1174 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Elektrizitätswerk Brandenburg (Havel) Akt.Ges. in Brandenburg a. d. H. Gegründet: 3./7. 1912; eingetr. 3./9. 1912. Gründer s. Jahrg. 1920/21. Die A. E. G. Berlin trat die Rechte u. Pflichten aus dem Vertrage v. 5., 10., 14. Juni 1912 mit der Stadtgemeinde Brandenburg (Havel) bezügl. Übernahme des städt. Elektrizitätswerks an die Ges. ab mit den sich aus § 24 des Ges.-Vertrages ergebenden Vorbehalten u. Bestimmungen. Zweck: Übernahme des Betriebes der städt. Elektrizitätswerke in Brandenburg (Havel) u. alle damit direkt oder indirekt in Zus.hang stehenden oder diesem Zweck dienlichen Geschäfte, namentlich auch die Erweiter. u. Ausdehnung der Betriebe. Die Erweiter. des Werkes fand 1912/13 statt; bereits im Okt. 1913 wurde der volle Drehstrombetrieb auf- genommen. Es betrug am 31./12. 1924: Die Anzahl der Hausanschlüsse 2030, der Strom- abnehmer 6604, der Zähler 7499; es waren angeschlossen; Lampen 70 593, Motoren Kw. 7200, Apparate 530. Der Gesamtanschlusswert, einschl. desjenigen für Strassenbahnzwecke, hat sich 1923/24. von 11 941 Kw. auf 12 556 Kw gehoben. Die Gesamtstromabgabe einschl. Eigen- verbrauch betrug 1924: 9 957 996 Kwstd. gegen 9 362 734 Kwstd. im Jahre 1923. Kapital: RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 1 Mill., begeben zu pari. Erhöht lt. G.-V. vom 13./9. 1922 um M. 11 Mill. in 11 000 Inh.-Aktien zu M. 1000, begeben zu 110 %. Umgest. lt. a. o. G.-V. v. 11./10. 1924 durch Zus. legung im Verh. 10:1 von M. 12 Mill. auf RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu GM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1923: 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: 5 % zum R.-F. (bis zu 10 % des A.-K.), eventl. Rückl., dann 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: UÜbernomm. Anlag. 895 320, Neuanschaff. 1 894 797, im Bau befindl. Neuanlagen 85 739, Mobil., Werkz. u. Kleider 2, Wertp. 17, do. für Kaut. 5, Kassa 4663, Debit. 245 253, bezahlte Versich. 10 680, vermiet. Installat. u. Motore 4, Betriebs- material. 87 396, Baulager, Installationsmaterial u halbfert. Anlagen 162 077. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Stadt Brandenburg für übergebene Anlagen 895 320, R.-F. 83 841, Tilg.-F. für Neuanschaff. 555 100, Abschreib.-F. der Pachtanlagen 155 993, Pens.-F. 10 000, Guth. der Electricitäts-Lieferungs-Ges. 110 079, Kredit. 263 219, Reingewinn 112 402. Sa. RM. 3 385 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 151 347, Steuern 95 568, Zs. 2077, Abgabe an die Stadtgemeinde Brandenburg: Pacht 102 500, Zuwachsabgabe 17 524; Zuweis. an den Tilg.-F. für Neuanschaff. 58 876, do. Abschreib.-F. der Pachtanlagen 15 056, do. Pens.-F. 10 000, Abschreib. 25 207, Reingewinn 112 402 (davon R.-F. 5620, Div. 96 000, Tant. an A.-R. 5333, Vortrag 5449). Sa. RM. 590 561. – Kredit: Geschäftsgewinn aus Betrieb u. Installation RM. 590 561. 1913/14–1922/23: 4, 6, 6, 4, 4, 5, 5, 8, 10, 100 %, 1923 (½ Jahr): 0 %); 1924: 8 71 Direktion: Ing. Kurt Loebinger, Berlin. Betriebsdirektion: Brandenburg (Havel), Steinstr. 67. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr.-Ing. e. h. Paul Mamroth; Stellv. Geh. Baurat Prof. Dr. Georg Klingenberg, Dir. Franz Strandt, Dr. jur. Fritz Sabersky, Berlin; Geh. Reg.-Rat Oberbürgerm. Hugo Dreifert, Cottbus; Min.-Dir. Franz Schleusener, Potsdam; Oberbürgerm. W. Ausländer, Brandenburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Allg. Elektricitäts-Ges. Elektrizitätswerk und Strassenbahn Braunschweig A.-G. (Börsenname: Braunschw. Strassenb.) Gegründet: 7./9. 1881; eingetr. 15./9. 1881. Fa. lautete bis 1922: Strassen-Eisenbahn- Gesellschaft in Braunschweig. Gründungsgeschichte etc. s. Jahrg. 1902/1903. Urspr. Pferde- bahnbetrieb. 1896 wurde mit dem Stadtmagistrat ein Abkommen getroffen, wonach der Ges. die Genehmigung zur Eintührung des elektr. Betriebes mit oberird. Stromzuführung erteilt u. dieselbe gleichzeitig gegen jede Konkurrenz sichergestellt wurde. Die Verhandl. mit der Stadt wegen ihrer Beteil. haben Anfang 1920 zum Abschluss geführt. Die Stadt hat über 50 % des A.-K. erworben u. gegen das Zugeständnis angemessener Abgaben vom Brutto- überschuss auch der Strassenbahn sowie von dem Reingewinn über 6 % Div., für die Folge Tariffreiheit sowie eine verlängerte Dauer der Konz.-Verträge, sowohl für das Elektr.- Werk wie die Strassenbahn, bis zum 31./3. 1960 bewilligt. Die abgeänderten Konz.-Verträge wurden von der a. o. G.-V. am 25./3. 1920 genehmigt, die zugleich die Zuwahl einer Anzahl städtischer Vertreter zum A.-R. vornahm. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von elektr. betriebenen Strasseneisenbahnen in u. bei Braunschweig, sowie Abschluss darauf bezügl. Geschäfte. Erricht. u. Betrieb von elektr. Stromlieferungsanlagen. Zurzeit sind in Betrieb in Braunschweig Stadt u. Umgebung die Linien: Richmond-Schützenhaus, Richmond-Nordbahnhof, Westbahnhof-Gliesmarode, Madamenweg-Friedhof, Augustthor-Oelper, Hauptbahnhof-Stadtpark, Friedrich Wilhelm- Platz- Prinzenpark, ferner die Verbindungsbahn Braunschweig- Wolfenbüttel, sowie