erworben. Der Grubenfelderbesitz der Gewerkschaften Augustus besteht nach Hinzukäufen aus 31 preuss. Maximalfeldern in Grösse von 68 200 000 qm nordwestlich von Dorsten. Die Gew. hat mit dem Schachtbau noch nicht begonnen. Geschäftsbericht für 1923: Das ganze Jahr 1923 stand unter den Folgen des am 11./1. erfolgten Einbruches der Franzosen u. Belgier in das Ruhrgebiet. Der zur Abwehr einsetzende passive Widerstand fand die ganze Bevölkerung des Einbruchsgebietes einmütig zusammenstehend. Durch die Massnahmen der Einbruchsmächte, die Stillegung der Bahnen u. jeglicher Transportmittel kamen alle Betriebe schliesslich zum gänzlichen Erliegen. Auf den Zechen versuchte man die Leute mit Vorrichtungsarb. u. geringer Förder. weiter zu beschäftigen, obgleich die geförderten Kohlen sämtl. auf die Läger gestürzt werden mussten. Am 29./7. 1923 wurden die sämtl. Schachtanl. unserer Zeche Dorstfeld einschl. der Kokereien u, der Nebenprodukten-Betriebe von den Franzosen besetzt u. die Kokereien in eigene Regie ge- nommen. Die Rückgabe der Anlagen ist am 21./10. 1924 erfolgt. Nach Aufgabe des passiven Widerstandes haben wir den Rahmenvertrag mit der Micum ebenfalls unterzeichnet u. die untrag- baren Lasten auf uns nehmen müssen, um die Betriebe langsam wieder in Gang zu bringen.