1800 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Fabriken, Grundst., Magazine u. Inv. 602 853, Rohmaterial., Waren- u. Kommissionslager 404 282, Kassa u. Eff. 24 018, Debit. 590 380. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Kredit. 301 535. Sa. GM. 1 621 535. Dividenden 1914–1923: 24, 30, 30, 30, 15, 16, 16, 20, 100,? %. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Geh. Hofrat Dr. Aufschläger, Hamburg; Dir.: Jac. van Werden, W. Trautvetter. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Max von Schinckel, Bergassessor a. D. Dr. Klemme, Aachen; Bergrat a. D. Kost, Wiesbaden; Bergassessor a. D. Carl Hupertz, Gen.-Dir. Herm. Schornstein, Aachen; Geh. Komm.-Rat Peter Klöckner, Haus Hartenfels, Duisburg; Gen.-Dir. Dr. Wester- mann, Kohlscheid. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Rhenania Verein Chemischer Fabriken Akt.-Ges. in Köln a. Rh. Gegründet: 12./9. 1855. Firma bis 20./5. 1920: Chemische Fabrik Rhenania in Aachen. Sitz der Ges. bis 26./1. 1924 in Aachen. Zweck: Herstellung u. Verarbeitung von chem. Erzeugnissen aller Art u. Handel mit diesen u. ähnl. Erzeugnissen. Zum Zweckbereich der Ges. gehört: a) Konzessionen für die Gewinnung bergmänn. Produkte nachzusuchen, zu erwerben, zu pachten u. auszubeuten; b) die erzielten chem. Erzeugnisse zu metallurg. Zwecken zu verwenden; c) Unternehm. jeder Rechtsform, deren Gegenstand zu ihrem Geschäftsbetrieb in Beziehung steht, zu gründen, zu übernehmen u. sich an solchen Unternehm. in jeder Art zu beteiligen; d) Ver- träge über Betriebs-, Interessen- u. sonstige Geschäftsgemeinschaften mit gegenseitiger Gewinnbeteiligung an anderen Unternehm. oder ohne solche abzuschliessen; e) überhaupt alle Geschäfte einzugehen, die geeignet sind, die Interessen der Gesellschaft zu fördern. Der Grundbesitz hat eine Gesamtausdehnung von nahezu 4 000 000 qm mit ca. 652 984 qm bebauter Fläche. Die Fabrikbetriebe der Ges. für die Herstell. der anorganischen Erzeugn. der chem. Grossindustrie liegen in Stolberg (Rhld.), Oberhausen (Rhld.), Hönningen a. Rh., Mannheim-Wohlgelegen i. B., Heilbronn i. Württ., Neuschloss i. H., Porz a. Rh., Bruns- büttelkoog i. Holst. u. Altona. Sämtliche Werke sind mit Gleisanschluss versehen. Die Werke in Porz u. Hönningen a. Rh., Brunsbüttelkoog an der Elbe, Heilbronn a. Neckar sind ausserdem für Wasserverfrachtung eingerichtet. Verwaltungsgebäude befinden sich in Köln u. Berlin. In den Betrieben der Ges. werden u. a. hergestellt: Schwefelsäure, Oleum, Salpetersäure, Fluornatrium, Salzsäure, Chlorkalk, chlorsaures Kali, Chlorcalcium, Schwefel, kaustische Soda, Kristallsoda, Ammoniaksoda, Calciumsulfhydrat, Sulfat, Glaubersalz, schwefelsaure Tonerde, Chlorbarium, Eisenrot, kohlensaurer Baryt, Schwefelnatrium, Schwefelbarium, Natrium-Bicarbonat, Antichlor, Kieselfluornatrium, Bisulfitlauge, Fluss- säure, Chiolith, Kryolith, u. Düngemittel, insbes. Superphosphat, Superphosphatmischungen, Rhenania-Phosphat; pharmazeutischer Präparate: Pankreon, Pankreon B (veterin.), Pankrea- tinum purum absolutum, Pankreatinum activum, Ovaria, Testes, Thyreoidea u. sonstige organotherapeutische Präparate, Mucidan (Tabletten, Tinktur, Inhalierlösung u. Ohrspülung). Zur Erzeugung der in den verschied. Betrieben benötigten Kraft dienen 80 Dampfkessel mit rd. 12 000 qm Heizfläche. Die Dampfmaschinen entwickeln insges. ca. 12 000 PS. Für die Beförderung von Rohstoffen u. fertigen Erzeugn. auf dem Wasserwege besitzt die Ges. Krananlagen in Brohl, Rheinbrohl u. Porz a. Rh., Brunsbüttelkoog u. Heilbronn. Ein Teil der für die Fabrikation benötigten mineralischen Rohstoffe, insbes. Schwerspat, Kalkstein, Kreide, Phonolith, Braunkohle u. Kohlensäure wird aus eigenen Bergwerken u. Brüchen in Meggen, Amstetten, Blankenheimer-Dorf, Kronsmoor (Holst.), im Brohltal, im Westerwaldt u. in Hönningen gewonnen. Die Ges. beschäftigt zurzeit 2400 Arb. u. 430 Beamte. Die Ges. besitzt sämtliche Geschäftsanteile nachstehender Ges.: der Stolberger Dünger- fabrik, vorm. A. Schippau & Co., G. m. b. H., Köln; der Düngerfabrik Michel & Co., G. m. b. H., Mannheim; der Chemischen Farbenfabrik Aschaffenburg Dr. Gross G. m. b. H., Köln; der Kempenicher Phonolith-Industrie G. m. b. H., Köln; der Kleinbahn Rheinbrohl-Mahlberg G. m. b. H., Köln. Ausserdem ist die Ges. an folg. Unternehm. beteiligt: Duisburger Kupferhütte A.-G., Duisburg; , Berzelius“ Metall- hütten A.-G., Frankfurt a. M.; Pennrich-Huy & Co. A.-G., Bingen, gegründet 1./7. 1922; Hönninger Sprudel G. m. b. H., Hönningen a. Rh.; Brohltal-Eisenbahn-Ges. in Brohl; Deutsche Claus-Schwefel-Ges. G. m. b. H., Bernburg; Chemische Fabrik Louisenthal G. m. b. H., Louisenthal; Brunsbütteler Industriebahn G. m. b. H., Köln; Deutsche Phosphat- gewinnungs-Ges. m. b. H. i. Liquid., Berlin, ausserdem einige kleinere Beteilig. Die G.-V. v. 3./3. 1925 beschloss die Genehmig. eines Interess.- Gemeinsch.-Vertrages mit den Chem. Fabriken Kunheim & Co. A.-G. in Berlin. In Erweiter. des im Juni 1924 geschlossenen Abkommens sollen in Zukunft die beiden Unternehm. einheitlich geleitet werden. Zu diesem Zweck werden die Verwaltungsorgane einheitlich gestaltet. Die neue Gemeinschaft wird über insgesamt 14 in Mittel. u. Süddeutschland, im Rheinland u. an der Elbmündung liegende Fabriken sowie über eine Reihe von Nebenbetrieben (Schwerspatbergwerk, Kalk- stein- u. Phonolithbrüche usw.) verfügen. Die von der Gemeinschaft erzielten Gewinne sollen im Verh. 5 (Rhenania) zu 4 (Kunheim) geteilt werden.