1242 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Kraftwerk Rheinau A.G. in Mannheim. Gegründet: 8./7. 1911; eingetragen 29./7. 1911. Firma bis 29./7. 1921: Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft Akt.-Ges. Gründer siehe Jahrg. 1923/24. Zweck: Nach der Veräuss. der Bahnen (Näh. darüber siehe Jahrg. 1923/24) betreibt die Ges. nur nöch das Elektrizitätswerk Rheinau u. die Stromlief. in ihrem Versorgungsgebiet. Angeschlossen sind 74 Städte, Ortschaften u. Gutsbezirke; Anschlusswert 1920/21–1921/22: 28 431, 29 963 Kw. – Gesamt-Stromumsatz 1919/20–1922/23: 35 474 303, 40 325 863, 44 739 304, Stromabgabe: 32 633 560, 37 134 557, 41 199 141, ?; 1923 (1./4.–30./11.): 15 436 335. Die Stromlieferung ging 1923 entsprechend dem zunehmenden Auftragsmangel der industriellen Werke vorübergehend auf nahezu 50 % des vorjährigen Absatzes zurück. Am 1. Oktober wurde die Eigenerzeug. vollständig eingestellt u. Strom aus dem Grosskraftwerk Mannheim bezogen. Neu angeschlossen wurden die Odenwaldgemeinden Altenbach u. Ursenbach. Kapital: GM. 4 000 000 in 10 000 Aktien zu GM. 400. Urspr. 8 000 000, übernommen von den Gründern zu pari u. zwar seitens der Stadt Mannheim 4080 Aktien, der Süddeutschen Eisenbahn-Ges. 2080 Aktien der Neuen Rheinau-Akt.-Ges. 920 Aktien, der Rheinischen Schuckert-Ges. 840 Aktien u. der Süddeutschen Disconto-Ges. mit 80 Aktien des A.-K. Seit 1913/14 voll eingezahlt. Die G.-V. v. 25./9. 1914 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000, hiervon übernahm die Stadt Mannheim M. 1 020 000 zu pari. Lt. G.-V. v. 20./9. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 10 Mill. auf GM. 4 000 000 durch Abstemp. der M. 1000 Akt. auf GM. 400 Hauptaktionär ist die Stadt Mannheim. Anleihe: M. 12 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1911 an die Stadtgemeinde Mannheim übergegangen. Weiteren Anleihen (der früh. Oberrhein. Eisenbahn-Ges.): 4 % Schuldverschreib. von 1919 u. 4½ % Schuldverschreib. v. 1920. Erstere gekünd. zum 1./9. 1924, letztere zum 1./9. 1925. Von sämtl. Anleihen Anf. 1924 ein aufgewert. Betrag von GM. 291 015 noch im Umlauf. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 6 % Tant. an A.-R., Rest zur Verfüg. der G.-V. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11. (bis 1923: 1./4.–31./.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 4 Goldmark-Bilanz am 1. Dez. 1923: Aktiva: Anl. 3 565 608, Beteilig. an and. Unternehm. 17 430, Eff. 13 924, Kaut. 1, Mob. u. Utensil. 35 968, Verwalt.-Geb. 265 000, Debit. 196 744, Waren 76 631, Betriebsmat. 37 112, Barbestand 3173, Kap. 214 378. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Obligat. 291 015, Kredit 124 597, Fonds für Wohlfahrtszwecke 10 000. Sa. GM. 4 425 972. Dividenden: 1912/13–1922/23 4, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 200 %; 1923 (1./4.–30./11.): 0 %. Direktion: Emil Müller. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Hofrat Oberbürgermeister Dr. Kutzer, Mannheim; Stellv. Stadtrat Josef Levi, Mannheim; Gen.-Dir. Dr. Vögler, Dortmund; Mitgl.: Stadtrat Karl Vogel, Stadtrat Jakob Reidel, Dir. Dr.-Ing. h. c. O. Bühring, Stadtrat Gustav Zimmermann, Mann- heim; Dir. W. Kern, Essen; Oberreg.-Rat Seeger, Karlsruhe; Stadtrat Trautwein, Stadtrat Hartmann, Landgerichts-R. Dr. Wolfhard, Mannheim; Geh. Komm.-Rat Karl Weyhenmeyer, Mülheim a. R.; Geh. Bergrat Grassmann, Bonn; Dir. K. O. Hubrich, Essen. Oberrheinische Elektrizitätswerke Act-Ges. in Liquid. in Mannheim, Max Josefstrasse 1. Gegründet: 9./7. 1898 mit Sitz in Karlsruhe; eingetr. 26./7. 1898. 1901 Verlegung des Sitzes der Ges. von Karlsruhe nach Wiesloch, 26./11. 1921 Sitz nach Mannheim verlegt. Gründer siehe Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 20./9. 1924 beschloss Liquid. der Ges. u. Ver- kauf des Gesamtvermögen an das Kraftwerk Rheinau A.-G. lt. Buchwert zu GM. 159 340. Zweck: Erzeug., Verwend. u. Verwert. elektr. Energie; Herstell. von Einricht. zur Leitung u. Verwend. des elektr. Stromes; Erwerb von Konzessionen für Eisenbahnen irgend welcher Art, sowie Bau u. Betrieb solcher Eisenbahnen. Der Strom wird vom Kraftwerk Rheinau A.-G. in Mannheim bezogen. Im J. 1920 gründeten die Gemeinden des Versorg.-Gebietes der Ges. die „Licht- u. Kraftversorg. e. G. m. b. H.“ (L. K. V.), an welche die O. E. W. den Grundbesitz des früheren Elektrizitätswerkes W iesloch nebst Geb. sowie die Niederspannungs- Ortsnetze mit den Transformatorenstationen verkauften. Die O. E. W. schlossen ferner mit der „L. K. V.“ einen Vertrag auf Stromliefer. bis 1./1. 1940 u. verpachteten den Betrieb ihrer Anlagen an die Kraftwerk Rheinau A.-G. in Mannheim. Kapital: GM. 660 000 in 660 Akt. zu GM. 1000. Urspr. M. 1 Mill., herabgesetzt lt. G.-V. v. 18./9. 1902 um M. 60 000. Lt. G.-V. v. 26./9. 1904 um weitere M. 50 000 herabgesetzt. Lt. G.-V. v. 29./7. 1921 Herabsetz. des A.-K. von M. 890 000 auf M. 660 000 durch Vernicht. von 10 unentgeltlich zur Verfüg. gestellter Akt. u. Zusammenleg. von je 4 Akt. zu 3. Das A.-K. der Ges. befindet sich fast vollständig im Besitz der Kraftwerk Rheinau A.-G. in Mannheim. Lt. G.-V. v. 20./9. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 660 000 in gleicher Höhe auf Goldmark. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom übrigen Reingewinn 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch die Bildung weiterer Rücklagen beschliessen kann. Goldmark-Bilanz am 1. Dez. 1923: Aktiva: Anlagen 159 340, Debit. 11 740, Eff. 1, Kap.-Entwert. 488 918. Sa. GM. 660 000. — Passiva: A.-K. GM. 660 000