1540 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Reichsmark-Bilanz am 1. Juli 1924: Aktiva: Grundst. 109 400, Geb. 190 600, Masch. 1 Mobil. 1, Utensil. 1, Stanzmesser 1, Leisten 1, elektr. Anlage 1, Fuhrw. 1, Kassa- u. Post- scheck 7243, Wertp. 2589, Wechsel 1725, Banken 45 250, Debit. 409 055, Beteilig. 1, Nachzahl. auf Vorz.-Akt. 3007, Rohmaterial, halbfert. u. fert. Ware 491 421. – Passiva: A.-K. 566 000, R.-F. 140 000, Kredit. 533 153, Banken 3146, Unterstütz.-F. 18 000. Sa. RM. 1 260 299. Kurs Ende 1922/24: 3250, 1.75, 1.30 %. Zugelassen Anfang 1922 an der Berliner Börse. Dividenden 1913/14–1923/24: 0, 0, 0, 0, 0, 10, 10, 12, 18, 25, 0, 0 %. Direktion: Karl Dressel. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Edmund Wolfson, Berlin; Stellv. Oscar Hammel- bacher, München; Bank-Dir. Heinrich Kosinski, Erfurt; Carl Fatzler, Nürnberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank u. deren Niederlass. Eduard Lingel, Schuhfabrik Akt.-Ges. in Erfurt. Gegründet: 4./8. 1898 mit Wirkung ab 1./6. 1898; eingetr. 20./8. 1898. = Zweck: Fortbetrieb der seit 1872 bestehenden Schuhfabrik Eduard Lingel, übernommen bei der Gründung der Akt.-Ges. für M. 2 998 000; Herstellung u. Verwertung von Schuhwaren sowie einschlagender Artikel. Das Fabrikgrundst. in Erfurt, Landgrafenstr. 1, umfasst ein Areal von 19,866 qm; 1906/07 wurde das Etablissement durch einen Neubau erheblich vergrössert. Die Arbeitsräume, welche sich in 9 Geb. befinden, nehmen jetzt auf einem Grundstücke von 50 000 qm einen Flächenraum von etwa 35 000 qm ein. Die Antriebs- masch. bestehen aus: 2 Dampfmasch. mit 160 PS., 1 Dieselmotor mit 160 PS., zus. 545 PS. Ausserdem benutzt die Ges. von den städt. Elektrizitätswerken 285 PS. elektr. Kraft. Zurzeit werden ca. 2200 Pers. beschäftigt. 1920/21 Erwerb sämtl. Anteile der Ges. Friedrich Metzler Schuhfabrik, G. m. b. H., Erfurt, u. der Mella Schuhfabrik, G. m. b. H., Erfurt. Die frühere Beteil. des Lingel-Konzerns an der Erfurter Mechanischen Schuhfabrik A.-G. in Erfurt u. an der Pneuma Schuhfabrik A.-G. in Erfurt ist aufgegeben. Diese Tochterges. bilden zus. mit der Eduard Lingel Schuhfabrik A.-G. den Lingel-Konzern. Verkaufsorganisationen: Melco G. m. b. H., Berlin u. Melco G. m. b. H., Düsseldorf. Kapital: RM. 3 840 000 in 95 000 St.-Akt. zu RM. 20, 19 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 20 Vorz. Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 3 Mill.; erhöht 1909 um M. 1 Mill. Nochmals erhöht 1912 um M. 2 Mill. 1919 weitere Kap.-Erhöh. um M. 3 500 000. Nochmals erhöht 1921 um M. 15 500 000. Weiter erhöht 1922 um M. 25 Mill. in 20 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6fachem Stimmrecht ausgestattet. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 12./1. 1923 um M. 55 Mill. in 50 000 St.-Akt. u. 5000 7 % Vorz.-Akt. zu M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1922. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. (Darmstädter u. Nationalbank) übern. u hiervon M. 36 Mill. den Aktion. der Ges. zu 700 % (5: 4) angeboten. Die G.-V. v. 5./1. 1925, die über die Kap.-Umstell. beschliessen sollte, fiel der Vertagung anheim. Die Kap.-Umstell. erfolgte dann lt. G.-V. v. 9./2. 1925 unter Protest der Opposition von M. 105 Mill. auf RM. 1 920 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20, bzw. RM. 2 denominiert wurde. Gleichzeitig fand Erhöh. um RM. 1 920 000 in 19 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 20 Vorz.-Akt. zu RM. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 statt. Sämtl. neuen Aktien sind einem Kölner Konsort. mit der Verpflicht. überlassen, davon RM. 950 000 den bisher. St.-Aktion. im Verh. 200: 100 zu 102 % plus gesetzl. Steuern zum Bezuge anzubieten. Zur Abstempel. bis 15./4. 1925 zur Ausübung des Bezugsrechtes bis 13./3. 1925 bei den Zahl- stellen einzureichen. Auch gegen die Kap.-Erhöh. legte die Opposition Protest ein. (Termin für die Anfecht. klage 1./4. 1925 in Erfurt.) Hypothekar-Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1920. Noch im Umlauf 30./6. 1924: RM. 33 888 (aufgewertet). Zum 1./7. 1923 zur Rückzahlung gekündigt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St.; je RM. 2 Vorz.-Akt. in best. Fällen = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 7 % an Vorz.-Akt., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergütung von RM. 500 pro Mitgl., der Vors. RM. 1000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Reichsmark-Bilanz am 1. Juli 1924: Aktiva: Fabrikanl. 956 272, Wohnhäuser 84 000, Masch. 260 000, Fuhrpark 1, Geschäftsmöbel u. Kontorutensil. 1, Waren 2 091 748, Zuzahl. auf Vorz-Akt. 1445, Kassa 64 494, Wechsel 132 813, Wertp. 9064, Beteilig. 1 000 000, Debit. 2 371 107. – Passiva: A.-K. 1 920 000, R.-F. 950 000, Oblig. 33 888, do. -Steuer 34 434, Kredit. 3 932 625, Wohlf.-F. 100 000. Sa. RM. 6 970 948. Kurs Ende 1914–1924: 150*, –, 155, 231.25, 173*, 244.50, 255.50, 700, 3310, 3, 2 %. Zugel. in Berlin im Nov. 1905. In Frankf. a. M. Ende 1923–1924: 39, 1.70 %. Dividenden 1913/14 –1922/23: 4, 10, 12, 12, 12, 12, 12, 18, 25, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K. Direktion: Heinr. Beuk, Erich Baumgart, Fritz Kuhn, Otto Stiefel. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Bankier Sigm. Bodenheimer, Berlin; Stellv. Albert Oppen- heimer, Köln; Bank-Dir. Edmund Wolfson, Berlin; Oskar Hammelbacher, München; Bank- Dir. Dr. Franz Belitz, Berlin; Bank-Dir. Rudolf Schneider, Erfurt; H. Rollmann, Köln a. Rh. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Erfurt, Frankf. a. M.: Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank. Deutsche Bank; Frankf. a. M.: Otto Hirsch & Co. %