2186 Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken. Direktion: Emil Schiller, Emil Kauffmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier C. Joerger, Stellv.: Gen.-Dir. Ernst Jaeger, Kaufm. Karl Prasse, Rechtsanw. Dr. Fritz Koppe, Bankier Fritz Wallach, Berlin; Dr. Fritz Berlé, Wiesbaden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Engelhardt-Brauerei Akt.-Ges. in Berlin C. 25, Alexanderstr. 46/48 (Engelhardt-Haus.) Gegründetf: 31./10. 1907 mit Wirkung ab 1./10. 1907; eingetr. 12./12. 1907 in Berlin-Mitte. Gründung s. Jahrg. 1913/14. Firma bis 1./12. 1917: Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. Akt.-Ges. Abteilungen: B.-Pankow, Charlottenburg, B.-Stralau mit Mälzerei, Halle (Saale), Merseburg mit Mälz., Sangerhausen mit Mälz., Frankf. (Oder), Breslau, Warmbrunn, Gottesberg, Weiss- wasser, Greifswald mit Mälz., Malzfabrik Rudelstadt, Engelhardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H., Rathenow, Engelhardt-Brauerei G. m. b. H. Königsberg, Königsberg (Nm.) mit Mälz, Gesen- berg-Brauerei A.-G., Elberfeld. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes u. aller dazu gehörigen u. aller damit im Zus. hang stehenden Nebengewerbe. 1910 Erwerb der Kaiserbrauerei A.-G. in Charlottenburg. 1910/11 Erwerb der Anteile der Grundstücks-Ges. Pankow, Spiekermannstr. m. b. H.; auch beteil. an der Nordd. Malzbierbetriebs-Ges. m. b. H. 1916/17 Übernahme sämtl. Anteile der Berliner Stadtbrauerei G. m. b. H. u. der Gebhardt-Weissbierbrauerei. Ende 1917 Übernahme der Viktoria-Brauerei A.-G. Stralau, ferner 1917/18 Übernahme des gesamten A.-K. der Brauerei Oswald Berliner A.-G., sowie sämtl. Anteile der Königsberger Dampfbrauerei Hans Engelke G. m. b. H. in Königsberg N.-M., deren Firma in Engelhardt-Brauerei Königsberg G. m. b. H. geändert wurde. 1918 Erwerb von Anteilen der Hotelgesellschaft Alexanderplatz G. m. b. H. mit den Grundstücken Alexanderstr. 46/48, Neue Königstr. 44/45, Alte Schützenstrasse 13/15. 1918/19 kam mit der Halleschen Aktien-Bierbrauerei in Halle (Saale) ein Fusionsvertrag zu- stande. Fast gleichzeitig Erwerb des gesamten A-K. der Wilhelm Rauchfuss-Brauereien Halle u. Giebichenstein A.-G. in Halle (Saale). Die Hallesche Aktien-Bierbrauerei behält ihr bisher. Tätigkeitsgebiet bei, zu dem eine Reihe von Niederlagen sowie eine Mälzerei gehören. Die Rauchfuss-Brauerei wurde stillgelegt, das bewegl. Inventar, die Vorräte sowie die Kundschaft auf die Abteil. Halle übertragen, so dass sich die Ges. auf die Verwalt. ihres umfangreichen u. wertvollen Grundbesitzes beschränkt. Zu Beginn von 1919/20 Ankauf der Stadtbrauerei Karl Berger in Merseburg u. Bergbrauerei Otto Kattge in Frankf. (Oder). Unter den 1918/19 hinzugekommenen Beteilig. befinden sich sämtliche M. 100 000 Anteile der Engel- hardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H., deren Gründung unter Übernahme der Rathenower Schlossbrauerei C. M. Hoffmann erfolgte. Später wurde mit ihr die Exportbierbrauerei von F. Rutschmann & Co. in Rathenow vereinigt. 