1728 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Deutsche Zündholzfabriken Akt.-Ges. in Cassel. Kölnischestr. 28. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 16./1. 1900. Sitz der Ges. seit 1921 in Cassel. Arbeitsstätten in Lauenburg (Pom.), Vordamm bei Driesen, Rheinau (Bad.) u. Lauenburg a. Elbe. Zweck: Errichtung, Betrieb, Erwerb und Veräusserung von Anlagen aller Art auf dem Gebiete der Zündholzindustrie. Die Ges. betreibt jetzt noch die Juni 1900 mit Wirkung ab 1./5. 1900 seit Jahrzehnten zu Vordamm bei Driesen bestehende Zündholzfabrik von Tatarsky * & Sohn. Im Juni 1916 erfolgte der Ankauf der von der Firma Adolf Schönfeld betriebenen Zündholzfabrik in Lauenburg a. E. Die Ges. besitzt das ganze St.-Kap. von M. 200 000 der Hannov.-Zündholz-Comp. G. m. b. H. 1905 ist die Deutsche Zündholzfabrik Diamant in Rheinau in den Besitz der Lauenburger Ges. übergegangen. Seit Juli 1921 besteht eine enge Arbeitsgemeinschaft mit der Stahl & Nölke A.-G. für Zündwarenfabrikation in Cassel. Kapital: RM. 3 180 000 in 26 500 St.-Aktien zu RM. 120. Urspr. M. 1 Mill. 1904 auf M. 1 600 000 erhöht. 1905 um M. 300 000, 1920 um M. 100 000 St.-Akt. u. um M. 1 Mill. in 1000 Vorz.-Aktien. 1921 um M. 3 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./8. 1922 um M. 6 Mill. in 6000 St.-Aktien à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 4./11. 1922 um M. 12 Mill. in 12 000 St.-Aktien. Die bisher. Vorz.-Aktien sind in St.-Aktien à M. 1000 umgewandelt. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 15./3. 1923 um M. 24 Mill. in 24 000 Inh.-Vorz- Akt. à M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 8 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 2fachem St.-Recht in besond. Fällen ausgestattet u. zu 125 % begeb. Lt. G.-V. v. 9./6. 1923 nochmals um M. 2 Mill. in 2000 St.-Akt à M. 1000 erhöht. Die G.-V. v. 29./7. 1924 beschl. die Zus. leg. der Vorz.-Akt. im Verh. 48: 1 von M. 24 Mill. auf M. 500 000 u. Umwandlung letzterer in St.-Akt. dergestalt, dass gegen 1 Vorz.-Akt. 1 St.-Akt. gewährt wurde. Bei Ver- meidung der Kraftlos-Erklär. waren die Akt. bis 12./12. 1924 bei der Ges.-Kasse einzureichen. Lt. G.-V. v. 21./1. 1925 erfolgte die Kap.-Umstell. von M. 26.5 Mill. auf RM. 3 180 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 120 ermässigt wurde. Die kostenlose Abstempelung der Aktien musste bis 31./3. 1925 bei der Ges.-Kasse bewirkt sein. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Oblig., übern. von S. J. Werthauer jr. Nachf. in Cassel. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6; (bis 1921: 1./11.–31./10). Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Reichsmark-Bilanz am 1. Juli 1924: Aktiva: Grundst. 277 818, Gebäude 1 615 560, Masch. 992 146, Utensil. 404 479, Fuhrpark 31 650, Mobil. u. Inventar der Hauptverwalt. in Cassel 2000, Patent- u. Markenschutz 1, Kassa 18 134, Wechsel 6255, Wertp. u. Beteilig. 68 308, Debit. 162 580, Waren 901 888. – Passiva: A.-K. 3 180 000, R.-F. 670 456, Teilschuldverschr. 9600, Grunderwerbssteuer-Rückl. 33 000, Kredit. 577 764, Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 10 000. Sa. RM. 4 480 820. Dividenden 1913/14–1922/23: 8, 12, 15, 15, 10, 15, 15, 25, 25, 30 £ 1000, 0 %. Ausserdem für 1918 eine Sonderausschüttung von 17½ % = M. 700 in Kriegsanleihe auf je M. 4000, für 1918/19 ein Sondervergütung von 30 % verteilt. Vorz.-Aktien 1919/20 bis 1921/22: Je 6 %, 1922/23: 8 %. Fosamfd: Gen.-Dir. Herm. Kühn; Dr. Fr. Bischof, Kurt Goldberg, Otto Lübsen, Paul Tils. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Adolph Nau, Hamburg; Stellv. Komm.-Rat Rich. Dyhren- furth, Berlin; Fabrikbes. Carl Thieme, Ulm a. D.; Komm.-Rat M. Wertheim, Cassel. Zahlstelle: Cassel: S. J. Werthauer jr. Nachf. Stahl & Nölke, Act.-Ges. für Zündwaarenfabrikation, Cassel. Gegründet: 3./3. 1897, mit Wirkung ab 1./7. 1896; eingetr. 29./4. 1897. Übernahmepreis der Fabrik Cassel M. 422 000, der Fabrik Kostheim M. 128 000. Gründung s. Jahrg. 1901/02. Zweigfabriken in Kostheim a. M., Ahaus i. W., Schwenningen a. Neckar, Coswig i. Anh., Aken a. Elbe u. Bad Schmiedeberg, Bezirk Halle a. d. S. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Zündhölzern. Das Grundstück in Cassel ist 8440 qm gross, wovon ca. 3722 qm bebaut sind. Feuertaxe der Gebäulichkeiten M. 796 400. Das Grundstück in Kostheim ist 19 179 qm gross, wovon ca. 3300 qm bebaut sind. Es sind u. a. vorhanden in Cassel: Spezialmasch. zur Herstell. der Schachteln, der Giftfreien u. Sicherheitshölzer, 3 Dampfkessel, 1 Dampfmasch.; in Kostheim: 2 Dampfkessel, 2 Be- triebsmaschinen etc. Beide Fabriken beschäftigen ca. 350 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Kosten für den Neubau der beiden Zündwarensteuerlager in Cassel u. Kostheim trug das Reich. Die Ges. kaufte 1912 die Kontingente der in Konkurs geratenen Zündholzfabrik Otto Miram in Bettenhausen. 1914 Erwerb der Zündholzfabrik Polar G. m. b. H. in Ahaus i. Westf.; 1916 Erwerb der Zündholzfabrik Gebr. Jauch, Schwenningen a. Neckar. 1921 Erwerb der Anhaltischen Zündwarenfabrik Heintz & Bischof, Coswig i. Anh., sowie der Zündwarenfabrik Aken a. E. Dr. Fritz Roese u. der Zündholzfabrik J. G. Reichart, Bad Schmiedeberg, Bz. Halle. Ferner ist die Ges. mit den Deutschen Zündholzfabriken A.-G. in Cassel (früher in Berlin) in eine Arbeitsgemeinschaft getreten; beide Ges. arbeiten nunmehr unter einer Verwalt., u. erfolgte desh. eine Erweit. des Vorstandes von Stahl & Nölke. Am 1./9. 1921 ging die in Michelstadt im Odenwald befindl. Zündholz-Maschinenfabrik von Hans Schuchmann in den