Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 2797 werk u. besteht aus dem von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Berlin, im Jahre 1917 er- worbenen älteren Teil, dem Werk I, u. dem in unmittelbarer Nähe in den letzten Jahren neuerbauten Teil, dem Werk II. Beide Werke sind miteinander durch Dampf- u. elektr. Leitungen verbunden, so dass sie ein einheitliches Grosskraftwerk mit einer Gesamtleist. von 85 500 kw darstellen. Die Gebäude des Kraftwerkes bestehen aus: 4 Kesselhäusern, 2 Maschinenhäusern mit angebautem Verwalt.-Gebäude, 2 Pumpenhäusern, 3 Schalthäusern, den Häusern für die sanitären u. Feuerwehr-Einricht. u. den Pförtner. Die Einricht. des Kraftwerkes bestehen aus: 16 Wasserkammerkesseln von je 250 qm Heigzfläche u. 25 Steil- rohrkesseln mit je einer Heizfläche von 640–800 qm, aus 4 Dampfturbinensätzen von 1600 kw, 3400 kw, 7500 kw u. 13 000 kw, sowie aus 3 Dampfturbinensätzen von je 20 000 kw Leistung. Die Maschinenspannung von 6000 V wird durch entsprechende Umspannanlagen. auf 20 000. 40 000 u. 100 000 V umgespannt. Zu den Einrichtungen gehören ferner Kohlen- förder-, Schalt-, Kühlwasser-, Rückkühl- u. Entaschungsanlagen, sowie die sonst. Neben- anlagen. Die Kohlenversorgung des Werkes erfolgt über den grossen Kohlenbunker des Braunkohlenwerkes, aus dem die Kesselhausbunker gespeist werden. Das Kühl- und Be- triebswasser liefert die am Kraftwerk vorbeifliessende Görlitzer Neisse in genügendem Aus- masse. Das Kraftwerk Pirna umfasst ein Kessel-, Maschinen- Umspann- u. Schalthaus mit den erforderl. Nebengebäuden. Eingebaut sind 7 Steilrohrkessel mit zus. 3000 qm Heizfläche u. 2 Dampfturbinensätze von 3400 u. 8000 km Leistung u. die notwendigen Umspann-, Schalt- u. sonst. Nebeneinricht. Nach dem Ausbau des Grosskraftwerkes Hirsch- felde dient das Kraftwerk in der Hauptsache zur Aushilfe. Die elektrischen Grossüber- tragungsanlagen erstrecken sich nahezu über ganz Sachsen. Sie bestehen aus den drei Höchstspannungs-Doppelleit. fär 100 000 V Hirschfelde - Dresden-Süd, Dresden-Süd–Lauta u. Dresden-Süd– Herlasgrün mit zus 315 km Länge, den Mittelspannungsleit. für 40 000, 30 000 u. 20 000 V, die als Doppel- u. Einfach-Freileitungen zus. 290 km u. als Erdkabel 12 km Länge besitzen. An die 100 000 V-Leitung sind die Umspannwerke Rodewitz, Dresden-Süd, Chemnitz-Süd u. Silberstrasse mit zusamm. 108 000 kw Umspannleistung angeschlossen, an die Mittelspannungsleit. das Umspannwerk Zittau u. das Schaltwerk Schindmaas. Eine 100 000 V-Leitung von Laufen b. Leipzig nach Silberstrasse ist 1924 dem Betriebe übergeben worden. Weitere Höchst- u. Mittelspannungsleit. u. Umspann- werke sind in Ausführung begriffen. Die aufgeführten Anlagen dienen ausschliesslich zur Übertragung der elektr. Energie im grossen. Für die Verteilung im kleinen und für die unmittelbare Belieferung der Verbrauche sind zwei ausgedehnte elektr. Überlandnetze vor- handen. Das Elektrizitätswerk Oberlausitz in Zittau ist 1917 durch den sächs. Staat