2774 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Schlossereien, Zimmereien, Modellschreinerei u. sonst. Hilfswerkstätten mit u. ohne mechan. Einricht. Alle maschin. Anlagen sind der Neuzeit entsprechend eingerichtet. Die Gusss stahlfabrik einschl. der Ges. für Stahlindustrie sind an dem bestehenden Stahlwerksver- bande beteiligt. Ausserdem ist der Bochumer Verein noch an der Vereinigung der Rad- reifen- u. Radsatz-Fabrikanten, der Federn-Vereinigung, der Vereinig. für d. Verteil. u. den Verkauf von Ruhrkohle G. m. b. H., Essen, an der deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., dem Benzol-Verbande, der Verkaufs-Vereinigung für Teererzeugnisse u. dem Siegerländer Eisensteinverein beteiligt. Der grösste Teil des Roheisens wird von den 5 Hochöfen in Bochum geliefert; die Produktion eines Hochofens beträgt jährl. im Durchschnitt etwa 120 000 t. Die Erze hierzu liefern teils die eigenen deutschen Gruben, teils werden sie aus Spanien, Afrika u. Schweden bezogen. Die Ges. besitzt eigene schwedische Eisenerzfelder u. ein Eisensteingrubenkomplex im Siegerlande. Den Kohlen- u. Koksbedarf liefern die eigenen Kohlenzechen u. Kokereien. Die Grösse des gesamten Grundbesitzes des Vereins beträgt rund 653 ha. Die Anlagen der Gussstahlfabrik bedecken eine Grundfläche von rund 83 ha. Die Ges. besitzt sämtliche M. 2 000 000 Stamm-Anteile der Ges. für Stahlindustrie G. m. b. H. in Bochum. Das Stahl.- werk wurde 1920/21 aus verwaltungstechnisch. Gründen ganz in den Betrieb des Bochumer Vereins einbezogen. Der Bochumer Verein ist Besitzer der Zeche Engelsburg in Eppen- dorf b. Bochum, auf der sich eine Brikettfabrik befindet, der Zeche Carolinenglück bei Bochum in Bochum IV, sowie der Zeche Teutoburgia in Holthausen b. Castrop. Den Bedarf an Gas- u. Fettkohlen liefert die eigene Zeche Teutoburgia. Die Berechtsame dieser Zeche ist 2 778 000 aqm gross. Vorhanden ist auf Zeche Carolinenglück eine Kohlen- wäsche, sowie eine Kokerei mit Nebenproduktenanlagen. Mit Wirk. ab 1./7. 1920 wurde das in Haslach im Kinzigtal gelegene Stahlwerk Haslach vormals Wilhelm Haiss angegliedert, das hauptsächlich für die Liefer. von Automobilteilen in. Betracht kommt. Die bisherigen Besitzer sind noch mit 3.8 % beteiligt geblieben. Interessenvereinigungsvertrag mit der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., der Deutsch- Luxemburg. Bergwerks- u. Hütten-A.-G. u. d. Siemens-Rheinelbe-Schuckert-Union G. m. b. H. In der G.-V. vom 23./3. 1921 wurde ein Interessengemeinschaftsvertrag mit der Gelsen- kirchener Bergw.-A.-G., der Deutsch-Luxemburg. Bergw.- u. Hütten-A.-G. u. der Siemens- Rhein-Elbe-Schuckert-Union beschlossen. Die Interessenvereinig. wird vom 1./10. 