Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 0831 1 1― Goldmark-Bilanz am 1. Juli 1924: Aktiva: Waren 2183, Kassa 151, Wertp. 7, Debit. 2143, Bankguth. 268, Zwangsanleihe 1, Beteilig. 160, Tankanl. 4200, Utensil. 1230. — Passiva: A.-K. Schulden 5168, A.-K. 5175. Sa. M. 10 343. Dividenden 1913/14–1922/23: 16, 16, 20, 30, 15, 6, 10, 6, 10, ? %. Direktion: Fr. Zernott, Franz Mittelstädt, Willy Bornemann. Aufsichtsrat: H. Domigzlaff, C. Burz, P. Strelow, G. Schulz, Strelow, W. Klatt. Hallesche Kaliwerke Akt.-Ges. in Schlettau a. Saale. Gegründet: 14./11. 1905; eingetr. 14./2. 1906. Sitz bis dahin in Cöln a. Rh. Gründer siehe Jahrgang 1913/1914. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten in roher u. bearbeiteter Form, insbesondere die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Die Akt.-Ges. übernahm ein § Felder umfassendes Abbaufeld in Grösse v. 8 preuss. Normalfeldern. Die 8 Felder bilden einen Teil desjenigen Mutungskomplexes, welcher im Oberbergamtsbezirk Halle in unmittel- barer Nähe der Stadt Halle gelegen ist. In dem bei der Gründung durch das Konsortium eingebrachten Interessengebiet, waren z. Z. der Gründung die beiden salz- fündigen Bohrungen Zscherben I u. Holleben niedergebracht, sowie die Bohrung Zscherben II, welche kurz vor der Fündigkeit stand. Die Bohrung Zscherben II wurde zunächst weiter geteuft u. zwar erbohrte dieselbe bei 579.06 m das Steinsalz u. von 712 – 752.5 m ein Karnallitlager von normaler Beschaffenheit u. einer Mächtigkeit von 40.5 m. Ferner wurden noch die Bohrungen Zscherben I, Zscherben IV, Zscherben V, Bennstedt II. Holleben IV u. Holleben VI niedergebracht, u. zwar Zscherben IV, Zscherben V u. Benn.- stedt II nur bis zur Salzfündigkeit, während mit Zscherben I u. Holleben IV, sowie Holleben VI auch das Kalilager durchteuft wurde, u. zwar ergab Zscherben I von 909.5 bis 957 m ein in der Hauptsache aus Karnallit bestehendes Kalilager von 47.5 m Mächtigkeit. Das mit Holleben IV erbohrte Kalilager ergab in seinem oberen Teile von 539 – 544.6 m Hartsalz, wobei jedoch der mittlere Teil keine analysenfähigen Kerne ergab, so dass dic Analysen nur von dem oberen u. unteren Teil des Kernes hergestellt werden konnten. Dieselben ergaben einen durchschnittlichen Chlorkaliumgehalt von 19.66 %. Von 544.8 bis 552.31 m ergab die Bohrung Karnallit. Bohrung Holleben IV ergab von 593.17––594.67 m ebenfalls Karnallit in guter Beschaffenheit. Im J. 1907 wurde ein Zechenplatz in der Gemeinde Schlettau in Grösse von 56½ Morgen seitens der Ges. erworben. 1911 wurde der Bau einer Chlorkaliumfabrik für eine tägliche Verarbeit. von 5000 dz Karnallit voll. endet u. der Betrieb gemeinschaftlich mit der Gew. Saale aufgenommen; 1913 wurde auch eine Bromfabrik in Betrieb gesetzt. Die Anlagen haben Bahnanschluss an die Hauptbahn Halle-Sangerhausen in Station Schlettau; Länge der Anschlussgleise ca. 1350 m. Der Schacht erreichte am 1./6. 1910 bei 718 m Teufe das Kalisalzlager, dessen Mächtigkeit ca. 35 – 37 m beträgt; Endteufe des Schachtes 761 m. Die Förderung wurde im Herbst 1910 aufgenommen. Anfang 1911 erfolgte die Aufnahme in das Kalisyndikat; jetzige Quote 3.4548 ä%. Produktion 1923: Die Fabrikerzeugung betrug insges. 75 740 dz K20 gegen 82 720 d- im Vorjahre, u. zwar Kalidüngesalz 40 % 52 238 dz K20, Chlorkalium bis 60 % 10 654 d: K:0, Chlorkalium über 60 % 3692 dz K20, schwefelsaures Kali 8224 dz K20, schwefelsaure Kalimagnesia 932 dz K20. Die a. o. G.-V. v. 11./1. 1910 beschloss zwei Felder des Bergwerksbesitzes an die neuge- bildete Gew. Saale zu veräussern. Diese Gew., woran die Halleschen Kaliwerke mit 851 Kuxe beteiligt sind, hat ihrerseits den Schacht bis November 1912 abgeteuft. Der Schacht (End- teufe 850 m) wurde mit dem der Halle'schen Kaliwerke durchschlägig gemacht. Diese Ges. hatte hiernach noch einen Bergwerksbesitz von sechs preussischen Normalfeldern, wozu 1911 benachbarte Kalifelder erworben wurden, so dass der Besitz jetzt 14,6 Normalfelder beträgt. Die Gew. Saale wurde Ende 1912 förderfähig. Kapital: RM. 5 145 000 in 17 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 450 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 5 000 000. Sodann erhöht 1918 bezw. 1920 um M. 1 400 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./6. 1920 um M. 300 000 in 300 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit dem Anspruch auf 6 % nachzahlbare Vorz.-Div. u. auf vorzugsweise Rückzahl. zu 115 %. –— Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 27./6. 1921 um M. 3 350 000 in 3200 St.-Akt. u. 150 Vorz.-Akt. à M. 1000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./4. 1922 um M. 7 400 000 in 7400 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. zu 100 % mit zunächs 25 % Einzahl. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 17 450 000 auf RM. 5 145 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. im Verh. 10: 3 auf RM. 300 u. der der Vorz.-Akt. im Verh. 10: 1 auf RM. 100 herabgesetzt wurde. Abstemp. frist bis 20./3. 1925, von da ab nur noch bei dem A. Schaaffhaus. Bankverein A.-G., Berlin. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 24./6. 1910. Tilg. ab 1918 durch Auslos. im Mai auf 2./1. (zuerst 1918). Noch in Umlauf Ende 1922 M. 1 779 000. Rest zur Rückzahlung zum 31./12. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); event. Dotierung des Spez.-R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); 4 % Div.; Tant. an Vorst. u. Beamte; 10 % Tant. an A.-R. (unter An- rechn. einer festen Vergüt. von zus. GM. 12 000); Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.