Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1225 Wasserkraftwerk Eitorf Akt.-Ges. in Herchen a. d. Sieg. Gegründet: 15./11. 1921; eingetr. 1./2. 1922. Gründer s. d. Handb. 1922/23 II. Zweck: Erricht. u. Betrieb eines mit Wasserkraft betrieb. Elektrizitätswerkes nächst der Unkelmühle bei Eitorf, der Erwerb der zu diesem Zwecke erforderl. Grundst., Wasser- gerechtsame sowie des daselbst schon verhandenen Wehres: ferner die Übernahme der von dem Vorbesitzer im Hinblick auf die Errichtung u. den Betrieb des Elektrizitätswerkes abgeschlossenen Verträge sowie der Erwerb oder die Pachtung oder Erricht. von Anlagen jeder Art, welche geeignet sind, den vorgenannten Zweck zu erreichen oder zu fördeln; schliesslicl die Betefl. bei verwandten u. sonst. Unternehmungen im In- u. Auslande, Erwerb oder Beleihung von Aktien, Anteilen oder Schuldverschr. solcher Unternehm., der Abschluss aller Geschäfte u. Ergreifung aller Massnahmen, die zur Erreich. oder Förder. des Gesell- schaftszweckes dienlich erscheinen. Kapital: GM. 10 000 in 500 Akt. zu GM. 20. Urspr. M. 5 Mill., übern. von den Gründ. zu 100 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 25./10. 1922 bzw. 8./1. 1923 um M. 15 Mill. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./6. 1923 um M. 40 Mill. in 10 000 Akt. zu M. 1000 u. 3000 Akt. zu M. 10 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Gebr. Lismann, J. Dreyfus & Co., Deutsche Effekten- u. Wechselbank, Frankf. a. M., Leopold Seligmann, Köln u. Städtische Sparkasse, Bonn) zu 1500 %, davon M. 10 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 vom 30./9.– 31./10, 1923 zu 1600 % plus gesetzl. Steuern. Die G.-V. v. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. auf GM. 10 000 in 500 Akt. zu GM. 20. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Wassergerechtsame, Gelände sowie die zum Betrieb des Werkes erforderl. Masch. u. Anlagen 218 000, Kassa 244, Debit. 6860, Vorräte an Betriebsmaterial. 300. – Passiva: A.-K. 10 000, Kredit. 37 405, Kapitalbedarf für die Wiederinstandsetz. u. Beseitig. der durch Hochwasser entst. Schäden 178 000. Sa. GM. 225 405. Dividenden 1922–1923: 0 %. Direktion: Karl Günther, Mannheim. Aufsichtsrat: Vors. Beigeordneter Gentrup, Bonn; Bankier Heinr. Lismann, F. H. Hansen, Frankf. a. M.; Ing. Clemens Aug. Hegeling, Eitorf a. d. Sieg; Dir. W. H. Meyer, Giessen; Rechtsanw. C. Breidenbach, Eitorf a. d. Sieg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Main-Kraftwerke Akt.-Ges. in Höchst am Main. Gegründet: 16./8. 1910; eingetr. 28./9. 1910. Gründer: Felten- u. Guilleaume-Lahmeyerwerke Akt.-Ges., Mülheim a. Rhein; Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf. a. M. etc. Zweck: Erzeugung elektr. Energie u. gewerbliche Ausnützung elektr. Ströme zur Be- leuchtung und Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie, Herstell. solcher Einrichtungen u. Anlagen für eigene Rechnung und für andere sowie Beschaffung u. Betrieb der zu denselben gehörenden Apparate u. Gegenstände; Erwerbung u. Veräusserung der zu solchen Zwecken erforderlichen Patente, Erfindungen u. Erfahrungen, Grundstücke u. anderen Immobilien. Die Main-Kraftwerke wurden in den Jahren 1910/1911 erbaut. Ausser dem Grosskraftwerk in Höchst a. M. besitzt die Ges. eine Wasserkraftzentrale in Friedrichssegen a. d. L. u. das Elektrizitätswerk in Limburg a. d. L. Mit dem Elektrizitätswerk Westerwald A.-G. in Höhn, das eine grosse, die Ausnutzung um- fangreicher Braunkohlengruben bezweckende Zentrale betreibt, besteht ein langjähriger Stromlieferungsvertrag, gemäss welchem die Main-Kraftwerke Strom hauptsächlich für die Bedienung der Abnehmer im Lahn- u. Rheingebiet beziehen. Das Kraftwerk in Höchst a. M. ist mit demjenigen der Westerwald A.-G. in Höhn durch eine 50 000-Volt-Leitung ver- bunden u. auf diese Weise ist es möglich, das Gesamtversorgungsgebiet aus den beiden grossen Zentralen zu beliefern. Soweit mit einzelnen in vorerwähnten Kreisen liegenden Gemeinden keine Stromlieferungsverträge zustande gekommen sind, ist den Main-Kraftwerken das Durchleitungsrecht auf hinreichend lange Zeit gewährt. Der Vertrag mit der Frank- furter Lokalbahn A.-G. ist dahin erweitert worden, dass diese Ges. sich verpflichtet hat, nicht nur den gesamten Strombedarf für die vorerwähnten Bahnbetriebe, sondern auch für das von ihr kontrollierte Elektrizitätswerk Homburg und den ihr konzessionierten Überlandbezirk des Obertaunuskreises bei den Main-Kraftwerken zu decken. Die Strom- erzeugungszentrale in Soden wurde stillgesetzt, während das gesamte Stromversorg.- Gebiet des früh. Taunus-Elektrizitätswerkes nunmehr aus dem Leit.-Netz der Main-Kraftwerke gespeist wird. Auch sind Verträge abgeschlossen mit dem Kreise Limburg, Höchst, Wiesbaden, dem Oberlahnkreis, dem Unterlahnkreis, den Kreisen St. Goarshausen. Das gesamte Strom- absatzgebiet der Main-Kraftwerke erstreckt sich somit vom Main bis zur Lahn bezw. über den Rhein. Die Zentrale in Höchst enthält 2 Dampfturbinen von je 2200 und 1 von etwa 5000 sowie eine weitere von 10 000 Kw.-Leistung. Die zugehörige Kesselanlage besteht aus 4 Dampfkesseln von je 375 qm, 2 Dampfkesseln von 425 u. 2 Kesseln von je 450 qm Heizfläche mit Überhitzern. Die Kohlenzufuhr erfolgt mittels Schiff auf dem Main. Das Elektrizitätswerk in Friedrichssegen a. L. nützt ein Gefälle der Lahn aus u. hat ausser der