4 1908 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Berlin, Königin Augustastr. 53. (Börsenname: Zellstoff-Verein.) Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Lt. G.-V. v. 12./6. 1920 wurde der Sitz der Ges. von Dresden nach Berlin verlegt. Zweigniederlassungen in Oberleschen, Wildshausen. Die Ges. übernahm s. Zt. die Zellstofffabrik-Anlagen der Fa. F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Wildshausen (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedermann in Oberleschen. Die Ges. ist u. a. beteiligt bei der E. A. Schwerdtfeger & Co. A.-G. Berlin u. bei der Gebr. Schmitz A.-G., Merken b. Düren. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen; ferner Erwerb von Anlagen, Grundst. oder Unternehm. zur Erreichung des genannten Zweckes u. die Beteiligung an solchen, sowie der Erwerb u. Fortführung anderer in die Geschäftszweige der Ges. einschlagender Geschäfte. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Ziegnitz), wo- selbst auch ein Sägewerk u. eine Papierfabrik in Betrieb ist. Der Grundbesitz der Ges. in Wildshausen beträgt 55 ha 66 a 47 qm, davon bebaut rund 5850 qm. Die Fabrikanlagen bestehen aus einer Cellulosefabrik mit allen maschin. Einricht., Wasserkraftanlagen, Reparaturwerkstätten, einer Holzschleiferei. 1 Dir.-Wohnhaus, 1 Kontor- u. Wohngebäude, 3 Wohnhäusern für Angestellte u. 3 Arb.-Wohnhäusern. Der Grundbesitz der Ges. in Ober-Leschen beträgt 92 ha 96 a 20 qm, davon bebaut 3 ha 14 a23 qm, mit 1 Cellulosefabrik mit allen maschin. Einricht., Wasserkraftanlagen, Reparaturwerkstatt, Lokomotivschuppen, 1 Holzstoffabrik, 1 Sägewerk, 1 Papierfabrik, 2 Direktorwohnhäusern, Kontorgebäude, 20 Wohngebäuden, 1 Anschlussgleis. Beschäftigt in sämtl. Betrieben 680 Beamte u. Arb. Die Ges. ist Mitgl. des Vereins Deutscher Zellstoff-Fabrikanten, der Preisvereinigungen Einseitig Glatt u. Sackpapier u. des Verbands Westdeutscher Holzstoff-Fabrikanten. Kapital: GM. 3 050 000 in 60 000 St.-Akt. zu GM. 50 (bzw. Akt.-Urkunden in 5 Aktien zu GM. 50 = GM. 250) u. 2000 Inh.-Vorz.-Akt. zu GM. 25. Urspr. M. 1 700 000. Nach Herab- setzung u. verschied. Erhöh. betrug das A.-K. bis 1916 M. 2 Mill. Erhöht 1916 um M. 600 000, 1919 um M. 1 400 000, 1920 um M. 5 Mill. in 4000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu je M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./9. 1921 um M. 4 Mill. in 4000 St.-Akt. Lt. G.-V. v. 10./11. 1921 um M. 500 000 Vorz.-Akt. u. M. 4 Mill. St.-Akt. Lt. G.-V. v. 26./5. 1922 um M. 9 500 000 in 9000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./10. 1922 um M. 13 Mill. in 13 000 St.-Akt. zu M. 1000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./2. 1923 um M. 22 Mill. in 22 000 St.-Akt., in 3500 Aktienurkunden über nom. M. 5000 u. 1750 zu M. 1000, den Aktion. M. 13 650 000 im Verh. St.-Akt. 3: 1, Vorz.-Akt. 5: 1 angeb. zu 600 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 11./11. 1924 von M. 62 Mill. auf GM. 3 050 000 (St.-Akt. 20: 1, Vorz.-Akt. 40: 1) in 60 000 St.-Akt. zu GM. 50 u. 2000 Vorz.-Akt. zu GM. 25. Einr.-Termin bis 21./1. 1925. Hypoth.-Anleihe: M. 1 100 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911. Gekündigt zum 31./3. 1924 mit bevorzugter Einlös. bis 31./10. 1923; noch in Umlauf nom. M. 608 000, lt. Goldmark-Bilanz vom 1./1. 1924 aufgen. mit GM. 91 200. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Vorz.-Div. mit Nachz.-Anspruch, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von zus. ½ % des volleingez. A.-K.), Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 500 000, Masch. u. sonst. Fabrikat.-Einricht. 500 000, Fuhrwerk 2, Utensil. 2, Mobil. 3, Kassa 20 811, Wertp. u. Beteil. 2, Bankguth. 243 285, Debit. 560 354, Vorräte 1 144 515. – Passiva: A.-K. 3 050 000, Teil- schuldverschreib. 91 200, R.-F. 305 000, Kredit. 522 775. Sa. GM. 3 968 975. Kurs: In Berlin Ende 1914–1924: 65.10*, –, 146, 242.50, 145*, 222, 349.50, 600, 4300, 3.6, 3.4 %. – In Frankf. a. M.: 70*, –, 146, 243, 145*, 252, 329, 540, 4500, –, 3 %; in Dresden: 70*, –, 146, –, 145*, 219.50, 340, 560, 4000, 4, 3.5 %. Dividenden 1913/14–1922/23: 0, 2, 10, 20, 22, 18, 20, 22, 25, 0 %. 1./7.–31./12. 1923: 0 %. – Das nächste Geschäftsj. umfasst die Zeit vom 1./1. 1924–30./6. 1925. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. Gustav Schweitzer, Berlin. Aufsichtsrat: (3–15) Vors. Dir. Osk. Reuther, Berlin; Stellv. Bankier Adolf Arnhold, Dresden; Bankier Barthold Arons, Syndikus Dr. Gert Bahr, Berlin; Major z. D. Alb. Goés, Bonn a. Rh.; Konsul Dipl.-Ing. Karl von Frenckell. Dr. Georg Marwitz, Dr. Walter Gelpke, Dresden; Leop. Speier, Frankf. a. M.; Ing. Karl Hüttenes, Düsseldorf; S. D. Fürst August zu Sayn-Wittgen- stein-Hohenstein, Schloss Wittgenstein b. Laasphe i. W. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Dresden u. Berlin: Gebr. Arnhold; Berlin: Arons & Walter; Frankf. a. M.: Bass & Herz.