Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 1849 Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Mobil. u. Masch. 30 150, Waren 17 221. Aussenstände 7 533, Kassa u. Wechsel 1 584. Passiva: A.-K. 50 000, R.-F. 1 347, Ver- pflichtung. 5 142. Sa. GM. 56 490. Direktion: Julius Lichtenberger, Mannheim. Aufsichtsrat: Adolf Steiner, Jul. Steiner, Lene Dieffenbacher, Karlsruhe; Dr. Anton Hackmann, Wiesbaden. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Zweck: Fabrikation chem. Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwalt. oder durch Kapitalbeteilig. bei anderen Unternehm. Auf einem zum grössten Teile bebauten Areal von 10½ ha besitzt die Ges. drei getrennt liegende Fabriken, die alle mit Bahnanschluss versehen sind. Ein ausgedehntes Gleissystem mit elektr. betrieb. Rangierwinden durchzieht die Fabriken u. ermöglicht schnellste Beförderung. Zur Zeit werden 50 Beamte u. Meister sowie etwa 420 Arb. beschäftigt. Die erforderl. Kraft wird von 15 Dampfkesseln erzeugt, ausserdem sind die Hauptbetriebe an das Stromnetz der Provinz angeschlossen. Eine grosse Anzahl von Hilfsmasch. für alle Zwecke ist vorhanden. Ein eigener Park von 20 Kesselwagen dient der Beförder. von Rohstoffen u. fertigen Produkten. Die Ges. hat eine Beteilig. am Gesamtabsatz des Kalisyndikates auf die Dauer desselben von zur Zeit 2.52 %o: sie erfüllt ihre Lieferungsverpflicht. durch Verarbeit. der von hiesigen Kaliwerken gelieferten Roh- salze. Ausser den Kalifabrikaten mit ihren vielen Nebenprodukten stellt die Ges. noch blausaure u. cyansaure Salze mit ihren Nebenprodukten her, ferner Schwefelsäure, Super- phosphate u. Mischdünger sowie verschied. kleinere Präparate. Das Bergwerks K. umfasst die Beteilig. an der Gew. Ludwig II. in Stassfurt, von deren 1000 Kuxen 237 Stück im Besitze der Ges. sind. Gew. Ludwig II. hat eine Quote von 8.976 %0 des Gesamtabsatzes des Deutschen Kalisyndikates. Das in der Stassfurter Feldmark gelegene Grubenfeld wird durch eine Doppelschachtanlage abgebaut. In dem in Anhalt gelegenen Felde, das erst seit wenigen Jahren abgebaut wird, erfolgt die Förderung durch eine dritte Schachtanlage, die durch eine Querstrecke mit den anderen Schächten verbunden ist. Die Verarbeitung der geförderten Salze findet in der „Chemischen Fabrik Friedrichshall G. m. b. H.“ statt, an der die Gew. Ludwig II. ihrer Quote entsprechend beteiligt ist. Die Gew. Ludwig II. hat eine Reihe wertvoller Beteilig., die aus Besitz von Aktien der „A.-G. Salzdetfurth“, der „Hannoverschen Kaliwerke A.-G.“' u. anderen bestehen. Die G.-V. v. 9./2. 1925 genehm. den Interessen-Gemeinschaftsvertrag mit der Anhaltischen Salzwerke G. m. b. H. welcher auf die Dauer von 15 Jahren geschlossen ist. Die Anhaltischen Salzwerke haben es über- nommen, die Anlagen der Stassfurter Chem. Fabrik mit erheblichem Kostenaufwand auf einen modernen Stand der Technik zu bringen u. weiter auszubauen, um die verschied. Verfahren der Stassfurter Chemischen im Gesamtinteresse nutzbar zu machen. An dem Ergebnis der Interessengemeinschaft ist die Stassfurter Chemische derart beteiligt, dass sie neben einer garantierten Grundrente von M. 250 000 jährlich noch mit 27½ % am Über- schuss des Gesamtunternehmens teilnimmt. Kapital: GM. 2 690 800 in 10 000 Akt. zu GM. 100, 4167 Akt. zu GM. 400 u. 1 Vorz.-Akt. zu GM. 24 000. Urspr. Kapital M. 1 590 000; erhöht 1882 um M. 210 000, 1883 um M. 1 500 000. Ferner erhöht 1912 um M. 1 000 000. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 18./3. 1922 um M. 4 000 C000 in 3332 Vorz.-Akt. à M. 1200 u. 1 Vorz.-Akt. à M. 1600. Diese sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nach- zahl.-Anspruch ausgestattet u. mit 110 % rückzahlbar. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1922 um M. 4 000 000 in 3332 St.-Akt. à M. 1200 u. 1 Akt. à M. 1600 mit halber Div.-Ber. für 1922/23, übern. von einem Konsort. (Jaquier & Securius, Berlin) zu 435 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1200: 1200 zu 500 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29/11. 1924 ven M. 12 Mill. auf GM. 2 690 800 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu bisher M. 300 bzw. M. 1200 auf GM. 100 bzw. GM. 400 ermässigt wurde. Die bisher. 2 St.-Akt. zu M. 1600 sind in 3 Akt. zu GM. 400 umgewertet, während die bisher M. 4 Mill. Vorz.-Akt. zu 1 Vorz.- Aktie zu GM. 24 000 umgestellt sind. Die Abstempel. der Aktien-Mäntel u. Genussscheine musste bis 17./2. 1925 bei dem Bankhause Jacquier & Securius, Berlin, bewirkt sein. Genussscheine: GM. 2 000 000 in 5000 Stück zu GM. 400. Urspr. M. 6 000 000 in 5000 Stück à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923 in gleicher Höhe wie die St.-Aktien ohne sonst. Aktionärsrechte. Die Genussscheine sind lt. G.-V. v. 3./11. 1923 begeb. u. wurden den St.-Aktionären im Verh. 2400: 1200, den Vorz.-Aktionären im Verh. 4800: 1200 gratis zur Verfüg. gestellt, wozu M. 5 001 600 Genussscheine benötigt wurden. Die restl. Genuss- scheine übernahm der Vorst. u. A.-R. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 ist der Nennwert jedes Genussscheins von M. 1200 auf GM. 400 ermässigt (s. u. Kap.). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie à M. 300 = 1 St., 1 St.-Aktie à M. 1200 = 4 St., die St.-Aktie à M 1600 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.). R.-F.; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an St-Akt. bezw. zur Verf. der G.-V. Genussscheine erhalten die gleiche Div. wie St.-Aktien.