* 802 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Reichsmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Grundst. 190 000, Fabrik-Geb. 650 000, Wohnhäuser 75 000, Masch. 350 000, Werkzeuge 32 000, Mobil. 1, Modelle 1, Patente 1, Kraft- u. Lichtanlage 1, Formereieinricht. 1, Beteil, 1, Kassa 660, Debit. 36 177, Waren 510 520, Avale 2. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Obl. 15 000, Hyp. 300, Kredit. 239 065, R.-F. 90 000, Avale 2. Sa. RM. 1 844 367. Dividenden 1914–1923: 8½, 15, 8, 10, 5, 12, 15, 15, 200, 0 %. Direktion: Dr. Siegfried Poensgen; Stellv. Ober-Ing. Fritz Krischer. Aufsichtsrat: Vors. Ernst Poensgen; Stellv. Justizrat Dr. Alfred Klein, Dr. Alb. Poensgen, Dr. Helmuth Poensgen, Dr. Kurt Poensgen, Düsseldorf; Georg Kisker, Bielefeld; Jul. Müller, Benrath; Dr. Arnold Frese, Köln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: A. Schaaffhausenscher Bankverein, B. Simons & Co.; Cöln: Delbrück, v. d. Heydt. „Rheinmetall“' Rhein. Metallwaaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf. Gegründet: 13./4. 1889; eingetr. 7./5. 1889. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Gegenständen der Eisen-, Stahl- und Metall- industrie, insbesondere von Lokomotiven, Waggons, Hülsenpuffern (Patent „Rheinmetall), Hütten- u. Stahlwerkseinricht., Kranen aller Art, Einricht. für Kohlen- u. Erzaufbereit. u. Hartzerkleinerung, Transport- u. Verladeanlagen, Elektroöfen, landwirtschaftl. Masch., nahtlosen Rohren, stählernen Flaschen u. Behältern, Siemens-Martin- u. Tiegel-Edelstahl, legiert u. unlegiert, Werkzeug-, Schnellarbeits- u Konstruktionsstahl, Eisenbahn-Radsätzen, Achsen u. Bandagen, Schmiede- u. Presstücken (Turbinenscheiben), Gesenkschmiedestücken für Automobil- u. Lokomotivbau), Federn, Metall- u. Eisenguss-Pressteilen in Metall u. Eisen, Präzisionsmassenartikeln u. Masch.-Schrauben aller Art, Jagdgewehren, Selbstladepistolen, Apparaten der Feinmechanik u. Schreibmaschinen. Die 1924 zwischen der Abt. „Hütten- u. Bergwerksbaué, der „Rheinmetall'' u. der Abt. „Eisen- u. Maschinenbau' der „Linke- Hofmann-Lauchhammer A.-G.“ (zu Riesa) abgeschlossene Interessengemeinschaft führte zur Gründung Lauchhammer-Rheinmetall A.-G., Sitz Berlin, Zweigniederlassung Düsseldorf. Dadurch wurde das Fabrikationsprogramm der Rheinmetall folgendermassen erweitert: Gasgeneratoren, schlüsselfertige Industriebauten, Eisenhoch- u. Brückenbauten, Behälter u. Rohrleitungen, fabrikmässiger Schiffbau, Apparate u. Hilfsmaschinen für Hütten- u. Bergwerke sowie chemische Fabriken, Wasserbauten, Trockenanlagen, Bagger- u. Abraummaschinen. In der o. G.-V. v. 23./2. 1924 wurde die Verwaltung ermächtigt, Teile des Besitzes der Ges. aus örtlichen oder betrieblichen Gründen in eine neuzubildende A.-G. gegen Über- nahme der Akt. dieser Ges. einzubringen. Somit wurde das Werk in Sömmerda mit M. 20 Mill. in eine A.-G. unter der Firma Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik A.-G. in Sömmerda umgewandelt. Ausserdem wurde der Besitz der Ges. in der Lüneburger Heide, der ehemalige Schiessplatz Unterlüss, der jetzt landwirtschaftl. Zwecken dient, sowie das Haus der Ges. in Berlin, Friedrichstrasse, in die Verwaltungs- und Organisation-G. m. b. H. eingebracht. An Betriebsmitteln sind vorhanden: a) Abt. Düsseldorf: elektr. Kraftzentrale, Lokomotiv- fabrik, Waggonbauanstalt, Presswerk, Fabrik nahtloser Röhren, Eisen u. Stahlgiesserel, Dreherei, Eisenkonstruktionswerkstätten u. Masch.-Fabrik; b) Abt Rath: elektr. Zentrale, Martinsstahlwerk mit 7 Martinöfen, Gussstahlfabrik mit eigener Tiegelfabrik, Glüherei, Ver- güterei, Schmiedepresswerk, Gesenkschmiede, Bandagen- u. Räderwalzwerk, Radsatzfabrik, Walzwerk, Dampfhammerwerk, Federnfabrik, mech. Werkstätten, Materialprüfungsanst. c) bei der Rheinischen Metallwaren- u. Maschinenfabrik Sömmerda A.-G.: elektr. Zentrale, Metall- u. Eisengiesserei, Gewehrfabrik, Spezialwerk für Gewehrläufe, Munitionsfabrik, Press- u. Ziehwerk, Masch.-u. Armaturenfabrik. Um die Einführ. der neu in Fabrikation genommenen Dampfpflüge zu erleichtern, hatte sich die Ges. an der Gustav Adolf Weitzel Dampfpflug- u. Dampfstrassenwalzen-Unternehmung G. p.. b. H. in Eisleben beteiligt. In Berlin wurde das frühere Terminus-Hotel, Friedrichstr. 56/57 erworben, um daselbst eine Handelsges. für den Vertrieb der Stapelerzeugnisse der Ges. einzurichten. 1914 Ankauf der Fabrikanlagen u. Grundstücke der Papierfabrik Flender & Schlüter in Düsseldorf. 1916 Erwerb der Masch.-Fabrik Oskar Recke in Rheydt u. des grössten Teiles der Werksanlagen der Rather Dampfkesselfabrik vorm. M. Gehre. Die Grundstücke in Düsseldorf-Derendorf umfassen ein Areal von etwa 77.29 ha, in Rath ca. 15.60 ha, in Rheydt ca 1.2 ha, in Unterlüss 4368 ha Heide. Die Gesellschaft ist beteiligt an dem Braunkohlen- und Brikettwerk „Berggeist“' A.-G. zu Brühl bei Köln a. Rh. und an dem Braunkohlen- und Brikettwerk ,„Lucretia“' G. m. b. H. zu Brühl bei Köln a. Rh. und hat auf Grund dieser Beteilig. einen Abbauvertrag abgeschlossen. Zum Zwecke des Ausbaues der Verkaufs-Organisation und der Aufnahme neuer Fabrikations-Zweige wurden 1921/22 nachfolgende Transaktionen vorgenommen: mit der Maschinenfabrik Friedrich Gröppel, F. Lührigs Nachf. in Bochum die Gründ. der Gröppel Rhein-Metall A.-G. für Kohlenaufbereitungsanl. in Bochum, die Umwandl. der Gustav Adolf Weitzel Dampf- pflug- und Dampfstrassenwalzen-Unternehmung G. m. b. H. in Eisleben in eine A.-G. unter entsprechender Beteiligung von Rheinmetall.