Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1229 und preiswerte Lieferung elektrischer Arbeit zu sorgen und auf möglichst vollkommene Kraftwirtschaft hinzuwirken. Die Ges. kann hierzu kraftwirtschaftliche Anlagen, nament- lich badische Wasserkräfte ausbauen und betreiben oder betreiben lassen und sich auch an anderen Unternehmungen zur Förderung des Geschäftszwecks beteiligen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben hat das Land Baden der Ges. die in seinem Besitz oder für dasselbe in Bau befindlichen Elektrizitätsanlagen zur Versorgung Nord-, Mittel- und Südbadens über- tragen, nämlich: 1. das Murgwerk mit einer installierten Leistung von 30 000 PS. und einer Jahreserzeugung von durchschnittlich 60 000 000 Kilowattstunden; 2. 100 000 Volt Schalt- und Transformatorenstationen Forbach, Scheibenhardt und Rheinau nebst der 100 000-Volt- Leitung Forbach–Karlsruhe– Mannheim; 3. die 45 000-Volt-Leitung Singen-Stockach nebst Haupt- und Transformatorenstationen Stockach; 4. die 20 000 - Volt -Verteilungs- leitungen nebst zugehörigen Schalt- und Transformatoren-Stationen und Ortsnetzen zur Versorgung Nord- und Mittelbadens im Anschluss an das Murgwerk und an die mit diesem zusammenarbeitenden fremden Dampfkraftzentralen; 5. die 15 000. und 5000-Volt- Leitungen nebst zugehörigen Transformatorenstationen und Ortsnetzen zur Versorgung der Amtsbezirke Konstanz, Messkirch, Pfullendorf, Stockach, Ueberlingen mit elektr. Kraft. Die Ges. hat fertiggestellt ein Wasserkraftwerk bei Erbersbronn im nördl. Schwarzwald mit einer Leistung von 900 Kwst. u. in Betrieb genommen. Unter Berücksichtig. der grossen Nachfrage nach elektr. Arbeit hat sie ferner die Erweiter. des bestehenden Murgwerkes durch Angliederung einer Schwarzenbachspeicheranlage im nördl. Schwarzwald (Murgwerk II. Ausbau), mit einer Jahreserzeug. von 40 000 000 Kwst in Angriff genommen. Ausser- dem ist beabsichtigt, ein grosses Speicherkraftwerk im südl. Schwarzwald, welches das natürliche Becken des Schluchsees auf einen Nutzinhalt von 100 000 000 cbm stauen u. bei einer Spitzenleistung dieses Werkes in seinem Vollausbau von rund 250 000 KW jährlich 500 000 000 KwSt. gewinnen wird, zu errichten. Zur Samml. u. Verteil. der in Baden ge- wonnenen elektr. Energie sollen ferner Höchstspannungsleitungen insbes. vom Murgwerk nach dem Schluchsee u. Oberrhein erstellt werden. Angeschlossen waren am 31./3. 1924 524 Ortsnetze mit einem Anschlusswert von 393 069 Lampen u. 10 205 Motoren. Im Bau sind die Anschlussanlagen für 6 Gemeinden; nach Anschluss dieser bleiben dann im Versorgungs- gebiet 10 noch nicht versorgte Gemeinden übrig, mit deren Antrag gerechnet werden kann. Nutzbar abgegeben wurden im ganzen Versorgungsgebiet 90 241 038 Kwst, wovon 84 620 037 KwSt auf Kraft und 5 621 000 KwSt auf Licht entfallen. Aus dem bisher fertiggestellten Teil der Anlagen werden zahlreiche Städte, wie Baden- Baden, Bruchsal, Durlach, Ettlingen, Heidelberg, Rastatt, ferner durch Belieferung der be- stehenden örtlichen Werke auch die Städte Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim mit ihrer bedeutenden Industrie mitversorgt. Das Murgwerk allein deckt etwa die Hälfte des der- zeitigen Gesamtbedarfes von Nord- u. Mittelbaden. Das Land Baden hat der Ges. vorzugs- weise das Recht zur Führung von Starkstromleitungen nebst Zubehör auf, über u. unter Staatseigentum verliehen. Die Ges. hat 1922/23 ein Kraftwerk an der Raumünzach, einem Nebenfluss der Murg, errichtet, welches jährl. 3 900 000 Kwst erzeugt. Das neue Kraftwerk bedient eine 20 000 Voltleitung, welche die Aufgabe hat, den für den Bau der Schwarzbach- talsperre nötigen elektr. Strom sicherzustellen. Kapital: RM. 18 Mill. in 18 000 Namen-Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 30 Mill. in 30 000 Namen-Akt. à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 23./12. 1921 erhöht um M. 70 Mill. in 70 000 Akt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./1. 1923 um M. 500 Mill. in 500 000 Aktien, ausgeg. zu 100 %. Eingezahltes A.-K. am 31./3. 1923 M. 225 Mill. Die Resteinzahl. ist im Laufe des Geschäftsjahres 1923/24 geleistet worden. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 600 Mill. auf RM. 18 Mill. in Akt. zu RM. 1000. Sämtl. Aktien befinden sich im Besitz des Landes-Baden. Anleihe I: M. 500 000 000 in 5 % Schuldverschreib. lt. minister. Genehmigung v. 6./7. 1921 (zunächst M. 400 000 000) u. v. 18./2. 1922 (weitere M. 700 000 000). Die Ges. gab im Juli 1921 zunächst aus: M. 200 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 10 000, 5000, 2000, 1000, lautend auf den Inhaber, Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. ab 1926 durch jährl. Auslos. von mindestens 1 % des ursprüngl. Anleihebetrags nebst ersp. Zs. im April auf 1./8.: ab 1931 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Erststellig hypothekarisch gesichert durch Eintragung auf die vom Badischen Staat käufl. erworbenen und auf die durch obige Anleihe erstellten Anlagen, selbstschuldnerische Bürg- schaft des Landes Baden für Kapital und Zinsen verbürgt, reichsmündelsicher. Coup.-Verj.: 4 J. der Stücke in 30 J. Zahlstellen: Die unten genannten Banken nebst ihren Filialen. Ferner wurden zu denselben Bedingungen aufgelegt weitere M. 300 000 000 (I. Anleihe) bei den Bankhäusern: Deutsche Bank, Direktion der Disconto-Ges., Berlin; Rhein. Creditbank, Süddeutsche Disconto-Ges. Badische Bank, Mannheim; Veit L. Homburger, Strauss & Co., Karlsruhe; Lazard Speyer-Ellissen, Jacob S. H. Stern, Frankfurt a. M. – Von den aufgelegten insgesamt M. 500 000 000 wurden gezeichnet: M. 345 000 000 Oblig., M. 155 000 000 Hand- darlehen. Kurs ult. 1922–1924: 99.50, 50, 0.35 %. Notiert in Berlin. In Frank:furt a. M.: –, –, 0.345 %. Anleihe II: 1. Teil. M. 600 000 000 (hiervon M. 80 950 000 Handdarlehen), aufgelegt im März 1922, zu 5 % verzinslich, rückzahlbar zu 102 %, Stücke zu M. 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000, lautend auf den Inhaber. Zs. 1./4. und 1./10., Tilg. zu 102 % durch Auslosung, erst-