Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1247 den Besitz der abgabefreien Konzess. bei Hohenwart u. Englmannszell gekommen. Diese sind auf unbeschr. Zeitdauer, ohne besond. erschwerende Beding. erteilt. Seit 1909 ist die Ges. auch im Besitz des Werkes „München-Ost“, das bisher der Siemens & Halske A.-G. gehörte. Das ganze Besitztum der Ges. setzt sich zusammen aus: Werk I bei Unterbruck. Die Turbinen-Station dieses Werkes umfasst 3 Francis-Doppel- Zwillings-Turbinen für eine Normalleistung von je 600 PS., welche um 10 % gesteigert werden kann. Die mit den Turbinen direkt gekuppelten Dynamomasch. sind für je eine Leistung von 540 KVA. u. dienen zur Abgabe von Drehstrom von 11 000 Volt Spannung. Werk II bei Kranzberg. Es enthält: 3 Francis-Turbinen mit einer Normalleistung von je etwa 1000 PS., die um 10 % gesteigert werden kann. Die Turbinen werden ebenfalls mit 3 Dynamomasch. für eine Leistung von je 920 KVA. direkt gekuppelt, die Drehstrom von 11 000 Volt Spannung liefern. Werk III in Pfaffenhofen: Die aus einer Heissdampflokomobile bestehende Dampf- zentrale wurde aufgelassen u. an deren Stelle eine neue moderne Schaltanlage hergestellt, zur erhöhten Strombezugsmöglichkeit von fremden Werken. Werk IV bei Hohenwart: Enthält eine Turbine mit einer Leistung von 180 PS., eine Dynamomasch. für eine Leist. von 135 KVA., welche eine Spannung von 3600 Volt besitzt. Werk V bei Englmannszell: Enthält eine Turbine für eine Leistung von 150 PS., die eine Dynamomasch. von 90 KVA. Leistung mit 3600 Volt Spannung antreibt. Werk VI Riem (München-Ost): Enthält 2 stehende Dampfmasch., welche normal je 400 u. maximal je 475 PS. leisten. Von den zwei mit den Dampfmasch. direkt gekuppelten Dynamomasch. leistet jede 360 KVA., maximal je 380 KVA. Die Kesselanlage besteht aus 3 Kesseln, von denen zwei eine Heizfläche von je 275 dm u. der dritte eine solche von 150 qm besitzt. Die Dampfzentrale bietet genügend Raum zur Aufstell. einer weiteren Betriebskraft. Der dauernde Dampfbetrieb ist hier seit 1910 eingestellt u. wird das Gebiet dieses Werkes durch die Wasserkraftwerke mit Strom versorgt. Diese Zentrale wurde durch Aufstell. einer Dampfturbine mit 1350 PS. von 1250 KVA. Leist. vergrössert. Zwei Kessel erhielten neue automatische Feuerungsanlagen, wodurch deren Leistungsfähigkeit nahezu um das Doppelte erhöht wurde. Weiter wurde in diesem Werke eine neue, modern eingerichtete Schaltanlage erstellt, welche eine grössere Betriebssicherheit für das ganze Gebiet gewährleistet. Ausser diesen Werken besitzt die Ges. 5 Unterstationen in Schroben- hausen, Wolnzach, Geisenfeld, Mainburg u. Aichach, die heute unmittelbar mit Drehstrom gespeist werden u. nur als Verteilungsstationen dienen. In Etzenhausen bei Dachau, in Kothau bei Ingolstadt, in Aichach u. in Maisach befindet sich je eine Verteilungsschaltstation mit Dienstwohngebäuden. Die ausgebauten Wasserkräfte bei Unterbruck, Kranzberg, Hohen- wart, Englmannszell ergeben zus. 4900 PS. Normalleistung. An Immobil. u. Grundst. besitzt die Ges. zus. ca. 160 ha. Zur Deckung des Strombedarfs über die eigene Erzeugungsmöglichkeit u. als Reserve- kraft ist der Strombezug von den Städtischen Elektrizitätswerken München u. der K. Pulver- fabrik Dachau sowie von den Isarwerken u. d. Bayernwerk durch entsprechende Erweiter. der bestehenden Schaltanlagen u. durch die erforderlichen Hochspannungsleitungen ermöglicht. Durch den Zusammenschluss des Netzes mit den genannten Werken steht dem Unter- nehmen eine Gesamtleistung von 20 000 Kw. zur Verfügung. Die eigene Dampfreserve leistet 1500 KW. Die Konz.-Verträge sind auf die Dauer von 25–30 Jahren abgeschlossen, u. zwar mit Wirkung ab Inbetriebsetzung der jeweils neu anzuschliessenden Ortschaften. Nach Ablauf von 15 Jahren sind die Gemeinden berechtigt, das Ortsleitungsnetz zum Taxwert zu über- nehmen u. während der Konz.-dauer als Grossabnehmer Strom von den Amperwerken zu beziehen. Wird der Vertrag mit den Gemeinden nicht erneuert, so wird der Ges. für die Zeit von 30 Jahren vom Tage des Erlöschens dieses Vertrages an das Recht eingeräumt, die Gemeindewege zur Legung von Durchgangsleitungen weiter zu benutzen gegen eine jährl. Entschädig. von RM. 20 für jeden angefangenen Kilometer der für die Durchgangsleitungen benutzten Wegstrecken. Die gesamte Fernleitungslänge betrug 1923/24 1488.23 km, davon 7.81 Kabelleit. Die Stromerzeug. stellte sich auf 30 549 059 Kw. 1923/24 neu angeschlossen 126 Ortsch., so dass Ende 1923/24 die Zahl der mit Strom versorgten Ortschaften auf 914 gestiegen ist mit zus. 25 639 Stromabnehmern; ult. Juni 1924 waren angeschlossen: 320 611 Glühlampen mit 9618 Kw., 546 Bogenlampen u. hochkerz. Glühlampen mit 219.5 Kw., 17 426 Motore einschl. Zusatzstrom mit 62 885 Kw., 6400 Heiz- u. sonst. Apparate mit 3172 Kw., Sa. 75 894.5 Kw., gegen 69 345.3 Kw. im Vorjahr, also 6549.2 Kw. Zugang im Geschäftsjahr 1923/24. Unter der Firma „Neue Amperkraftwerke A.-G. in München“ ist Ende 1921 unter Beteilig. der Amperwerke A.-G. mit einem Kap. von M. 12 Mill. St.-Akt. u. M. 2 Mill. mehrstimmiger Vorz.-Akt. eine neue Ges. gegründet worden. Die Vorz.-Akt. sind von den Amperwerken übernommen. Die restl. M. 2 Mill. St.-Akt. wurden einer Gemeinde zur Verfüg. gestellt. Kapital: RM. 14 006 000 in 120 000 St.-Akt. zu RM. 100, 2000 St.-Akt. zu RM. 500, 1000 St.- Aktien zu RM. 1000 u. 2000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 3. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1909 um M. 1 Mill. Weitere Erhöh. 1910 um M. 1 Mill. Nochmals erhöht 1912 um M. 1 Mill. Weitere Erhöh. 1917 um M. 2 Mill. Nochmals erhöht 1920 um M. 3 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 16./8. 1921 um M. 10 Mill. Dann erhöht lt. G.-V. v. 31./7. 1922 um M. 30 Mill. Weiter erhöht It. G.-V. vom 5./1. 1923 um M. 52 Mill. in 50 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu