1284 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Niederschlesische Elektricitäts- und Kleinbahn-Act.-Ges. in Waldenburg i. Schl. Gegründet: 6./7. 1896; eingetr. 11./8. 1896. Zweck: Erwerb, Betrieb und Bau von Kleinbahnen jeder Art, ebenso Erwerb, Anlage und Betrieb von elektrischen Licht- und Kraftstationen. Konzessioniert von 27./11. 1897 zuerst auf 50 Jahre, verlängert 1907 auf 99 Jahre. Die Bahnstrecke Hermsdorf Waldenburg–Altwasser –Nieder-Salzbrunn wurde am 12./9. 1898 eröffnet, die Linie bis Dittersbach am 26./3. 1899, die Linie bis Bad Salzbrunn am 14./9. 1907. Fortsetzung nach Hermsdorf (1 km), 1909 erbaut. (In Sa. 19 km.) Die elektr. Stromlieferung für Licht u. Kraft erfolgt z. Z. in 159 Gemeinden innerhalb der Kreise Waldenburg, Landeshut, Striegau, Schweidnitz, Jauer u. Bolkenhain, u. zwar an Klein- u. Grosskonsumenten. Die Strom- abgabe innerhalb der Gemeindegebiete geschieht fast durchweg auf Grund von Verträgen. Ausser der direkten Stromversorgung liefert die Ges. elektr. Energie an die kleinen Elektr.-Werke Hinter-Fellhammer u. Schömberg. Mit dem Elektr.-Werke des Provinzialverbandes von Schlesien, welches z. Z. die Wasserkraft-Zentrale in Marklissa u. die Wasserkraft-Zentrale in Mauer am Bober in Betrieb hat, besteht seit 1907 ein Vertrag, nach welchem die Ges. bei Wasserüberfluss dieser Werke Strom empfängt u. bei Wassermangel solchen zu liefern hat. Ferner wurde am 30./1. 1911 mit dem Elekfrizitäts-Werk des Provinzialverbandes von Schlesien ein Vertrag geschlossen, nach welchem für die Wasserkraft-Zentrale an der Weistritz-Talsperre der Reservestrom zu liefern ist. Seit Anfang Juli 1912 ist die Ges. ver- traglich mit dem Steinkohlen-Bergwerk cons. Fuchsgrube zu Weissstein, seit Anfang Oktober 1914 mit der Melchiorgrube, Dittersbach, u. seit September 1915 mit der Ver, Glückhilf-Friedenshoffnung zu Hermsdorf zum Zwecke der gegenseitigen Stromlieferung verbunden. Das der Ges. gehörige, in Waldenburg elegene Grundstück ist 3 ha 18 a 34 qm gross. Auf demselben befinden ich die Kraftzentrale mit allem Zubehör, Wagenhallen, Lagergebäude u. 2 Wohnhäuser für die Beamten u. Bürozwecke. Ausserdem gehören der Ges. noch kleinere Grundstücke in 10 weiteren Ortschaften. Im Betriebe sind 20 Kessel mit 5740 qm Heizfläche. An Dampfmasch. sind im Betriebe: 2 steh. Compound-Dampfmasch. mit zus. 2000 PS., eine lieg. Zwill.-Tandem-Dampfmasch. mit zus. 2000 PS., 3 Dampfturbinen mit 22 200 PS., zus. 26 200 PS. Ferner sind vorhanden: 6 Drehstrom-Generatoren, sowie 4 Motordynamos u. je 1 Akkumulatorenbatterie mit 270 u. 60 Zellen. Das Drehstrom-Hochspannungsnetz wird in dem Bezirk um die Zentrale herum mit 3000 Volt direkt betrieben, während für die weiter gelegenen Ortschaften der vorerwähnten Kreise Hochspannungsleitungen von 10 000 u. 30 000 Volt vorhanden sind. Sämtl. hochgespannte Leitungen werden dann an den Verbrauchsstellen in die Gebrauchsspannung heruntertransformiert u. in den Ortsnetzen durch Niederspannungs- leitungen verteilt. Die Betriebe der Ges. sind seit 1923/24 an die Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. verpachtet. Kapital: M. 2 000 000 in 20 000 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 1 400 000, erhöht 1897 um M. 2 600 000, 1898 um M. 1 000 000, 1912 weitere Erhöh. um M. 2 000 000. Lt. G.-V. v. 30./11. 1920 Erhöh. um M. 5 000 000. Lt. G.-V. v. 8./11. 1921 weiter erhöht um M. 8 000 000 in Aktien zu M. 1000, den Aktionären 3: 2 zu 113 % angeboten. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G. V. v. 29./12. 1924 von M. 20 Mill. auf RM. 2 000 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 100. Abstem p. frist 25./4. 1925, nachdem nur noch bei dem Bankhause E. Heimann, Breslau. Hypoth.-Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1907, rückzahlbar zu 102 Gekündigt zum 1./10. 1923. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1919, rückzahlbar zu 102 %. Kurs Ende 1919–1922: 96, 92, –, 95 %. Eingeführt in Breslau im Juni 1919. Ge- kündigt zum 1./2. 1924. Anleihe von 1921: M. 7 000 000 in 5 % Teilschuldverschr., rückzahlbar zu 102 % nach Tilgungsplan. Kurs Ende 1922– 1924: 95, –, – %. Eingeführt in Breslau im Juli 1922 zus. mit der folg. Anleihe. Anleihe von 1922: M. 8 000 000 in 5 % Teilschuldverschr., rückzahlb. zu 102 %. Aufgen. zum Ausbau des Untern. u. zur Beschaff. des erforderl. Betriebskapitals. Kurs wie vor. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., bis 5 % vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Vor-Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Überrest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Goldmark-Bilanz am 1 Juli 1924: Aktiva: Eff. 2, Debit. 46 006, Licht- u. Kraft-Abt. 3 743 743, Bahn-Abt. 897 679. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Obl. 471 310, R.-F. 2 000 000, Kredit. 216 121. Sa. RM. 4 687 432. Kurs Ende 1913–1924: 149, 147*, –, 142, –, 135*, 105, 170, 485, 3400, 6, 11.50 %. Notiert in Breslau. – Zulass. zur Berliner Börse erfolgte Febr. 1907. Kurs Ende 1913–1924: 160, 150.25, 44625 „ 149, 145 135, 160, 1180 %. Dividenden 1912/13–1922/23: 7, 8, 8, 8, 7, 4, 2, 6, 10, 12, 0 %. 1923/24: RM. 2 je Aktie. C.V.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Georg Stein, Stellv. Ober-Ing. Fr. Meinel. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Ing. h. c. Oscar Oliven, Berlin; Stellv. Dir. Dr. Ing. h. c. Georg Schwidtal, Waldenburg in Schles.; Komm.-Rat Dr. Georg Heimann, Breslau; Dir. Rich. Wolfes,