Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 2771 Aktionären im Verh. 1000: 1000 vom 5.–20./11. 1923 zu 550 000 % plus übl. Steuern. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 12./1. 1925 von M. 100 Mill. auf RM. 50 000, gleichzeitig sollte eine Kap.-Erhöh. stattfinden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Reichsmark-Bilanz am 1. April 1924: Aktiva: Waren 12 065, Kassa 3398, Postscheck 7, Debit. 1136, Gebäude- u. Platzeinricht. 3000, Masch. 34 000, Gruben 14 000, Licht- u. Kraft- anlagen 1200. – Passiva: A.-K. 50 000, Bank 680, Kredit. 12 417, R.-F. 5710. Sa. RM. 68 808. Dividende 1922/23 – 1923/24: 60 %. Direktion: Felix Löwenstein, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Bankier George d'Avance, Stellv. Justizrat Friedrich Wiener, Berlin; Heinrich Fuhrmann, Brünn; Rechtsanw. Dr. Arth. Ball, Dir. Kurt Gadow, Rechtsanwalt Dr. Meermann, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Ges.-Kasse. Vereinigte Königs- und Laurahütte Aktien-Gesellschaft für Bergbau- und Huttenbetrieb in Berlin, NW. 7, Dorotheenstrasse 40. (Börsenname: Laurahütte). Die a. o. G.-V. v. 3./3. 1925 genehmigte den Vorschlag der Verwaltung, die auf polnischem Boden befindl. Anlagen der Ges. in eine neu zu gründende polnische Akt.-Ges. einzubringen u. von der Beteiligung an der neuen Ges. einen Teil an den poln. Staat zur Abgeltung von Steuern, Stempeln usw. zu überlassen. Der Anteil, den der poln. Staat aue Grund seiner Steuerforderungen usw. erhalten soll, beträgt 17½ %. Gegründet: 2./6. 1871. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung der Nebenprodukte. Handel mit Metallen und allen Fabrikaten hieraus. – Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung folgende Objekte zur Ausbeutung: 1. Das Eisen- u. Zinkhüttenwerk Königshütte bei Beuthen mit allen Zube- hörungen, Rechten u. Pflichten, insbes. mit dem Rechte auf Förder. von Eisenerzen, Eisen- steinen, Kalksteinen, Sand u. anderen Materialien. 2. Die Laurahütte mit allen Pertinenzien. 3. Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik u. Chorzow. 4. Die Steinkohlengrube Laurahütte mit Zubehör. 5. Die auf einem Areal von rund 125 ha haftenden Eisenerzberechtigungen in den Feldmarken Chorzow, Lagiewnik und Tarnowitz. 6. Die Zinkhütte Lydognia (Betrieb eingestellt) und 7. Das Blei- und Zinkerzbergwerk Wilhelm mit einem Felde von 500 000 Q.-Lachtern in den Gemeinden Beuthen, Mittel-Lagiewnik und Chorzow. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 2758 ha 92 a 66 dm. An eigenen Grubenfeldern besitzt die Ges. insges. 73 418 795 qm; ausserdem hat sie 915 754 qm fiskalisches Grubenfeld zum Abbau einiger Flöze gepachtet. Im Betriebe sind zurzeit 30 810 531 qm Grubenfelder. Über den aufgefahrenen Grundstrecken stand einschliessl. der Sicherheitspfeiler eine Kohlen- menge an von 39 734 200 t. Ferner betreibt die Ges. eine Anzahl Eisenerzgruben, darunter die Bergfreiheitgrube in Schmiedeberg i. R., Steinbrüche u. 3 landwirtschaftl. Gutsbetriebe. Der bei weitem grösste Teil des Erzbedarfes wird durch Ankauf gedeckt; die Hüttenwerke Königshütte, besteh. aus Kokerei mit Gewinnung von Nebenprodukten, Hochofenanlage mit 7 Hochöfen, wovon 3 im Betriebe, Eisen- u. Metallgiesserei, Siemens-Martinstahlwerken mit Stahlformgiesserei, mehreren Walzwerken sowie eig. Elektrizitätswerk u. Hilfsbetrieben; die Werkstätten Königshütte, besteh. aus der Räder-, Weichen- u. Waggonbeschlagteilfabrik, einem Presswerk, der Waggonfabr. m. Federnfabr. u. der Brückenbauanst.; die Laurahütte, umfass. eine Hochofenanl. mit 2 Hochöfen, Giesserei, Martinstahlwerk, Walzwerk für Grob- u. Fein- bleche, Rohrwalzwerke für Gas-, Patent- u. nahtlose Rohre nebst Fittingsfabrik, Verzinkerei u. Wellblechfabrik sowie Hilfsbetriebe; die Eintrachthütte, bestehend aus Eisen u. Stahl- giesserei nebst Werkstattbetrieb für Maschinen- u. Kesselbau und Eisenkonstruktionen. Die Ges. besitzt ferner die Katharinahütte in Sosnowice in Polen, bestehend aus Hochöfen, Giesserei, Stahlöfen und Eisen- u. Rohrwalzwerken und betreibt pachtweise das Guss- u. Stanzwerk Blachownia bei Czenstochau, welche jedoch beide unter polnischer Zwangs- verwaltung stehen und daher auch bei den angegebenen Zahlen und Ergebnissen unberück- sichtigt geblieben sind. Am 23./6. 1922 sind die sämtlichen oberschlesischen Werke der Ges. mit den durch den Genfer Spruch vom deutschen Reiche abgelösten Teilen Ober- schlesiens unter polnische Staatshoheit gelangt. Landgüter. Neben dem den Berg- u. Hüttenanlagen zugewiesenen Grund u. Boden besitzt die Ges. folgendes, im Interesse der Bergwerke erworbene, in der Abteil. Landgüter der Bergverwaltung vereinigtes Areal: a) Gutsbetrieb Siemianowitz, umfassend die Ritter- güter Siemianowitz, Baingow u. Przelaika, 480 ha 26 a 90 qm; b) Gutsbetrieb Maczeikowitz, umfassend das Rittergut Maczeikowitz nebst Vorwerk Antonienhof, 394 ha 78 a 34 qm; c) Gutsbetrieb Czerwionka, umfassend das Rittergut Czerwionka u. die Vorwerke Neuhof u. Belkowitz 779 ha 23 a 40 qm; zus. 1654 ha 28 a 64 qm. Von diesen Ländereien werden in eig. Bewirtschaft. 1286 ha genutzt, wovon 1101 ha unterm Pfluge stehen; verpachtet sind 197 ha, während der Rest aus Weide, Ziegeleiland, Teichen, Parkanlagen, Gärten, Ödland, 174*