576 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Gemarkung Haus Rethmar ein Wartegeld. Der eigene Grundbesitz von Friedrichshall, in der Ge- markung Sehnde belegen, beträgt zurzeit 25 ha 51 a 98 qm. Hiervon entfallen 20 ha 2 a 28 am (westl. der Bahnlinie Sehnde-Lehrte) auf Friedrichshall I, der Rest auf Friedrichshall II (östlich der Bahnlinie belegen). Die Betriebsanlagen beider Werke befinden sich in der Gemeinde Sehnde. Friedrichshall I. Der Schacht Friedrichshall I ist auf eine Teufe von 628 m nieder- gebracht. Der Hauptabbau geht zurzeit auf der 500 m- und 600 m-Sohle unter Tage um. Nach offiziellen Berechnungen verfügten die Werke Friedrichshall I u. II am 1./4. 1916 über 86 Mill. dz Hartsalz, 24 Mill. dz Sylvinit, insgesamt 110 Mill. dz Kalisalze. Unter Zu- grundelegung der mittleren Rohsalzförderung der J. 1909–1911 würde das vom Mark- scheider Weber festgestellte Kalisalzguantum für eine Betriebsdauer von rund 80 Jahre ausreichen. Auf Grund der Analyse der von der Befahrungs-Kommission entnommenen Proben wurde Friedrichshall I bei der Neueinschätzung der Kaliwerke der besten Klasse (Klasse IV) zugeteilt. Ausser den zum Abbau zur Verfüg. stehenden Kalisalzen befinden sich in anderen Teilen des Grubenfeldes, das bisher nur zu etwa % der Gerechtsame untersucht worden ist, eine Anzahl weiterer Vorkommen, die zum Teil durch Tiefbohrungen von der Tagesoberfläche aus, zum Teil durch horizontale Kernbohrungen auf den untertägigen Sohlen festgestellt worden sind. Die Tagesanlagen von Friedrichshall I sind voll ausgebaut. Es sind vorhanden: eine elektr. Förderanlage (75 t Stundenleistung aus 900 m), System Koepe, Schachtgebäude mit Turm und Zwischenbau, Salzmühle mit Speicher für 1500 Ladungen Rohsalz (à 10 t), eine elektr. Kraftstation mit 3 Generatormasch. à 1200, 600 u. 250 PS. effektiv, sowie 2 Turbinen von 1000 u. 2000 K W., Kesselhaus mit Kesseln, Hochbunker- anlage u. Schornstein, Bahnanschluss zur Station Sehnde, Werkstötten, Magazin, Wasser- turm, Bureaugebäude, Arb.-Schlafhaus u. Portiergebäude. Ausserdem ist eine kompl. Chlor. kaliumfabrik vorhanden. Die Fabrik vermag werktäglich annähernd 8000 dz Rohsalz auf K0Cl zu verarbeiten. Das Werk verfügt ausserdem über eine Arbeiter-Kolonie (52 Wohnungen) und 9 Beamtenwohnhäuser. Seit 1908 gehört Friedrichshall dem Kalisyndikat an. Die Förderung u. der Versand der Kalisalze wurde Ende Aug. 1907 aufgenommen. Beteilig. Ziffer 10.5050 % f. Schacht I u. II. Friedrichshall II. Der zweite Schacht liegt 1650 m von Schacht I gradlinig entfernt. Der Schacht ist als zweiter fahrbarer Ausgang entsprechend der Bergpolizeiverordnung u. als förderfähiger Schacht im Sinne des Kaligesetzes ausgebaut. Die Endteufe des Schachtes II ist 813 m. An Tagesanlagen sind auf Friedrichshall II vorhanden: eine elektr. Förderanlage, System Koepe, Förderhaus mit Förderturm, Mühle, elektr. Freileitung von Schacht I nach Schacht II, Bahnanschluss an das Nordende des Hauptbahnhofes, Kauen u. Bureaugebäude, Sprengstoffmagazin etc. Die unter „Beteilig. u. Wertpapiere“ verbuchten Beteilig. betreffen im wesentl. folgende Unternehm.: Bergwerksges. Glückauf Sarstedt m. b. H., Salzbergwerk Neu-Stassfurt u. Salz- bergwerk Neu-Stassfurt II, Bergbauges. Teutonia A.-G. Gewerkschafften Salzbergwerk Neu-Stassfurt u. Salzbergwerk Neu-Stassfurt II. Von den zus. 2000 Kuxen der beiden Gew. befinden sich 1950 im Besitz von Neu-Stassfurt Friedrichshall. Das Kapital von Neu-Stassfurt u. von Neu-Stassfurt II beträgt RM. 12 000 000. Zwischen den beiden Gew. besteht ein Gemeinschaftsvertrag, demzufolge die Vermögens- verwaltung der beiden Gew. durch die Gew. Salzbergwerk Neu-Stassfurt erfolgt u. ferner die Kuxe beider Unternehm. gleichen Anteil an der zur Ausschüttung gelangenden Ausbeute haben. Die Gerechtsame der Gew Neu-Stassfurt, die sich über insges. 17 563 548 qm erstreckt, liegt in den Gemeinden Löderburg, Athensleben u. Unseburg, die der Gew. Neu Stassfurt II im Ausmasse von 10 942 899 qm in der Gemarkung Preussisch-Börnecke. Der Grundbesitz der beiden Gew. umfasst 67 ha 95 a 64 qm, wovon die Betriebsanlagen 49 ha 28 a 87 qm beanspruchen u. 8 ha 68 a 62 qm für Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser nebst Gärten verwandt werden, während die restl. 9 ha 98 a 15 qm den Werkangehörigen für landwirtschaftliche Zwecke verpachtet sind. Das Salzbergwerk Neu-Stassfurt verfügt über 4 ausgebaute Schacht- anlagen, von denen jede als besonderes Werk im Sinne des Reichskaligesetzes gilt. Es sind ausgedehnte Fabrikanlagen für die Verarbeitung der Kalisalze (im wesentl. Karnallite) u. für die Herstell. chemischer Erzeugnisse vorhanden. Zahl der beschäftigten Beamten u. Arbeiter 1800. Die Gew. Neu-Stassfurt u. Neu-Stassfurt II ihrerseits sind massgebend beteiligt an dem in Zscherndorf b. Bitterfeld gelegenen elektrolytischen Werk ,Neu- Stassfurt u. Teilnehmer Kommanditgesellschaft', das mit einem Kommanditkapital von RM. 6 000 000 ausgestattet ist. Das Werk, das die Alkalielektrolyse u. die Herstell. von Atzkali u. Chlorerzeugnissen betreibt, verfügt über ein etwa 125 ha umfassendes Braun- kohlenfeld, an dessen Ausbeutung in nächster Zeit herangetreten werden soll, und über Grundbesitz im Ausmasse von 47 ha 37 a 49 qm. Zahl der beschäft. Beamten u. Arb. 580. M. 494 400 Akt. an der Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. in Salzdetfurth b. Hildesheim. M. 3 468 000 Akt. an der bereits genannten Bergbauges. Teutonia in Schreyahn (Prov- Hannover). Die Ges. verfügt ihrerseits über die Majorität der Kuxe der Gew. Ilsenburg in Sehnde, deren Schachtbetrieb zurzeit ruht. Zahl der beschäftigten Beamten u. Arb. 530. 991 Kuxen an der tausendteiligen Gew. Wendland in Wustrow. Der Betrieb ist wegen mangelnder Rentabilität am 1./7. 1922 stillgelegt worden; das Lieferungs- recht wurde vom ersten Tage der Zubilligung an auf andere Werke, in der