Industrie der Steine und Erden. 1361 Portland-Cementfabrik Germania Aktiengesellschaft, Sitz in Hannover. (Börsenname: Germania Portland Cement.) Gegründet: 11./2. 1899; eingetr. 23./3. 1899. Sitz bis 31./10. 1910 in Lehrte. Zentralbüro in Misburg. Zweck: a) Fabrikation sowie Veräusser. von Portland-Cement, hydraul. Kalk. Düngemergel, sowie Betrieb von allen Gewerben, welche mit diesen Fabrikationszweigen zusammenhängen; b) Beteilig. an and. industriellen Unternehm. der unter a) genannten Art oder ähnl. Unternehm.; c) An- u. Verkauf von Fabrikationsgeschäften der unter a) er- wähnten Art, vor allem von Zementfabriken. I. Werk Misburg-Anderten: (Areal 64 ha 64 a 34 qm). Dieses Werk besteht aus 3 Anlagen, u. zwar a) das Zentralwerk zu Misburg, z. Z. ausgerüstet mit 8 Schachtöfen, von denen 4 zu Drehrostöfen umgebaut sind (mit dem Umbau der übrigen 4 Schachtöfen ist begonnen) u. 4 Rotieröfen, sowie der Kraftanlage; b) die Fabrik in Anderten, ausgerüstet mit 3 Ringöfen u. mit elektr. Kraftantriebe von dem Zentralwerk (a) aus versehen; c) das Zementkalkwerk mit 6 Schneideröfen versehen, urspr. für Zementfabrikation bestimmt, wurde 1907 für Herstell. von Zementkalk hergerichtet. Diese 3 Werke in Misburg-Anderten sind mit 14 Dampfkesseln u. 4 Dampfmasch. aus- gerüstet. II. Werk Ennigerloh: (Areal 67 ha 46 a 77 qm). Die Fabrik besitzt 1 Rotierofen u. 4 Schachtöfen (mit dem Bau von 2 weiteren Schachtöfen ist begonnen) u. ist mit 4 Dampf- kesseln u. 3 Dampfmasch. ausgerüstet. Sämtl. Werke der Ges. verarbeiten nur eig. Rohmaterial aus den auf dem zugehörigen Areal befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraftübertragung, Lichterzeugung usw. versehen u. besitzt eigene Gleisanlagen. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie, zu Misburg eigene Kaserne für eine Belegschaft von 400 Mann. „ Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken ca. 3 000 000 Fass. Die Gesellschaft gehört dem Norddeutschen Cement-Verbande G. m. b. H., Berlin, u. für das Ennigerloher Werk der Rhein.-Westfäl. Zement-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Bochum an. Kapital: M. 4 905 000 in 35 000 St.-Aktien zu GM. 140 (Aktienurkunden über 5 Aktien = GM. 700) u. 5000 Vorz.-Aktien zu GM. 1. Urspr, M. 1 200 000, erhöht 1900 um M. 800 000, 1901 um M. 4 500 000 u. 1902 um M. 2 000 000. (Über Herabsetz. des A.-K. s. dieses Handb. 1921/22 I.) A.-K. von 1905–1921: M. 7 375 000 in 562 abgest. St.-Akt. u. 6813 Vorz.-Aktien. Lt. G.-V. vom 17./1. 1921 Herabsetzung des St.-A.-K. von M. 562 000 auf M. 420 000 durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 4:3 unter Gleichstell. sämtl. Aktien. Gleichzeitig Erhöh. um M. 2 767 000. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 14./10. 1921 um M. 5 000 000 in 5000 St.-Akt. zu M. 1000 Lt. G.-V. vom 19./11. 1921 Ausgabe von M. 4 000 000 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./11. 1922 um M. 6 000 000 in 2000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. Umwandl. der alten Vorz.-Akt. in St.-Akt. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 30./8. 1923 um M. 15 000 000 in 10 000 Inh.-Aktien à M. 1000, 5000 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. Umwandlung der bisher. Vorz.- in St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. (Führung S. Bleichröder) übern. u. davon M. 7 000 000 den bisher. Aktion. im Verh. 3:1 bis 27./9. 1923 zu 30 000 % plus Pauschale f. Bezugsrecht u. Börsensteuer angeboten Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 4 fachem Stimmrecht in besond. Fällen ausgestattet. Die restl. M. 7 Mill. St.-Akt. sind im Interesse der Ges. verwertet worden. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./11. 1924 von M. 40 Mill. auf GM. 4 905 000 (St.-Akt. 50: 7, Vorz.-Akt. 1000: 1) in 35 000 St.-Akt. zu GM. 140 (teilweise in Aktienurkunden über 5 Stück = GM. 700) u. 5000 Vorz.-Akt. zu GM. 1 unter Zuzahl. von GM. 4999. Einreich.-Termin bis 17./2. 1925 bei Zahlst., danach nur noch bei S. Bleichröder, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %), Vornahme sämtl. Abschr. u. Rückstell., dann 7 % Div. auf Vorz.-Akt. u. 4 % Div. auf St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausserd. erhalten die Mitgl, des A.-R. eine jährl. feste Vergüt. von insges. GM. 18 000), Rest nach G.-V.-B. noldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Grundst. 1 321 000, Werksanl. 4 103 254, Kassa 14 836, Effekten u. Beteilig. 153 070, Debit. 106 695, Inv. 596 698. – Passiva: A.-K. 4 905 000, R.-F. 490 500, Verpflicht. aus Oblig. 522 875, Arb.-Versich.-Beiträge 18 782, Kredit. 158 396, Delkr.-K. 200 000. Sa. GM. 6 295 553. Kurs Ende 1914–1924: 83.75*, –, 47, 151.25, 114*, 133.25, 334, 650, 8100, 12.9, 12 %. Notiert in Berlin. St.-Akt. 2000 St. à M. 1000, Nr. 21 001–23 000 u. 2400 St. à M. 5000, Nr. 23 001–35 000 im Dez. 1923 in Berlin zugelassen. Dividenden: 1917–1920: Vorz.-Akt.: 8, 8, 12, 20 %; St.-Akt.: 2, 2, 6, 14 %. Gleichber. Aktien 1921–1922: 30, 100 %; 1923–1924: St.-Akt.: 0, 10 %; Vorz.-Akt. 1923: 7 %. C.-V.: 4 J. (k.). Vorstand: Gen.-Dir. Heinr. Fr. Lau, Hannover; Stellv.: Dir. Paul Schrader, Hannover. Aufsichtsrat: (5–13) Vors. Bankier Otto Schweitzer. Berlin; Stellv. Dr. Arthur Gutt- mann, Berlin; Bank-Dir. Dr. Felix Theusner, Breslau; Wilh. Schroeder, Hamburg; Bank-Dir. Georg Herrmann, Elberfeld; Dr. Paul Heimann, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Elberfeld: Bergisch Märk. Bank (Fil. der Dt. Bank); Glogau u. Hannover: Darmstädter u. Nationalbank; München: H. Aufhäuser. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1925. 86