Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1139 Zweck. Fabrikation u. Vertrieb von Gegenständen der Gummi- u. Kabelindustrie sowie die Beteilig. an gleichartigen Unternehm. zum Gegenstande. Die Ges. beschäftigt zur Zeit ca. 300 Beamte u. Arbeiter. Kapital. RM. 100 000 in 5000 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 12 Mill. in Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 160 %. Erhöht lt. G.-V. v. 12./9. 1923 durch Ausgabe von M. 38 Mill. St.- u. M. 2 Mill. Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 30./12. 1924 beschloss Umstell. von M. 52 Mill. auf RM. 100 000 in der Weise, dass die M. 2 Mill. Vorz.-Akt. ohne Entgelt ein- gezogen werden. Die restl. M. 50 Mill. St.-Akt. zu M. 1000 wurden herabgesetzt auf je RM. 20 u. sodann 10 zu 1 zus. gelegt. Umstell-Verh. also 500: 1. Geschäftsjahr. 1./7.–30./6 Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie 1 St. Goldmark-Bilanz am 1. Juli 1924. Aktiva: Masch. 64 055, Werkzeuge 1, Inv. 1091, Vorräte 50 573, Debit. 32 732, Eff. 7261, Devisen 7882, Bankguth. 45, Postscheckguth. 176, Kassa 119. – Passiva: A.-K. 100 000, R.-F. 10 000, Kredit. 27 347, Bankschulden 10 535, Rückstell. 7093, Akzepte 8961. Sa. GM. 163 938. Dividende 1923/24. 0 %. Direktion. Th. Dobbelmann. Aufsichtsrat. Vors. Paul Lomberg, Stellv. Emil Lomberg, Düsseldorf; Bankier Fritz Wienholt jun., Dortmund; Bankier Thys Slavenburg, Schiedam (Holland); Syndikus Carl Lampe, Duisburg. Zahlstelle. Eigene Kasse; Dortmund: Westdeutsche Kredit-Ges. m. b. H. Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Akt.-Ges. in Bayreuth. Gegründet: 13./2. 1900; eingetr. 26./2. 1900. Firma bis Anfang 1914: Solinger Kleinbahn Akt.-Ges. in Solingen-Nord. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung des elektrischen Stromes in jeder Art zum Bahnbetrieb, zur Beleuchtung u. Kraftübertragung insbes. in Bayern, u. zu dem Zweck: Herstellung, Erwerb u. Betrieb von elektr. Bahnen u. Elektr.-Werken, sowie Aus- führung aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden Geschäfte. Die Ges. sah sich infolge Übergangs der Bahnanlagen an den Kreis Solingen (siehe Jahrg. 1913 ds. Buches) vor die Aufgabe gestellt, sich einen anderen Wirkungskreis zu suchen, den sie in der Elektrizitätsversorgung des nördl. Teils von Oberfranken gefunden hat. Für dieses Unternehmen hat die Elektr.-Lieferungs-Ges. in Berlin mit der bayerischen Reg. einen Vertrag abgeschlossen, welcher neben anderen mit verschiedenen Städten Oberfrankens getroffenen Abkommen auf die Solinger Kleinbahnen A.-G. überging. Deshalb wurde beschlossen, die Firma abzuändern in „Bayerische Elektricität-Lieferungs-Ges., Akt.-Ges.“ u. den Sitz nach Bayreuth zu verlegen. Die Elektr.-Lieferungs-Ges. überliess der Ges. ferner ihre Leitungsnetze in Marktredwitz, Waldsassen sowie in den an das frühere Überlandwerk Altenkundstadt angeschlossenen Ortschaften u. ihre Elektrizitätswerke in Arzberg u. Oberkotzau. Die Ges. übernahm ferner das in Flur Arzberg gelegene, für die Erricht. des Kraftwerkes vorgesehene Grundstück, sowie einige bereits im Bau befindliche Fernleitungen u. Leitungsnetze. Der Bau des Kraftwerkes in Arzberg wurde so gefördert, dass im April 1915 die Inbetriebnahme des Werkes erfolgen konnte. Nach Vollendung der neuen Anlage wird das Kraftw. Arzberg zu den grössten Dampfkraftanlagen Bayerns gehören und nach Fertigstellung der Bayernwerk-Leitungen eine wertvolle Ergänzung der in Ausführung begriffenen Wasserkraftanl. Südbayerns bilden. Zur Versorgung der bereits fertiggestellten Ortsnetze u. Leitungsstrecken schloss die Ges. Stromlieferungsverträge mit den Elektrizitäts- werken Eger u. Asch. Bis Ende 1924 waren 10 Städte u. 541 Örtschaften mit zus. 175 000 Ein- wohnern aus dem Leitungsnetz unmittelbar mit elektr. Arbeit versorgt; ausserdem wurden 18 Elektrizitätswerke u. Überlandzentralen ganz oder teilweise beliefert. Stromabgabe 1915 bis 1924: 2 791 000, 4 072 700, 6 556 500, 8 388 600, 10 834 800, 13 638 400, 19 372 000, 21 389 729, 21 866 168, 24 305 782 KW.-St. Die Ges. erwarb 1921 M. 500 000 Akt. der Überlandwerk Ober- franken A.-G. in Bamberg, ferner 1922 M. 250 000 5 % Vorz.-Akt. der Rhein-Main-Donau A.-G. Zzu 103 %. Kapital: GM. 10 400 000 in 1000 Akt. zu GM. 800, 2000 Akt. zu GM. 400 u. 110 000 Akt. zu GM. 80. Die Bank für elektr. Unternehm. in Zürich, in deren Besitz sich das ursprüngl. Akt.-Kap. befand, hat einen Teil an die Elektr.-Lieferungs-Ges. in Berlin u. an die Lahmeyer- Ges. in Frankf. a. M. abgetreten. 1920 Erhöh. um M. 7 500 000. Nochmals erhöht 1921 um M. 8 000 000. Weiter erhöht 1922 um M. 25 000 000. Ferner erhöht 1922 um M. 47 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 17./4. 1923 um M. 40 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1923, davon M. 30 000 000 den Aktionären 3: 1 zu 425 % £ 75 % Bezugsrechtsteuer angeboten, restl. M. 10 000 000 im Interesse der Ges. zu verwerten. Umgest. lt. G.-V. v. 24./11. 1924 im Verh. 50: 4 von M. 130 Mill. auf GM. 10 400 000 derart, dass die Herabsetz. des Nennwerts der Akt. von bisher M. 10 000, M. 5000 u. M. 1000 auf GM. 800, GM. 400, u. GM. 80 durch Ab. stempel. bis 31./12. 1924 bei den Zahlstellen, dann nur noch bei der- Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin erfolgt. Anleihe: I. M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Noch in Umlauf Ende 1922 M. 1 700 000. Dieser Rest zur Rückzahl. zum 1./10. 1923 gekündigt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). 72