Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 579 Rheinisch-Nassauische Bergwerks- & Hütten-Actien-Ges. in Stolberg, Rheinprovinz. Gegründet: 10./1. 1873. Zweck: 1. Bergbauliche Gewinnung von Zink-, Blei-, Kupfer- u. Eisenerzen u. and. Mineralien; 2. Darstellung von Zink, Blei, Silber u. and. Metallen, die Weiterverarbeitung dieser Metalle sowie die Darstellung von chem. Erzeugnissen, Vertrieb der unter 1 u. 2 genannten Erzeugnisse u. der Handel mit solchen Erzeugnissen; 4. An- u. Verkauf, Pachtung u. Verpachtung von Gruben, Hütten u. sonst. Betrieben u Anlagen, die sich auf die Herstell. der unter 1 u. 2 genannten Erzeugnisse beziehen, Beteilig. an Unter- nehmungen der vorgenannten Art sowie der Abschluss von Interessen-Gemeinschafts- oder sonst. Verträgen mit solchen Unternehmungen; 5. der Betrieb aller Geschäfte, welche mit den unter 1 bis 4 bezeichneten Unternehm. in Verbindung stehen. Zwischen der Ges. u. der A.-G. für Bergbau, Blei- u. Zinkfabrikation zu Stolberg u. in Westfalen ist lt. G.-V. v. 19./5. 1922 eine Interessen-Gemeinschaft abgeschlossen. Das Besitztum der Ges. setzt sich aus folgenden Objekten zusammen: A. Bergwerksgerechtsame: a) Abteil. Bensberg. Grube cons. Weiss bei Bensberg Bez. Köln, verliehen auf Blei, Zink, Kupfer u. z. T. Eisen, nebst Aufbereitungsanlage. b) Abteil. Nass au. Grube Holzappel bei Laurenburg a. Lahn, die zum grössten Teile auf alle Mineralien verliehen ist. Die auf Grube Holzappel gewonnenen Erze werden in der eigenen Wäsche in Laurenburg aufbereitet. c) Abteil. Wiesloch. Grube Segen Gottes u. Ernst und Nachbarfelder bei Wiesloch in Baden, verliehen auf Zink u. Blei. Die früher nach umfangreichem Abbau verlassene Grube wurde Ende 1914 zur Versorgung der der Ges. ge- hörenden Hütten mit Galmei wieder in Betrieb genommen. Der Bau einer Wäsche u. Calcinieranlage ist durchgeführt. e) Die Ges. ist beteiligt an der A.-G. Ludwigshütte, die sich zum weiteren Ausbau der früher dem Märk. Westf. B. V. Letmathe gehörigen Gruben in Steiermark u. Kärnten gebildet hat. B. Hüttenbetriebe: Die auf den Gruben gewonnenen Blei- u. Zinkerze werden zus. mit gekauften Erzen in den Hüttenwerken der Ges. verarbeitet. I. Zinkhütte Birkengang b. Stolberg, bestehend aus einer Zinkschmelzanlage, der Stein- u. Retortenfabrik nebst Nebenanlagen. II. Die Bleihütte Binsfeldhammer b. Stolberg umfasst folg. Betriebsstätten: eine mit 5 mech. Vorröstöfen, 5 mech. Fertig-Röst-Rundöfen ausgestattete Röstanlage, 3 Hoch- öfen, Raffinier- u. Entsilberungsanlage nebst Armblei-Entzinkung, Destillier- u. Treibanlage sowie schliesslich eine Kontaktschwefelsäurefabrik. Die Ges. arbeitet nach dem von ihr aus- gearbeit. Schlippenbach-Schwefelsäure-Patent auf das sie ihrerseits Lizenzen gibt. Ausser- dem verwertet sie durch Erteilung von Lizenzen das ihr gehörige Dwight-Schlippenbach- Röstherd-Patent. III. Die zur Zinkherstellung errichtete Anlage bei Nievenheim (Kreis Neuss) umfasst folg. Betriebe: Rösthütte mit 9 Röstöfen, Schwefelsäurefabrik, Sulfatfabrik, Salzsäurefabrik u. zugehörige Nebenanlagen. Der Grundbesitz der Ges. beträgt insges. ca. 238 ha, auf welchem sich ausser den Fabrikanlagen Gebäude mit Beamten- u. Arb.- Wohnungen befinden. Kapital: GM. 3 332 500 in 22 000 Aktien zu GM. 100, 2265 Aktien zu GM. 500. Urspr. A.-K. M. 6 600 000, erhöht 1889 um M. 900 000. Die G.-V. v. 14./6. 1913 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000; begeben an ein Konsort. zu 147 % u. den alten Aktionären im juli 1913 zu 150 % angeboten. Unter Einzieh. der 1 Aktie zu M. 2500 beschloss die G.-V. v. 28./11. 1924 Kap.-Umstell. im Verh. 3:1 von M. 9 997 500 auf GM. 3 332 500 durch Herab- setzung des Nennwertes der Aktien von bisher M. 300 bzw. M. 1500 auf GM. 100 bzw. GM. 500. Die Mehrheit des A.-K. ging 1921 in den Besitz der Akt.-Ges. f. Bergbau, Blei- u. Zinkfabrikation zu Stolberg u. in Westfalen in Aachen über. Geschüftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Jede Aktie zu GM. 100 = 1 St. jede Aktie zu GM. 500 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., 8 % für die Beamten, Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Immobil. 4 500 000, Mobil. 1, Patente 1, Beteil. 9027. —– Passiva: A.-K. 3 332 500, R.-F. 57 274, Kredit. 1 119 255. Sa. GM. 4 509 029. Kkurs Ende 1914–1924: 173*, –, 258, 298, 185*, 312, 630, 1775, 27 900, 40 000, 57 %. Notiert in Berlin. In Köln Ende 1924: 53 %. Dividenden 1914–1923: 6, 16, 22, 15, 12, 12, 25, 30, 30, 0 %. C.-V.: 5 J. (F.) Vorstand: Landgerichtsrat a. D. Dr. Hugo Cadenbach, Aachen. Aufsichtsrat: (Mind. 6–10) Vors. Geh. Bergrat Dr. V. Weidtman, Aachen; Stellv. Gen.- Dir Dr. P. Silverberg, Köln; Bergass. a. D. Dr.-Ing. St. Klemme, Aachen; Bergass. a. D. Dr. P. Heimann, Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Bankdir. F. Herbst, Köln; Berghauptmanr d. D. H. Vogel, Bonn; Gen.-Dir. Dr. Ing. e. h. C. Reinhardt, Dortmund; Geh. Justizrat C. Tewaag, Dortmund; Bankdir. R. Pferdmenges, Köln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges., S. Bleichröder, Deutsche Bank; Dresdner ank, Commerz- u. Privat-Bank; Köln: J. H. Stein, sowie bei den Niederlass. dieser Banken. 37* ―――――――