1920 wurde mit der Dortmunder Westfalia- Brauerei A.-G.- in Dortmund ein Fusionsvertrag geschlossen. Gegen Einbringung eines Teils der Aktiven der Westfalia-Brauerei, die stillgelegt u. deren Grundstück verkauft wurde, erhielt die Engelhardt-Brauerei einen Anteil am A.-K. der Stiftsbrauerei A.-G. in Dortmund- Hörde. 1921 wurden die Vereinigste St. Georgen- u. Feldschlösschen-Brauerei A.-G. in Sangerhausen u die Breslauer Unionbrauerei A.-G. in Grüneiche b. Breslau durch Fusion der Engelhardt- Brauerei angegliedert. 1921 Abschluss eines Fusionsvertrages mit der Schlesischen A.-G. für Bierbrauerei u. Malzfabrikation in Hirschberg mit Zweignieder- lassungen in Gottesberg u. Landeshut u. Malzfabrik in Rudolstadt i. Schles. Die Ges. erwarb ferner von der Hess. u. Herkulesbrauerei in Kassel deren in Greifswald gelegenen Brauerei u. ferner die Genossenschaftsbrauerei in Weisswasser O./ILL. 1921 erfolgte auch die Erwerbung der Genossenschaftsbrauerei des Riesengebirges in Warmbrunn u. der Stadtbrauerei Schmiedeberg. Im J. 1922 Abschluss einer Interessengemeinschaft mit der Lindener Aktien-Brauerei in Hannover, doch ist dieser Vertrag inzwischen wieder auf- gelöst worden. Die Engelhardt-Brauerei besitzt auch das gesamte A.-K. der Gesenberg- Brauerei Elberfeld. Von grösseren Beteilig. seien noch genannt: die Bierbrauerei Kelbra A.-G. ferner die Malzbierbrauerei Groterjan & Co. A.-G. in Berlin, die Winterhuder-Bierbrauerei A.-G. in Hamburg. Die Ges. ist ferner durch grossen Aktienbesitz bei der Landwirtschaftl. Handels-Akt.-Ges. in Glogau, die zahlreiche Zweigst. besitzt, bei der A.-G. für landwirtschaftl. Produkte in Berlin sowie bei Weiss & Kaphan, K.-G. a. A., Berlin, u. schliesslich bei den Mühlen- werken Velten Ihs. Staats, A.-G. in Velten beteiligt. Die Ges. besitzt ferner Aktien der Rheinberg & Co. Kellerei Schloss Rheinberg A.-G. in Geisenheim a. Rh. Mit der Masch. fabrik A.-G. vorm. Starke & Hoffmann in Hirschberg i. Schl. ist ein Arbeitsgemeinschaftsvertrag 1922 geschlossen, bei welchem ein Aktienaustausch u. eine gegenseit. Vertret. im A.-R. erfolgte Mit Rücksicht auf erforderliche Neu- u. Erweit.-Bauten in den weitverzweigten Abteil. der Ges. Interessenahme an der A.-G. für Haus- u. Fabrikbau in Berlin durch Aktienübernabme. Als ausländ. Beteilig. sei noch die Societa per L'Industria Birraria in Mailand erwähnt, die 1923 von ital., österr, u. deutschen Interessenten gegründet wurde $ auf eine Anzahl ital. Brauereien massgeblichen Einfluss besitzt. Die Ges. besitzt folgende Braustätten: 1. Pankow: Der 17 383 qm umfassende Block, begrenzt von der Kaiser Friedrich-, Neumann-, Spiekermann- u. Talstrasse in Pankow, wovon 7012.06 qm bebaut sind. Die Betriebs-Einrichtung umfasst im wesentlichen: 4 Dampfkessel mit 330 qm Heizfläche, 3 Dampfmaschinen, 4 Eismaschinen-Kompressoren mit 500 000 Cal. Leistung pro Stunde, elektrische Licht- u. Kraftanlage. Der Antrieb sämtlicher Arbeits-