von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges. Berlin, erworben worden. Das Versorgungsgebiet des Werkes erstreckt sich auf die Amtshauptmannschaften Bautzen, Löbau, u. Zittau. Das Werk umfasst im Anschluss an die Grossübertragungsanlagen Umspannwerke in Neusalza, Wehrsdorf, Oberoderwitz, Reichenau u. Hirschfelde, sowie ein Verteilungsnetz mit 200 km Freileitung u. 18 km Erdkabel für Spannungen von 20 000 u. 6000 V. Die Niederspannungs- netze sind in 83 Städten u. Gemeinden errichtet. Es versorgt ausser den Kleinverbrauchern die meisten Industriebetriebe der Oberlausitz. Das Elektrizitätswerk Elbtalzentrale in Pirna ist 1912/13 ins Leben gerufen worden. Die Anlagen übernahm 1918 der sächs. Staat. Das Werk versorgt den grössten Teil der Amtshauptmannschaft Pirna u. kleinere Teile der angrenzenden Amtshauptmannschaften Dresden-A., Dresden-N. u. Dippoldiswalde. Die Anlagen umfassen im Anschluss an die Grossübertragungsanlagen u. das Kraftwerk in Pirna drei Umspannwerke in Copitz, Langburkersdorf u. Sporbitz. Das Verteilungsnetz besteht aus 400 Km Freileit. u. rd. 80 km Erdkabel, die mit Spannungeu von 20 000, 10 000 u. 6000 V betrieben werden. Die Niederspannungsortsnetze befinden sich in 158 Städten u. Gemeinden. Das Werk versorgt ausser den Kleinverbrauchern zahlreiche Industriebetriebe, insbesondere im Elbtal zwischen Dresden und Pirna. An Wohn. für Angestellte u. Arbeiter sind in Siedelungen, auf den Werken u. in den benachbarten Ortschaften insgesamt 742 Wohn. vorhanden. Beschäftigt wurden Ende 1924: 861 Angestellte u. 4065 Arbeiter. Mitte 1925 Ankauf des Elektriz.-Werks Olbersdorf bei Zwickau. Beteiligt ist die Ges. mittelbar oder unmittelbar an folgenden Unternehm.: Elektra A.-G., Dresden; Kraftwerke Freital A.-G., Freital; Kraftwerke Westsachsen A.-G., Zwickau; Elektri- zitätswerke Betriebs-A.-G., Riesa; Grossröhrsdorfer Elektrizitätswerk G. m. b. H., Gross- röhrsdorf; Landkraftwerke Leipzig A.-G., Kulkwitz; Sächsische Electricitäts-Lieferungs- Gesellschaft A.-G., Oberlungwitz; Kraftwerk Sachsen-Thüringen A.-G., Auma i. Th.; Gas- versorgung Ostsachsen A.-G., Dresden; Sächsische Elektrizitätswerke u. Strassenbahn A.-G., Plauen i. V, Gasversorgung Mittelsachsen A.-G., Dresden. Die Stromabg. betrug 1922/23 bis 1923/24: 257 826 879, 305 927 035 k Wh. 1924: 356 525 837 kWh. Selbsterzeugt wurden 1922/23–1923/24: 151 286 093, 207 835 120 kWh. 1924: 259 457 951. Bezogen sind 1922/23. bis 1923/24: 134 875 337, 125 890 791 k Wh. 1924: 124 721 052. Kapital: RM. 40 Mill. in 20 000 Akt. Lit. A u. 20 000 Akt. Lit. B zu RM. 1000. (Die Akt. Lit. B nehmen erst ab 1927–1929 zur Hälfte u. ab 1930 in vollem Umfange an der Div. teil.). Urspr. M. 150 Mill. in 150 000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die Umstellung des A.-K. erfolgte lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 150 Mill. auf RM. 40 Mill. derart, dass, da sämtl. Aktien sich in einer Hand befinden, von den bisher. 150 000 Akt. 110 000 Stück vernichtet u. die restl. 40 000 Stück auf RM. 1000 abgestempelt wurden.