1590 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Kolb & Schüle Akt.-Ges. in Kirchheim u. T. Gegründet: 22./3. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1897; eingetr. 24./5. 1898. Gründung s. Jahrg. 1898/99. (Firma bis 7./6. 1918 Mech. Buntweberéi vorm. Kolb & Schüle Akt.-Ges., dann v. 7./6.–5./11. 1918 Mech. Flachsspinnerei, Baumwollspinnerei u. Buntweberei vorm. Kolb & Schüle A.-G.) Das Kirchheimer Etabliss. besteht seit 1761 als Handweberei, seit 1857 mit Masch.-Betrieb, die Bissinger Fabrik ist seit 1897 in Betrieb. Ausserdem Zweigniederlass. in Urach u. Schlitz (Hessen). Zweck: Betrieb von Spinnereien u. Webereien sowie aller in das Textilgewerbe ein- schlag. Veredlungszweige, insb. Weiterbetrieb der früher unter der Firma Kolb & Schüle in Kirchheim u. T. u. Bissingen u. T. betrieb. Buntwebereien für Baumwoll- und Leinen- garne. Auch Bleicherei, Fürberei, Appreturanstalt u. mech. Werkstätte. Hauptfabrikations- Artikel sind Bettdrelle, Bettbarchent, Jacquardgewebe, Anzugsdrill u. Stoffe für Kinder- waschanzüge. Die Ges. ist eingerichtet für den Betrieb einer Baumwollspinnerei in Kirch- heim-Teck mit 13 264 Spindeln, Flachsspinnerei in Urach mit 10 500 Spindeln, Buntweberei in Kirchheim-Teck mit 205 Webstühlen, Buntweberei in Bissingen mit 295 Webstühlen, Baumwoll- u. Stranggarnfärberei in Kirchheim-Teck, Färberei u. Bleicherei in Kirchheim- Teck, Stückfärberei in Kirchheim-Teck, Leinenbleicherei in Urach, Leinenweberei in Schlitz (Hess.) mit 180 Webstühlen sowie Flachsrösterei in Baiersbronn. Der Grundbesitz der Ges. besteht aus 46 862 qm in Kirchheim-Teck, wovon 13 261 am überbaut, 28 488 qm in Bissingen-Teck, wovon 6347 qm überbaut, 83 250 qm in Urach, wovon 15 230 am überbaut. Hierßei sind inbegriffen 26 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser in Kirchheim, Urach, 60 201 qm in Schlitz (Hessen), davon 6200 am bebaut, 17 100 qam in Baiersbronn, davon 2100 qm bebaut, Bissingen u. Schlitz. Die Spinnerei u. Weberei in Kirchheim sowie die Weberei in Bissingen sind mit elektr. Kraftanlage versehen. 1918 Üübernahme der Mech. Flachsspinnerei A.-G. Urach. Am 1./3. 1921 wurde von der Ges die Fabrik Gg. Langheinrich, Tischzeug- u. Leinen- weberei, Schlitz in Hessen erworben. Die Firma wird als Filiale unter der Fa. Gg. Lang- heinrich Abt. der Kolb & Schüle Akt.-Ges. weiterbetrieben. Die Ges. besitzt sämtl. Aktien der Mech. Flachsspinnerei Bayreuth, Laineck bei Bayreuth, die mit 5000 Spindeln arbeitet. Die Arbeiterzahl in sämtl. Betrieben zus. ist rund 2000. 1922 wurde die Hechelei der Flachsspinnerei Urach durch Brandunglück gänzlich vernichtet; Schaden war durch Versich. gedeckt; Betrieb wurde nach 6 Wochen in Ersatzbauten wieder aufgenommen. Kapital: RM. 2 020 000 in 20 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 10. Urspr. M. 1 Mill., erhöht 1911 um M. 200 000, 1918 um M. 600 000, 1920 um M. 1 800 000, 1921 um M. 2 400 000 u. nochmals um M. 600 000 in 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Erhöht lt. G.-V. v. 30./5. 1922 um M. 4 400 000 in 4000 St.-Akt. u. 400 Vorz.-Akt. zu M. 1000, von ersteren M. 3 Mill. angeb. im Verh. 2:1 zu 100 %. Lt. G.-V. v. 15./11. 1922 sind die M. 1 Mill. (600 £ 400) Vorz.-Akt. in St.-Aktien umgewandelt u. das A.-K. erhöht um M. 11 Mill. in 9000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 von ersteren M. 6 Will. angeb. im Verh. 5 3 zu 200 % letzt. mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachz.-Anspr, 10 fach. Stimmr. in best. Fällen u. Vorbefried. im Falle der Liquid. u. ab 1./10. 1927 nach 3 monat. Kündig. zu 100 % rückzahlbar. Lt. G.-V. v. 27./1. 1925 Umstell. von GM. 22 Mill. auf RM. 2 020 000 (St-Akt. 10; 1, Vorz.-Akt. 100: 1) in 20 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 10. Genussscheine: 6000 zu M. 500 im Verh. 1:1, lt. G.-V. v. 3./2. 1922 kostenlos ausgegeben, wie Aktien div.-ber. lt. Goldmark-Bilanz umgestellt auf je GM. 50. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1920 v. 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., a. o. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien. vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. Rest zur Verf. d. G.-V. Reichsmark-Bilanz am 1. Okt. 19241: Aktiva: Grundst., Wasserkraft, Geb. u. Masch. 1 250 640, Vorräte 1 378 451, Banken 236 284, Debit. 1 485 792, Eff 154 279. Kassa u. Wechsel 161 037. – Passiva: A.-K. 2 020 000, Genussscheine 300 000, R.-F. 464 000, nicht eingel. Div. 92 000, Sparkasse 9446, Obl. 44 025, Baumwolltratten 207 353, Banken 888 231, Kredit. 641 428. Sa. RM. 4 666 483. Kurs Ende 1914–1924: In Berlin: 125* –, 120, 175, 130*, 165, 410.50, –, 10 000, 16 11.5 %. In Stuttgart 1921–1924: 1400, 8000, 23, 11.8 %. In Frankf. a. M. 1923–1924: 22, 11.9 %. Dividenden 1913/14–1923/24: 9, 15, 15, 15, 15, 15, 25, 31¼ % (für 15 Monate) GM. 4 je Aktie, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.). Genussscheine:- 1921/22–1923/24: M. 300, 0 %; GM. 2 je Stück. Direktion: Carl Ottens, Rich. Egeler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Ph. Helbing, Stuttgart; Stellv. Rechtsanwalt W. Osterieder, Reutlingen; Geh. Archivrat Dr. Rud. Krauss, Rohr a. F.; Karl Aman von Muralt, Zürich: Dr. Fr. von Meyenburg, Wädenswil (Schweiz); Komm.-Rat Gust. Wurster, Bayreuth; Dr. Walter Berg, Stuttgart. Zahlstellen: Ges.-Kassen in Kirchheim u. T., Urach u. Schlitz; Berlin, Augsburg, Frank- furt a. M., Stuttgart: Dresdner Bank. %