1918 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. von Papier-, Pappen-, Holzstofffabriken oder ähnlichen Betrieben sowie die Beteil. an gleich. artigen Unternehmungen. 1921/22 wurde eine Hydrophyt-Cellulose-Grossanlage, die eine Papier- u. Kartonfabrik umfasst, in Grossenhain in Sachsen mit einer tägl. Leistung von ca. 50 000 bis 60 000 kg errichtet. Das Fabrikgelände der Papierfabrikanlage, der frühere Flugplatz, von dem auch noch die Wache, Kaserne, Autohalle u. Werft nach z weckentspr. Umbauten direkte Verwend. finden konnten, umfasst 125 000 qm, die von der Stadt käuf. lich erworben worden sind. Davon sind 12 050 am bebaut mit etwa 100 000 qam umbauten Raumes. Die Werkanlagen, in Eisenbeton ausgeführt, mit den neuesten Maschinen aus- gestattet, haben alle Vorzüge der fortgeschrittenen Technik aufzuweisen u. gehören zu den modernsten der Papierverarbeit. Eine eigene Kraftanlage mit einem neugeitlich ein. gerichteten Kesselhaus mit 5 Steilrohrkesseln versorgt das Werk mit Licht. Die Kessel. beschickung erfolgt automatisch durch Waggonkipper, Elevatoren u. Förderbänder in Ver- bindung mit Hochbunkern. Auch die Entaschung erfolgt automatisch. In der Maschinen- zentrale treibt eine 900-PS.-Maschine die Haupttransmission u. die Schleiferei; die zweite 650-PS.-Maschine dient der Erzeug. der erforderl. elektr. Energie. Der Abdampf beider Masch. findet im Betriebe Verwendung. Das zur Fabrikation erforderliche Wasser wird durch ein Wasserwerk der Röder entnommen u. in einer grossen, aus mehreren Becken bestehenden Wasserkläre geklärt; das Abwasser wird entweder zwecks Wiederverwendung dem Gradierwerke zugeführt oder in zwei Faserfangtrichter, umfangreiche Flächenfilter- u. Klärteichanlagen geleitet, wo es wieder völlig geklärt wird, um in reinem Zustande dann in die Röder zurückzufliessen. Mit einer feuerlosen Lokomotive auf Anschlussgleis wird das Rohmaterial, Schilf, Holz, Zellulose, Altpapier direkt der Fabrik zugeführt. Unter 4 bis 6 Atmosphären erfolgt hier die Zubereitung, je nach dem künftigen Verwendungszweck, in der Hauptsache als Ergänzungsstoff bei der Papierverarbeitung u. als Zwischenlage des Kartons. Das Kochgut wird sodann in einer Aufbereitungsanlage zu Halbstoff verarbeitet u. zus. mit Holzstoff, der in eigener Schleiferei hergestellt wird, in entsprech. Mischung durch sogenannte Holländer der Papierfabrikationsanlage zugeführt. Diese besteht aus zwei grossen Kollergängen, 8 Holländern u. 2 Masch. für je ca. 20 000 kg Fertigfabrikate, von denen die Langsiebpapiermaschine alle gängigen Papiersorten von 40 bis etwa 200 g arbeitet. Die Kartonmaschine fertigt Simplex- u. Triplexkartons in der Schwere von 200 bis etwa 1000 g auf ein Quadratmeter. Es ist eine Rundsiebzylindermaschine mit 6 Zy- lindern, auf der alle Sorten, bis zum Chromo-Ersatzkarton, hergestellt werden können. Die Ges. besitzt die alleinige Lizenz zur Ausnutz. der Hydrophyt-Patente (Verwert. von Schilf- bflanzen zwecks Herstell. von Pappen, Papier u. Kartons) für Mitteldeutschland. Da dieses Verfahren sich nicht bewährt hat, wird die Grossenhainer Anlage auf regelrechte Papier- fabrikation umgestellt; Ende 1924 wurde mit der Erricht. einer Holzschleiferei begonnen, die den gesamten Eigenbedarf der Ges. an Holzschliff decken soll. Kapital: GM. 2 Mill. in 5000 Aktien zu GM. 400. Urspr. M. 5 Mill., erhöht 1921 um M. 15 Mill., lt. a. o. G.-V. v. 21./5. 1922 um M. 60 Mill. Weitere Erhöh. lt. a. o. G.-V. v. 30./12. 1922 um M. 220 Mill. Die Aktien sind jeweilig von einem Konsort. übern. worden mit der Verpflicht., solche den Aktionären im Verh. 1:1 anzubieten, bei letzter Erhoh. zu 375 % A. Stempel. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht ausgestattet, zu 100 % begeb. u. von dem gleichen Konsort. übernommen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 4./7. 1923 um M. 300 Mill. in 39 004 St.-Akt. zu M. 1000, 16 000 St.-Akt. zu M. 6000, 13 333 St.-Akt. zu M. 12 000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Führung: Nordische Bankkommandite Sick & Co., Hamburg), u. zwar M. 75 Mill. zu 4400 % u. M. 220 Mill. zu 150 %, davon M. 75 Mill. angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion. im Verh. 4:1 zu 4500 %. Von den vorgenannten M. 220 Mill. sind M. 60 Mill. an ein weiteres Konsort. zu 6000 % u. M. 160 Mill. an eine dritte Gruppe zu einem 6000 % übersteigenden Kurse begeb. An dem Erlös dieser M. 220 Mill. St.-Akt. war die Ges. mit 90 % beteiligt. Erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1923 um M. 400 Mill. in 50 000 St.-Aktien zu M. 1000, 16 000 St.-Aktien zu M. 5000 u. 27 000 St.-Aktien zu M. 10 000 Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Commerz- u. Privatbank, Berlin, u. Nordische Bankkommandite Sick & Co., Hamburg), davon zunächst M. 120 Mill. in 40 000 Stücken zu M. 1000 u. 16 000 Stücken zu M. 5000 begeb. u. angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktionären im Verh. 5:1 zum Preise von RM. 2 für nom. M. 1000 neue Aktien. Begebung der restl. M. 280 Mill. ist in 10 000 Stücken zu M. 1000 u. 27 000 Stücken zu M. 10 000 erfolgt. Für sämtl. Aktien betrug der Ausgabekurs 100 %. Lt. a. o. G.-V. v. 30./9. 1924 Erhöhung um M. 500 000 Bill. in 5000 Aktien zu M. 100 Bill., voll angeb. den Aktion. auf je M. 200 000 eine neue Aktie von M. 100 Bill. zu bari. Lt. G.-V. v. 23./12. 1924 Umstellung von M. 500 000 Bill. u. 1 Md. auf GM. 2 Mill. (M. 100 Bill. = GM. 400) in 5000 Aktien zu GM. 400. Hypoth.-Anleihe: M 2 000 000 in 5 % Oblig von 1921, rückzahlbar ab 1922 zu 102 %. Freihändig aufgelegt im Jan. 1921 von dem Chemnitzer Bankverein zu 98 % spesenfrei. Gegen Einreich. von M. 5000 Oblig. wurden bis 15./1. 1924 M. 1000 St.-Akt. ohne Verrechn. der lauf. Anleihe-Zs. ab 1./7. 1923 gegen Zahlung der Börsenumsatzsteuer angeboten. Noch im Umlauf Ende Sept. 1924: Nom. M. 1 079 000, lt. Goldmarkbilanz v. 1./10. 1924 aufgewertet mit GM. 8480. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je GM. 400 St.-Aktie = 1 St.