2296 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Aufsichtsrat: (12) Vors. Freih. von Brandenstein, Hohenstein; Stellv. Graf von Schwerin, Zinzow; v. Heyden-Linden, Stretense; v. Schwerin, Janow; v. Schwerin, Spantekow, Dr. Holtz, Müggenburg; v. Oertzen, Salow; Gutsbesitzer C. Schwabe, Friedrichshof; H. Lentz, Friedland; V. Kurth, Sandhagen; v. Bülow, Jatzke; Otto Schultz, Friedland. Zahlstellen: Schwerin: Mecklenburgische Spar-Bank; Neubrandenburg: Reichsbank-Giro. Zuckerfabrik Fröbeln Aktiengesellschafr in Fröbeln bei Löwen in Schles. (Börsenname in Berlin: Fröbelner Zuckerfabrik.) Gegründet: 24./1. mit Nachtrag v. 27./2. 1905 mit Wirkung ab 1./5. 1904; eingetr. 4./3. 1905. Gründer: Die Firma Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne etc. (s. Handb. II 1921/22). Zweck: Errichtung, Erwerb u. Pachtung sowie Veräusserung u. Betrieb von Zucker- fabriken, Erwerb, Veräusserung u. Pachtung von Landgütern, Betrieb der Landwirtschaft u. der damit zus. hängenden Industrien, Ein- u. Verkauf aller in Betrieben der erwähnten Art gewonnenen Produkte, Erwerb u. Verwertung von Patenten auf den Gebieten der Zucker- in dustrie u. der Landwirtschaft. Die Fabrikanlagen umfassen 19 ha 91 a 52 qm, u. zwar: a) eine Rohzuckerfabrik, mit Anlage für Schnitzel- u. Blättertrocknung sowie Melassefutter- mischanstalt, b) eine Melasseentzuckerungsanlage, c) eine Zuckerraffinerie. Die tägl. Leistungs- fähigkeit der Zuckerfabrik beläuft ich auf 22–24 000 Ztr. Rübenverarbeitung. Insgesamt werden bei normaler Ernte rund 1 600 000 Ztr. Rüben jährlich verarbeitet. In der Melasse- entzuckerungsanstalt wird der grösste Teil der selbstgewonnenen Melasse entzuckert und zwar täglich 600–700 Ztr. Die Raffinerie kann ca. 3000 Ztr. Rohzucker täglich verarbeiten. Die Fabrik hat Bahnanschluss an die Hauptstrecke Breslau-Oberschlesien. Dio übernommenen Rittergüter Fröbeln, Rauske und Stroschwitz –— die gemeinschaftliche grundbuchliche Bezeichnung der beiden letzteren ist Herrschaft Löwen – haben eine Gesamtfläche von 708 ha 11 qm. Es werden vorwiegend Rüben u. Getreide, daneben auch Kartoffeln angebaut; ferner werden Milchwirtschaft, Vieh- u. Schweinezucht betrieben. In den Überschwemmungsgebieten am Neisseufer sind grosse Weidenkulturen angelegt. Auf Rittergut Stroschwitz befindet sich eine Ziegelei, welche jährlich ca. 450 000 Ziegel herstellt. – Hinsichtlich der Position des Gewinn- und Verlust-Kontos Zinsen der Landwirtschaft“ wird noch bemerkt, dass für die Landwirtschaft mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb der Zuckerfabrik zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitäts- satz, u. zwar von z. Zt. 6 % festgesetzt wurde, d. h. es werden dem Landwirtschafts-K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-K. 6 % des auf dieselbe entfallenden Anlage- u. Betriebs- kapitals in Rechnung gestellt u. ein alsdann noch verbleibender Gewinn- oder Verlust-Saldo auf Rüben-K. verrechnet. Kapital: GM. 4 072 320 in 35 904 St.-Aktien zu GM. 80 u. 3000 St.-Aktien zu GM. 400. Urspr. M. 3 Mill., dazu lt. G.-V. v. 20./2. 1920 M. 1 500 000. Lt. G.-V. v. 2./4. 1921 erhöht um M. 4 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./9. 1921 um M. 6 Mill. in 6000 Inh.-Vorz.-Akt. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1922 um M. 9 Mill. Die G.-V. v. 13./3. 1923 beschloss weitere Erhöh. um M. 27 Mill. in 27 000 St.-Akt. Die G.-V. v. 28./9. 1923 beschloss die Kündig. u. Einzieh. der Vorz.-Akt. sowie ihre Umwandl. in St.-Akt. Eingereicht wurden 5904 Vorz.-Akt., die in St.-Akt. umgewandelt sind./ 96 Stück sind zu 115 % 6 % Zs. ab 1./5. 1923–15./1. 1924 zurückgezahlt. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. vom 14./8. 1924 von M. 50 904 000 auf GM. 4 072 320 derart, dass dr Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 bzw. M. 5000 auf GM. 80 bzw. GM. 400 ermässigt wurde. Frist der Abstempel. bis 12./1. 1925. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 20./5. 1920. Noch in Umlauf 30./12. 1923 M. 328 000. Rest zur Rückzahl. zum 1./11. 1923 gekündigt. (Wert lt. Bilanz 1./1. 1924 GM. 5454.) Zuckerrentenschuld: M. 1 040 000 (im Besitz der Ges. Zuckerrentenbriefe u. Zucker- wertanleihe M. 499 755) aufgenommen bei der Deutschen Zuckerbank A.-G., Berlin, u. bei der Schlesischen Zuckerrentenbank A.-G., Breslau, wertbeständige Darlehen von zus. 40 000 Ztr. Zucker; den Gegenwert hat die Ges. in 6 % Zuckerwertanleihestücken bzw. 6 % Schlesischen Zuckerrentenbriefen, welche sich grösstenteils noch im Besitz der Ges. befinden (. oben). Das Darlehen der Deutschen Zuckerbank A.-G., Berlin (35 000 Ztr.) ist jährlich in voller Höhe verzinslich, am 15./6. mit 6 % nach dem Durchschnitt der Magdeburger Melisnotierungen im vorangegang. Monat Mai u. v. 15./6. 1925 ab mit jährlich 5,6 % bis zum 15./6. 1936 zu amortisieren. Die Zuckerrentenschuld bei der Schles. Zuckerrentenbank A.-G., Breslau (5000 Ztr.), ist jährlich in jeweiliger Höhe am 1./5. mit 6 % nach dem Durchschnitt der Magdeburger Melisnotierungen in der Zeit vom 1.–15./4. zu verzinsen u. vom 1./5. 1925 bis 1./5. 1930 in steigenden Raten von 14, 15, 16, 17, 18 u. 20 % zu amortisieren. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. (bis 1923: 1./5.–30./4.). Gen.-Vers.: Spät. ult. Febr. Stimmrecht: Je RM. 80 A.-K. 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Fabrik-Grundst. 50 000, do. Geb. 700 000, Masch. u. Apparate 1 500 000, Gleis-Anlage 75 000, Wohn-Geb. 200 000, Fuhrpark 1, Mobil. 1, Kassa u. Reichsbankguth. sowie Schecks 27 282, Eff. u. Beteilig. 269 790, Hyp. 5750, Waren ――