990 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Dividende 1923: 0 %. Direktion: Dir. Fritz Dürr, Gerichtsassessor a. D. Dr. Paul Bock, München; Andreas Krämer, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Stellv. Fritz Schlesinger, Freih. Ludwig von Riedheim; Dir. der Osramges. Prof. Dr. Georg Gehlhoff, Berlin; Manfred Rosenblatt, Frankfurt a. M. Dr. Karl Goldschmidt. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Waggonfabrik Jos. Rathgeber Akt.-Ges. in München-Moosach. Gegründet: 21./10. 1911 mit Wirkung ab 1./5. 1911; eingetr. 9./11. 1911 in München. Gründung siehe dieses Handb. 1916/17. Zweck: Übernahme, Fortführ. u. Ausgestalt. der unter der Firma Jos. Rathgeber be. triebenen Waggonfabrik; Herstell. u. Verkauf aller zum Bau u. zur Ausrüst. von Eisen- bahnen u. anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände, Reparaturen derartiger Fabrikate, Übernahme aller in diese u. ähnliche Fabrikationszweige einschlägigen Arbeiten sowie der Handel mit diesen Artikeln. Die Ges. stellt hauptsächlich Eisenbahnwagen für Personen- u. Güterverkehr, ausserdem Strassenbahnwagen, Chassis u. Wagenkasten für Lastautos u. Fensterhebevorrichtungen her. Das Fabrikgrundstück liegt am Bahnhof Moosach u. hat eine Grösse von 170 228 qm; die Fabrik ist mit der Staatsbahn durch ein Anschluss- gleis verbunden. Überbaut sind 29 040 qm, u. zwar umfassen Verwaltungsgebäude, Betriebs- bureau u. Kantinengebäude 1015 qm, die Werkstätten 24 120 qm u. die Schuppen 3840 qm. Die ganze Fabrikanlage umfasst 3 Doppelhallen u. 14 Einzelgebäude. Von den drei Doppel- hallen nimmt eine die Montage auf sowie die mechanische Werkstätte u. Schlosserei, die zweite enthält die Aufschlagswerkstätte für Personen- u. Güterwagen, die dritte ist für die Lackiererei bestimmt. Eigene Hallen dienen der Schmiede, der Holzbearbeitung, Personen- wagenbau, der Schreinerei, der Poliererei u. der Sattlerei. Ferner ist ein zweigeschossiges Magazin u. eine Sägehalle sowie eigene Holztrocknerei vorhanden. Das Kesselhaus birgt drei Dampfkessel, die die Fernheizung der Werkstätten besorgen, ausserdem werden noch fünf Dampfhämmer der Schmiede in Tätigkeit gesetzt, 340 Maschinen werden durch Elektrizität getrieben. Die ganze Anlage wird von 8562 m befahrbarem Gleis durchzogen; es sind vier Schiebebühnen vorhanden. Die Ges. gehört der Gemeinschaft deutscher Waggon- fabriken in Charlottenburg an und beschäftigt 600 Beamte u. Arbeiter. Kapital: RM. 2 838 000 in 28 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 380 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 2 500 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1918 um M. 1 Mill. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 16./12. 1919 um M. 2 Mill. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 20./9. 1920 um M. 4 500 000 in St.-Akt. u. um M. 1 Mill. in Vorz.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 2./12. 1921 um M. 4 Mill. in St.-Akt. u. um M. 400 000 in Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 24./10. 1922 erhöht um M. 16 Mill. (wovon nur M. 11 Mill. emitt. wurden) in 11 000 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab 1./11. 1922, angeb. im Verh. 2:1 zu 300 % weitere M. 3 Mill. 1923 begeb. Lt. G.-V. v. 25./8. 1923 sollte Erhöh. um M. 15 Mill. stattfinden, wovon aber kein Gebrauch gemacht wurde. Die Umstell. des St-A.-K. von M. 28 Mill. auf RM. 2 800 000 (10: 1) u. des Vorz.-A.-K. von M. 1 400 000 auf RM. 38 000 (37: 1) erfolgte lt. G.-V. v. 31. 1. 1925. Ein- reichung zur Abstempelung bei den Zahlstellen bis 31./3. 1925. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. von 1911. In Umlauf Ende April 1924: RM. 173 775 (aufgewertet). Kurs in München Ende 1914–1922: 99*, –, 92, –, 987, 107, 107, 115, 125 %. Rest zur Rückzahl. zum 1./11. 1923 gekündigt. II. M. 1 Mill. in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1919, rückzahlbar zu 102 %. Stücke àa M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bayerischen Handelsbank. Zs. 1./2. u. 1./8.3 Tilg. ab 1930 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf im Nov. auf Febr.; ab 1930 ver- stärkte Tilg. oder Totalkünd. mit dreimonatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek teils zur I. Stelle, teils im unmittelbaren Rang der 1911 eingetr. Anleihe. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Noch im Umlauf Ende April 1924: RM. 12 415 (aufgewertet). Kurs in München Ende 1921–1924: 115, 125, –, – %. Eingef. daselbst im Juni 1921. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie =1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien (Max.) u. Nachz.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 8 % an A.-R. (ausserdem ein Fixum von zus. G.-M. 2000) Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. as- Reichsmark-Bilanz am 1. Mai 1924: Aktiva: Grundst. 620 000, Geb. 1 480 000, Masch. u. Einricht. 436 000, Gleis-Anl. 130 000, Fernheiz-Anl. 60 000, Elektr. Anl. 1, Kanalisation u. Wasserl. 1, Fuhrpark 1, Büro-Einricht. 1, Modelle 1, Werkz. u. Gesenke 1, Kassa 11 866, Wertpapiere 1 688, Banken u. Postscheck 103 114, Allgem. Schuldner 78 386, Anzahl. 25 254, Halbfabrikate u. Material 1 788 093. Passiva: St.-A. 2 800 000, Vorz.-A. 38 000, R.-F. 283 800, Schuldverschreib. v. 1912 173 775, do. von 1920 12 415, Schuldverschreib.- Steuer 48 941. allg. Gläubiger 147 464, Anzahl. 1 230 015. Sa. RM. 4 734 410. Kurs der Aktien Ende 1914–1924: In Berlin: 117*, –, 143, –, 172*, 162, 399, 960, 4940, 9.5, 7.25 %. In München: 123.50*, –, 143, 190, –, 162, 398, 990, 5990, 12.5, 7.1.