Industrie der Steine und Erden. 1309 18 800, Material: Vorräte 3995, Debit. 38 849. – Passiva: A.-K. 30 000, Kredit. 61 753. Sa. RM. 91 753. Dividenden 1920–1923: 0, 6, 30, ? %. Direktion: Erich Korsukewitz, Bonn. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Jul. Steinberg, Bankier Otto Carsch, Berlin; Bankier Louis David, Bonn; Geh. Wilh. Hansen, Löbstedt b. Jena. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Ludwig Wessel, A.-G. für Porzellan- u. Steingut-Fabrikation in Bonn-Poppelsdorf. (Börsenname: In Frankf. a. M. (Porzellan Wessel.) Gegründet: 6./11. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 15./11. 1888. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Herstell. u. Handel mit Porzellan u. Steingut, Herstell. von u. der Handel mit and. Gebrauchs- u. Luxuswaren, Betrieb aller verwandten Industriezweige u. Beteiligung an gleichen u. ähnlichen Unternehmung. u. der Erwerb von Grundst. zu eigenen Zwecken. Neuer- dings hat die Ges. zur Unterbring. von Beamten u. Angestellten die Wohnhäuser Kekulestr. 40, Landgrabenweg 55 u. 57 von der gemeinnützigen Siedlungsges. zu Bonn käuflich erworben. Das Werk selbst mit der Kachelofen-Fabrik befindet sich in der Gemeinde Poppelsdorf, einem schon seit Jahren in die Stadtgemeinde Bonn eingemeindeten Vororte, auf einem geschloss. Grundst. Die Baulichkeiten des Werkes umfassen etwa 10 Gebäude, die sämtl. massiv gebaut sind. Die zu dem Betrieb gehörigen Stallungen u. Unterstände für die Auto- mobile u. Wagen befinden sich in Nebengebäuden in der Wielstr. zu Bonn-Poppelsdorf. Die Verkaufsniederl. befindet sich auf einem getrennten, der Ges. ebenfalls gehörenden Grundstücke in Bonn, u. zwar Ecke Wessel- u. Gerhard v. Arestr. u. besteht aus in gutem Zustande befindl. Baulichkeiten. Die masch. Einricht. auf dem Grundst. des Werkes besteht aus a) 5 Dampfk. mit insges. 1275 qm Heizfläche, b) 3 Dampfmasch. von zus. 900 PS., 41 elektr. Kraftmasch., 1 Accumul.-Batt., c) 27 St. Trommelmühlen, 44 sonst. Masch. für die Massenaufber., d) 300 Dreherspindeln u. 8 sonstigen Arbeitsmasch., e) einer Schlemmer- anlage mit Tonschuppen u. mech. Tonförderanl., f) einer mech. Kisten- u. Fässertransport- anlage im Versandlager, g) einer Fabrikationsanl. für Schamottekapseln, h) einer Braun- kohlenfeuerung mit mech. Kohlenzuführung an zwei Dampfkesseln, i) einer Transportanl. für Rohmaterialien, k) einer Speisepumpe mit Kondensationswasser-Verwert. Ferner sind 2 Lastautomobile neu angeschafft worden. Die Zahl der beschäftigten kaufm. u techn. Angestellten u. Arbeit. beträgt rd. 680 Personen. Es werden folgende Erzeugn. hergestellt: a) alle Steingutgebrauchsgeschirre, so: Waschservice, Küchengarnit., Kaffee- u. Frühstücks- geschirre, Tafelservice, sowie alle sonstigen für die Küche u. den Haushalt erforderlichen Gebrauchsgegenstände (Teller, Tassen, Compottieren, Schüsseln, Becher usw.). b) Luxus- gegenstände aus Majolika, nämlich: Blumenkübel, Blumenvyasen, Schirmständer, Blumen- schalen, Blumenampeln, Aschenschalen, Zierdosen usw., c) Lampenfüsse für elektr. Tisch- lampen, d) Wasserleitungs- u. Sanitätsgegenstände, nämlich: freistehende Klosetts, Urinals, Wandbecken, Waschtische, e) technische Brennhilfsmittel für die keramische Industrie. Die Fabrik besitzt 2000 Aktien der Bonner Kachelofenfabrik. Ausserdem hat die Ludwig Wessel A.-G. 2476 Aktien der Steingutfabrik Amberg A.-G. in Amberg (Oberpfalz) erworben. Kapital: RM. 1 050 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 500 Inh.-Vorz.-Akt. zu RM. 100, Urspr. M. 2 100 000, erhöht 1890 um M. 525 000. Erhöht 1920 um M. 1 875 000. Weiter erhöht 1922 um M. 1 000 000 in 500 St.-Akt. zu M. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, letztere 1922 nochmals erhöht um M. 1 700 000 in 1700 Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 17./1. 1923 um M. 500 000 in 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, mit Div-Ber. ab 1./1. 1923, 7 % Vorz.- Div. rückzahlb. zu 120 %, sowie Umwandl. d. alten M. 500 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. Erhöht lt. G.-V. v. 27./10. 1923 um M. 2 800 000 in 2800 St.-Akt., div.-ber. ab 1./1. 1924, angeb. den Aktion. 1 Aktie zum Preise von GM. 20. Das St.-Recht der Vorz.-Aktien wurde auf das 10fache erhöht. Die G.-V. v. 15./12. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 10 500 000 auf RM. 1 050 000 derart, dass der Nennwert der Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 herab- gesetzt wurde. Die Abstempel. der Aktien erfolgt bis 25./3. 1925 bei den Zahlstellen; nach Ablauf dieser Frist findet eine Umstell. auf Goldmark nur noch bei der Bankfirma Carsch & Co. Kom.-Ges., Berlin, statt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann event. ausserord. Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Akt. bis 4 % Div. an St.-Akt., vom Reste 15 % Tant. an A.-R. Überschuss Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Fabrikanl. 1 200 000, Niederl. Bonn, Wohn- häuser u. Grundst. 200 000, Anschlussbahn 1, Vorräte, Rohstoffe, halbfert. u. fertige Waren 100 000, Kasse 8505, Wechsel 409, Debit. 237 343, Eff. u. Beteil. 1. – Passiva: A.-K. 1 005 000. R.-F. 200 000, Res. f. Umstell. jahr 119 414, nicht eingel. Obl. u. Div. 3000, Arb.- u. Beamten- Unterst. 50 000, Kredit. 368 846. Sa. GM. 1 746 260.