2096 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. A. E. G. Schnellbahn Akt-Ges. in Liquid. in Berlin NW. 6, Charitestr. 3. Gegründet: 17./2. 1914; eingetr. 27./2. 1914. Gründer s. Jahrg. 1924/25. In der G.-V. v. 27./11. 1924 sollte gemäss § 240 BGB. Mitteilung erfolgen, dass mehr als die Hälfte des A.-K. verloren ist. 3 Gegenstand des Unternehmens war die Übernahme u. Ausführ. des zwischen der Stadtgemeinde Berlin u. der Allg. Elektricitäts- Ges. in Berlin unterm 18./3. 1912 abgeschlossenen Vertrages betreffend Anlage u. Betrieb elektrischer Hoch- u. Unter- grundbahnen. Die Fertigstell. der Bahn sollte bis 30./9. 1918 bewirkt werden, erwies sich jedoch infolge der durch die Revolution geschaffenen Verhältnisse bzw. wegen der grossen Steigerung aller Bau- u. Betriebskosten als undurchführbar. Die deswegen u. auf Fortführung des Bahnbaus vom Verband Gross-Berlin u. der Stadt gegen die Ges. angestrengte Klage ist 1921 vom Landgericht und 1922 vom Kammergericht abgewiesen worden. Das Reichsgericht hat auf die Revision der Stadt am 9./1. 1923 die abweisenden Urteile der Vorinstanzen aufgehoben u. nach dem Klageantrage die Ges. verurteilt, „die Bauarbeiten zwecks Herstell. der Hoch- u. Untergrundbahn Gesundbrunnen–Neukölln auf der Strecke an der Neuen Friedrichstr. zwischen Nr. 23 u. der Klosterkirche fertigzustellen, u. zwar in fortlauf. vertragsmäss. Folge“. Aus den Urteilsgründen geht hervor, dass das Reichsgericht die Schnellbahn für verpflichtet hält, bis zur Auflös. der Ges. den Vertrag zu erfüllen, dass aber mit Auflos. der Ges. der Vertrag endet. Dagegen gehen mit dieser Endigung des Vertrags- verhältnisses die auf oder im städtischen Grundeigentum befindl. unbewegl. Betriebseinricht. der Ges. unentgeltlich in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Mit Rücksicht auf die Entscheidungsgründe hat die A. E. G. als Aktionär den Antrag auf Auflös. der Ges. gestellt u. die G.-V. am 5./3. 1923 hat die Auflös. beschlossen. 1923 wurde mit der Gemeinde Berlin ein Vergleich abgeschlossen über die Wiederherstell. der bereits in Angriff ge- nommenen Strassen sowie über die Fertigstellung des oberen Teiles des Tunnels in der Neuen Friedrichstrasse. Die durch den Vergleich übern. Arbeiten sind in Ausführung begriffen. Die schweb. Haftpflichtsachen konnten erledigt werden. Die staatliche Konzess. vom 4./6. 1914 ist nunmehr auch förmlich von der Behörde für erloschen erklärt. Kapital: M. 48 500 000, eingeteilt in 28 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 20 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. nur M. 22 500 000 Vorz.-Aktien; die G.-V. v 18./6. 1918 beschloss Erhöh. um M. 6 000 000 in Vorz.-Akt. Sämtl. übrigen Aktien sind vollgezahlt; sie lauten auf den Inhaber unter der Bezeichnung A (Vorz.-Aktien) u. B (St.-Aktien). Die A. E. G., welche beinahe alle M. 20 000 000 St.-Akt. u. den grössten Teil der Vorz.-Akt. im Besitz hat, hat sich ent- schlossen, weitere Verkaufsangebote zu berücksichtigen. Anleihe: Die Ges. war berechtigt, mit Zustimmung des A.-R. u. bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. Schuldverschreib. auszugeben. Es wurden M. 48 500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. im Jahre 1919 begeben, rückzahlbar zu pari durch Auslos. ab 2./1.1927. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquid.-Eröffn.-Bilanz am 5. März 1923: Aktiva: Vorz.-Aktionäre 4 500 000, Anlag. 1, Kaut. 8 876 400, Grundbesitz 7 789 723, Debit. 24048 841, Eff. 792 970 895, Inv. 6982. –— Passiva: A.-K. 48 500 000, Obl. 1919 48 500 000, Hyp. 3 550 000, Kredit. 4 352 866, nicht eingel. Gewinnanteilscheine 7740, do. Zs.scheine 469 125, Abwickl. von Verpflicht. 732 813 111. Sa. M. 838 192 843. Bilanz am 31. Dez. 1923: Aktiva: Vorz.-Aktion. 4 500 000, Kaut. 8 872 800, Grunderwerb 5 319 297, Debit. 9118 Bill., Eff. 27 054 875, Inv. 1. – Passiva: A.-K. 48 500 000, Obl. 48 500 000, Hyp. 2 350 000, nicht eingel. Gewinnanteilscheine 7020, do. Obl.-Zs.scheine 1 117 456, Kredit. 9118 Bill. Sa. M. 9118 Bill. Kurs: Kurs Ende 1914–1924 in Berlin. Vorz.-Aktien: 103* –, 94, 98.25, 96*, 65, 56, 85, –, –, – %); St.-Akt.: 102.40*, –, 95, –, 90*, 58, 50, 61, –, –, – % Dividenden: 1914–1921: Vorz.-Aktien: Gewinnanteilscheine je M. 50. St.-Aktien: Bauzs. 1914: M. 37.75 p. r. t., 1915–1919: Je M. 45; 1920–1921: M. 0, 0. Liquidatoren: Baurat Eugen Manke, Dr. jur. Emil Sluzewski. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Felix Deutsch, Stellv.: Baurat Phil. Pforr, Prof. Dr. Georg Klingenberg, Geh. Komm.-Rat Ed. Arnhold, Bank-Dir. Carl Fürstenberg, Dr. Arthur Salomonsohn. Zahlstellen: In Berlin: Allg. Elektrizitäts-Ges., Berliner Handels- Ges., Disconto- Ges., Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank, S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Hardy & Co. G. m. b. H.; Frankt. a. M.: Disconto-Ges., Fil. der Darmstädter u. Nationalbk., Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach; Breslau: Darmstädter u. Nationalbk. (vorm. Breslauer Disconto-Bank), Dresdner Bank, E. Heimann; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein, A. Levy, Sal. Oppen- heim jr. & Cie. Aktiengesellschaft für Bahnen und Tiefbauten in Berlin-Schöneberg, Herbertstrasse 4. Gegründet: 25./5. 1900; eingetr. 18./6. 1900. Gründer siehe Jahrg. 1900/1901. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von Bahnen jeder Art, insbes. von Kleinbahnen, sowie Förderung des Eisenbahn- u. sonst. Transportverkehrs, ferner Bau von Kanälen, Chausseen