1920 ab für die Dauer von 80-Jahren geschlossen. Die Gewinne des Bochumer Vereins, der Gelsen- kirchener u. der Deutsch-Luxemburg. Ges. werden in Zukunft zusammen gelegt u. nach einem vereinbarten Schlüssel verteilt. Hierbei wird der Bochumer Verein auf je M. 1000 Aktien berechnet, der gleiche Gewinnanspruch wird den beiden anderen Ges. gewährt. Darüber hinaus erhält er während der ersten 10 Vertragsjahre ein Voraus von je M. 7 000 000 für das Jahr, sofern bei Gelsenkirchen oder bei Deutsch-Luxemburg überhaupt eine Div. ausgeschüttet wird. Dieses Voraus ermöglicht es dem Bochumer Verein in jedem der betreff. Jahre eine um 10 % höhere Div. als die beiden genannten Ges. zu verteilen. 1925 trat eine Neuregelung dieses Vertrages ein u. zwar dahingehend, dass der Bochumer Verein vorweg einen Betrag zugewiesen erhält, der einer Vordiv. von 1 % entspricht, wenn Deutsch-Lux. u. Gelsenkirchen nicht mehr als 5 % Div. verteilen. Beläuft sich die Div. der beiden anderen Montan-Ges. auf über 5–10 %, so erhält der Bochumer Vetein einen Betrag, der einer Vordiv. von 2 % entspricht. Bei einer Div.-Verteil. von 10 u. mehr Prozenten bei den beiden anderen Montan-Ges. erhöht sich die Vordiv. des Bochumer Vereins auf 3 %. Im übrigen soll jetzt nach dem Wiedereintreten stabiler Verhältnisse die Gewinnverteil. inner- halb der Interessengemeinschaft wieder nach dem vereinbarten Schlüssel erfolgen, wozu die Aufstell. einer Vorbilanz notwendig werden wird. Durch die im Januar 1923 von den Franzosen u. Belgiern vorgenommene Ruhrbesetz. kamen nach u. nach das Hüttenwerk u. die Zechen vollständig zum Erliegen. Die mit der Besatzungsbehörde geführten wirtschaftl. Verhandl. führten zum Abschluss der Micum- Verträge. Die Werke wurden nach u. nach wieder in Betrieb gesetzt u. die Produktion erreichte in kurzer Zeit die alte Höhe wieder. Trotz der widrigen Verhältnisse konnte die Ges. ihre neuen Anlagen in Höntrop fertigstellen. Ende April 1924 wurden im Röhren- walzwerk die ersten Rohre gewalzt u. inzwischen sind auch die Martinöfen u. die neue Kokerei auf Karolinenglück dem Betriebe übergeben. Kapital: RM. 56 000 000 in folg. Aktien: 28 000 zu RM. 1000, 23 000 zu RM. 700, 50 000 zu RM. 100, 78 000 zu RM. 50 u. 150 000 zu RM. 20. Das A.-K. bestand bis 1865/66 aus M. 3 000 000, wurde bis 1910 auf M. 30 000 000 erhöht, siehe auch Jahrg. 1920/21. Nochmals erhöht 1912 um M. 6 000 000. Die G.-V. v. 25./1. 1918 beschloss Erhöh. um M. 9 000 000. Die G.-V. v. 3./9. 1918 beschloss weitere Erhöh. um M. 12 000 000. Die G.-V. v. 22./4. 1920 beschloss das A.-K. um M. 23 000 000 zu erhöhen. Von den neuen Aktien wurden zunächst M. 13 000 000 in 13 000 Aktien zu M. 1000 ausgegeben u. von einem Bankenkonsort. zu 150 % übernommen. Die Ausgabe der restl. M. 10 000 000 ist lt. G.-V. v. 27./6. 1922 erfolgt. Diese neuen Aktien sind je zur Hälfte an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten A.-G. in Bochum u. an die Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Gelsenkirchen begeben. Die Aktienmehrheit ging 1920 an den Konzern Siemens-Rhein- Elbe-Union über, mit dem ein Interessengemeinschaftsvertrag auf 80 Jahre geschlossen wurde. Die G.-V. v. 25./2. 1925 beschloss Umstell. von M. 80 Mill. auf RM. 56 Mill. (10:7) wie folgt: Jede Aktie von M. 300 wird durch Abstempel. in eine Aktie von RM. 100 um-