1814 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Übereinstimmung mit den Durchschnittsgewinnen einer zurückliegenden Anzahl von Jahren festgelegten Schlüssel verteilt werden. Der schlüsselmässige Anteil an dem Gemeinschafts- gewinn der erweiterten Interess.-Gem. beträgt für Ludwigshafen bis Ende 1925 24, 820 %, für die Restdauer 25,019 %. Da das Stickstoffgebiet Ludwighafens infolge des Krieges eine unerwartet grosse Ausdehnung angenommen hat u. die Mittel der Firmen der erweiterten I.-G. in weit höherem Masse als anfangs erwartet für den Ausbau dieses Gebietes in An- spruch genommen werden, wurde mit Wirkung vom 1./1. 1919 vereinbart, dass Ludwigs- hafen unter Vorbehalt einer Vorausleistung aus dem Erlös für die Auslandslizenzen auf sein Sondergebiet zugunsten der erweiterten I.-G. verzichtet. Ebenso haben andere I.-G.- Firmen, denen nach dem I.-G.-Vertrage Sondergebiete vorbehalten waren, auf diese Gebiete zugunsten der erweiterten I.-G. teilweise verzichtet. Laut Gen.-Vers.-Beschl. vom 27./11. 1920 ist die Dauer des I.-G.-Vertrages bis zum 31./12. 1999 verlängert u. seine Kündig. an die Zustimm. der Gen.-Vers. mit einer Mehrheit von % des vertret. Grundkapitals gebunden. Die Ges. hat Ende 1920 in Gemeinschafft mit den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft die „Ammoniakwerke Merseburg-Oppau G. m. b. H., Ludwigshafen a. Rh.' mit einem St.-Kap. von M. 500 000 000 gegründet, an welchem die I.-G.-Firmen mit ihren Quoten beteiligt sind. Zweck der Ges. war die Fortführ. der Betriebe der Stickstoffwerke der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik, die in dem vorläufig geplanten Ausmasse fertiggestellt u. in der Lage sind, jährlich 300 000 t Stickstoff zu erzeugen. Da jedoch auf die G. m. b. H. nur das Werk Merseburg – u. zwar mit Wirk. vom 1./1. 1922 – übergegangen ist, wurde die Firma in „Ammoniakwerk Merseburg G. m. b. H.“' mit dem Sitz in Merseburg geändert. Das Werk Merseburg einschliesslich Wohnkolonie u. Gipswerk Niedersachswerfen verfügt über Grund- besitz im Ausmasse von 657.58 ha, wovon 43.76 ha überbaut sind, u. es werden dort 10 135 Arb. u. 2588 Beamte beschäftigt. Das St.-Kap. der G. m. b. H. wurde durch Beschluss der Ges.-Vers. v. 18./12. 1924 auf RM. 135 Mill. herabgesetzt. Die Ges. ist an der Duisburger Kupferhütte mit M. 2 724 000 Aktien u. an der Kohlenzeche Auguste Victoria mit 47.5 % beteiligt. Zur Sicherstell. des Braunkohlenbedarfs der Merseburger Ammoniakfabrik hat die Ges. die sämtl. Aktien der Wallendorfer Kohlenwerke Aktiengesellschaft in Halle a. S. sowie die sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Elise II bei Mücheln erworben: der Ausbau der Wallendorfer Werke ist noch nicht in Angriff genommen. Ausserdem ist die Ges. an der Dörstewitz-Rattmannsdorfer Braunkohlen-Industrie-Aktien-Gesellschaft in Rattmannsdorf mit nom. RM. 491 000 von RM. 500 000, an der Zuckerfabrik Körbisdorf in Körbisdorf b. Merse- burg mit nom. RM. 2 241 000 von RM. 2 700 000 beteiligt. Kapital: RM. 177 200 000. Es besteht aus RM. 176 000 000 St.-Akt. u. RM. 1 200 000 Vorz.-Akt. Die St.-Akt. zerfallen in 27 500 Aktien zu je RM. 120, 719 582 Aktien zu je RM. 240 u. 2 Aktien zu RM. 160. Die Vorz.-Akt. zerfallen in 50 000 Stück zu je RM. 24. Urspr. Akt.-Kap. fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung 1897 um M. 1 500 000, 1899 um M. 1 800 000; 1899 weiter um M. 1 200 000. Noch- mals erhöht 1907 um M. 15 000 000; 1914 nochmalige Erhöh. um M. 18 000 000. Weiter erhöht 1917 um M. 36 000 000. Dann erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1919 um M. 90 000 000. Die gleiche G.-V. beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 72 000 000 Vorz.-Akt. Diese Vorz.-Akt. erhalten 3½ % Div., lauten auf Namen u. sind nur mit Zustimm. der Ges. übertragbar u. von den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft übern. Durch G.-V.-B. v. 14./5. 1921 sind von den M. 72 000 000 Vorz.-Aktien M. 42 000 000 in St.-Akt. umgewandelt worden u. erhöhte die gleiche G.-V. das Kap. um M. 178 000 000. Infolge der Zerstör. der Oppauer Werke (s. oben) sah sich die Ges. genötigt in Gemeinschaft mit den übrigen I.-G.-Firmen, das A.-K. lt. G.-V. v. 10./1. 1922 um M. 40 000 000 zu erhöhen. Lt. G.-V. v. 18./10. 1922 erhöht um M. 470 000 000 (M. 440 000 000 St.-Akt. u. M. 30 000 000 Vorz.-Akt.). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 940 000 000 auf RM. 177 200 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 600 bzw. M. 1200 bzw. M. 1600 auf RM. 120 bzw. RM. 240 bzw. RM. 160 festgesetzt u. der Nennwert der Vorz.-Akt. von M. 1200 auf RM. 24 herabgesetzt wurde. Anleihe von 1919: M. 50 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. a. o. G.-V. v. 1./3. 1919, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %, Zs 1./3. u. 1./9. Unkündbar auf 7 Jahre, von da ab, also ab 1926 tilgbar innerhalb 25 Jahren. Keine hypoth. Sicherheit. Die Anleihe wurde von dem Bankenkonsort. der Ges. zu 96.50 % übern. Der Erlös der Anleihe dient zum Ausbau der Anlagen, besonders des Ammoniakwerkes in Leuna b. Merseburg u. zur Deckung des Kohlenbedarfes dieses Werkes. Kurs in Berlin Ende 1920–1924: 117, 860, 1000 5.25 %. Eingeführt im Febr. 1920 in Berlin, Frankf. a. M., Mannheim u. Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Jede St.-Aktie zu RM. 120 = 1 St., jede St.-Aktie zu RM. 240 = 2 St., 1 Vorz.-Aktie zu RM. 24 = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., event. besondere Rücklagen, sodann 3½ % Div. an Vorz.-Akt., bis 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Überschuss, 4 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Liegenschaften, Geb., Apparate u. Utensil. 127 860 089, Beteilig. 48 519 192, Vorräte 55 926 413, Debit. 57 185 147, Kassa, Wechsel, Bank- guth., Eff. 12 120 864. – Passiva: A.-K. 177 200 000,, R.-F. 57 467 823, Pens. u. Unterst.-F. 10 000 000, Oblig.-Tilg. A u. B 1 200 000, Oblig. C 3 118 811, Kredit. 52 625 071. Sa. GM. 301 611707. *