546 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Mülheimer Bergwerksverein in Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: 21./3. 1898; eingetr. 8./4. 1898. Zweck: Kohlenbergbau, Brikett- und Koksfabrikation. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Zeche Hagenbeck mit Kokerei für M. 6 000 000, u. erwarb 1898 die Zeche Humboldt, die Zeche Wiesche, sowie 600 Kuxe der Zeche Rosenblumendelle. Rosen- blumendelle ist 1903 ganz mit den Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. Der zus.hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Fett- u. Esskohle fördert, umfasst 21 767 960 qm zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 5 Schachtanlagen, die 8 Förder- u. 7 Wetterschächte aufweisen. Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 380 000 t; für Koks 95 000 t; für Briketts 364 90) t. Gesamtförderung 1915–1923: 1 016 536, 1 061 052, 1 096 113, 1 076 129, 820 698, 1 019 468, 1 119 468, 1 102 332, 379 535 t. Beschreibung der im Besitz der Ges. befindl. Bergwerke: I. Das Steinkohlenbergwerk Hagenbeck mit Neu-Schölerp a d. Die Zeche baut in ihrem 5 180 560 dm grossen Felde an dem sehr günstig abgelagerten Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden Schöler- pader und in der südlich gelagerten Essener Hauptmulde die 6 liegenden Flöze der Fettkohlenpartie mit dem bekannten Leitflöz Sonnenschein oder Dickebank. Inhalt des Feldes an Kohlen bis 900 m Tiefe 41 900 000 t. Hiervon sind 13 000 000 t über der jetzigen in 400 m Tiefe gebildeten 5. Sohle vorgerichtet, sodass die Zeche die ihr vom Kohlen-Syndikat zugebilligte Beteilig.-Ziffer von Ca. 450 000 t jährl. fast 30 J. lang von den jetzigen Tief. bausohlen fördern kann. Es sind 2 Schachtanlagen vorhanden. II. Das Steinkohlenbergwerk Humboldt mit 5 008 950 qm Feldesumfang grenzt südl. an Hagenbeck. Bis zu 1000 m Tiefe stehen im bisher aufgeschlossenen Felde Humboldt 16 000 000 t Esskohlen bester Qualität an. Der Hauptschacht ist 340 m tief. Die jetzige Produktion könnte noch 20 Jahre lang von der seit- herigen Tiefbausohle gedeckt werden. Die Zeche ist zur Hälfte beteiligt an der Brikettfabrik der Firma Stachel- haus & Buchloh in Mannheim. III. Südl. von Humboldt u. westl. von Hagenbeck liegt die Zeche Rosenblumendelle mit 6 082 500 qm Feldesumfang. Der als Fahr- und Wetterschacht abgeteufte Schacht Kronprinz (400 m tief) ist 1903 voll- ständig fertiggestellt und seit April 1903 im Betrieb) Es werden Esskohlen. halbfette Kohlen aus den zus. 4.72 m mächtigen, 6 bauwürdigen Flözen der liegenden Flözgruppe gefördert. Für Förderung u. Wasserhaltung ist 1897–1900 neben dem seither in Betrieb befindl. Schachte ein neuer Schacht abgeteuft. Eine neuerbaute Aufbereitungsanstalt gestattet, die halbfetten u. die mageren Kohlen getrennt zu verarbeiten. Die Schächte sind durch eigene Zweigbahn, an die auch die Zeche Humboldt anschliesst, mit Bahnhof Heissen der Staats- bahn verbunden. Eine Brikettfabrik arbeitet mit 4 einfachen u. 2 Doppelpressen. IV. Das Steinkohlenbergwerk Wiesche mit 5 495 950 qm Feldesumfang, begrenzt westl. die Felder von Rosenblumendelle u. Humboldt. Diese Grube besitzt eine Brikettfabrik mit 5 Pressen und Ringofen- ziegelei. Der alte Schacht wurde gänzl. neu in Eisen ausgekleidet. Die Berechtsame ist durch Ankauf der fe Längenfelder Holthauser Bänksgen u. Verein so erweitert, dass sie jetzt 35 000 000 t Kohlen Vorhanden sind 1139 Beamten- u. Arb.-Wohnungen. Die Ges. besitzt noch Kuxe der Gew. Neuschölerpad u. der Gew. Hobeisen. Der Mülheimer Bergwerksverein hat sich 1905 an der Rhein.-Westf.-Bergwerks-Ges. m. b. H. beteiligt. Die Beteil. entspricht einer Feldesgrösse von rund 25 Normalfeldern u. stellt den Kohlenbesitz des Vereins auf absehbare Zeit sicher. Kapital: RM. 9 800 000 in 14 000 Aktien à RM. 700. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./8. 1898 um M. 9 000 000. Lt. G.-V. v. 6./2. 1901 wurde das A.-K. im Dez. 1903 auf M. 14 000 000 herabgesetzt. Dann erfolgte lt. G.-V. v. 28./11. 1924 die Umstell. des A.-K. von M. 14 Mill. im Verh. 10: 7 auf RM. 9 800 000 derart, dass der Nennwert der Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 700 herabgesetzt wurde. Abstemp. bis (Nachfrist) 28./2. 1925. Anleihen: I. Urspr. M. 1 000 000 in 4 % Oblig. der Zeche Hagenbeck. Stücke à M. 1000. % II. Urspr. M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1896 der Zeche Wiesche. Stücke à M. 1000. 28 III. M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1902. Zs. 2./1. u. 1./7. Der Rest der 3 Anleihen wurde zur Rückzahl. zum 2./1. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann bis 4 % Div., vom Rest 4 % Tant. an A.-R., Über- rest zur Verfüg. der G.-V. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Bergwerksberechtsame 427 382, Schächte u. Grubenbaue 1 507 301, Masch. u. Betriebseinricht. 3 267 430, Gebäude u. Zechenbahnhöfe 2 155 989, Grundbes. 2 219 009, Wertp. 2 097 385, Kassa 17 733, Debit. 851 868. – Passiva: A.-K. 9 800 000, R.-F. 980 000, Arb.-Unterstütz.-Kasse 153, Knappschafts-Kasse 60 330, Knappschaftsberufsgenossenschaft 38 094, Löhne für Dez. 112 183, Kredit. 1 553 336. Sa. GM. 12 544 098. Kurs der Aktien Ende 1914–1924: 141.50*%, –, 182, 194.50, 129.75, 196, 546, 990, 35 000, 75, 98 %. Notiert in Berlin (auch in Essen). Dividenden 1914–1923: 10, 11, 11, 10, 11, 9, 12, 20, 0 %. C.-V.: 4 J. (K. Vorstand: Bergassessor Stens, Wilh. Huppert. Aufsichtsrat: (3) Vors. Dr. Edm. Stinnes, Stellv. Aug. Thyssen, Mülheim (Ruhr); Geh. Ober- Finanzrat W. Mueller, Berlin; Hugo Stinnesjr., Hamburg; Amtsrichter Thomas, Dr. Wallmichrath, Bank-Dir. Meeteren, Mülheim (Ruhr); Gen.-Dir. L. Hoffmann, Halle. Zahlstellen: Für Div.: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges., Essen: Essener Credit-Anstalt; Köln: A. Schaaffh. Bankver. u. die Zweiganstalten dieser Banken.