3828 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Dividende 1924: 0 %. Direktion: Theophile Gautier, Dülken; Giesserei-Ing. Hans Weidemann, Kiel. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Bhilipp Lieder, Kitzeberg; Dir. Hermann Michel, Voorde; Bankier K. Eltze, Kiel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kiel: Bankhaus Wilh. Ahlmann. Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisenhütten Aktien-Gesellschaft in Köln-Deutz. Gegründet: 13./7. 1881; eingetr. 27./7. 1881. Firma bis 20./10. 1903 Wissener Berg- werke u. Hütten in Brückhöfe bei Wis 3 a. d. Sieg. Zweigniederlassungen in Wissen a. d. Sieg und Haiger (Dillkreis). Zweck: Erwerb u. Ausbeutung von Konz. auf Eisenstein u. and. nutzbare Mineralien; Produktion von Eisen u. anderen Metallen u. Verarbeitung derselben; Handel mit Metallen u. Mineralien. Das bei Wissen a. d. Sieg belegene Areal der Ges. beträgt 85 ha 64 a 32 qm. Auf diesem Grundbesitz werden die Alfredhütte mit 3 Hochöfen u. die Heinrichshütte mit 1 Hochofen betrieben. Die Ges. hat ausserdem verschiedene zum Betriebe der Hütten u. Gruben erforderl. Terrains gepachtet. Die Gesamtgrösse dieser Grundstücke, deren Erwerb, nicht möglich war, da es sich um fideikommissarisch gebund. Besitz handelt, beträgt 38 ha ITwa 40 qm. Von den Spateisensteingruben Vereinigung, St. Andreas, Petersbach, Wingertshardt, Hamberg, Huth, Hohe Grethe, Tränke u. Alte Hoffnung stehen z. Z. nur die 5 erstgenannten in Betrieb mit einer Gesamtförderungsleistung von 360 000 t pro Jahr. Von der Grube Vereinigung führt eine 9 km lange Schmalspurbahn nach der Alfredhütte. Die Grube St. Andreas ist mit der Heinrichshütte u. Alfredhütte durch Seilbahnen von 3,55 bzw. 4,1 Kkm Länge verbunden. Die Grube Petersbach ist durch eine 9,5 km lange Seilbahn an die Alfredhütte angeschlossen. Sämtl. 4 Gruben sind mit modernen Schachtanlagen für gröss. Teufen ausgerüstet. Die Grube Wingertshardt ist durch einen Querschlag von der Grube Vereinigung aus gelöst u. in Betrieb genommen worden, um die Hütten mit eigenem Spateisenstein zu versorgen u. von dem Zukauf fremder Erze freizumachen. Gesamtbesitz an Bergwerksverleihungen 94 826 062 qm in 282 Geviertfeldern u. einer Distriktverleihung; ausserdem noch 118 gestreckte Felder. 1903 Vereinigung der Ges. mit der Firma Gebr. van der Zypen in Köln-Deutz. Das Werk in Köln-Deutz umfasst ein Areal von zus. 103 ha 17 a 34 qm, wovon 31 ha 56 a 17 c'm zu Köln bzw. Köln-Deutz, bzw. Köln –Mülheim 7 ha 3 a 20 qm in Schlebusch u. 64 ha 57 a 97 qm in Mülheim-Merheim-Wichheim-Schweinheim (Gut Herl) belegen. Bebaut sind 15 ha 89 a 10 qm mit Fabrikgeb. Das Werk befasst sich mit der Fabrikation von Rädern, Radsätzen, Bandagen u. Achsen f. Eisenbahnen, Strassen- u. Kleinbahnen, ferner von Walz- eisen, Walzstahl, Bandeisen-Bandstahl, Stahlschmiedestücken, Schwarz- u. Weissblechen; es besteht aus 5 grossen Hauptbetrieben und einer Anzahl Nebenbetrieb. Hauptbetriebe sind: Stahlwerk, Walzwerk, Hammerwerk, Räderfabrik, Weissblechwerk. Das Stahlwerk ist aus- gerüstet mit 12 Siemens-Martin-Schmelzöfen mit einer gesamten Leistungsfähigkeit von jährl. ca. 220 000 t Rohblöcken. Das Walzwerk enthält 6 Walzenstrassen, u. zwar eine Trio-Grob- strasse von 800 mm Walzendurchmesser, eine 525 mm Trio-Stabstrasse mit 600 mm Vorstrasse, eine Trio-Knüppelstrasse, eine Trio-Feinstrasse von 260 mm Walzendurchmesser mit Vorstrasse, 2 Bandeisenstrassen. Das Hammerwerk ist ausgerüstet mit 5 Dampfhämmern, 3 Radreifen- walzwerken u. 1 Radscheibenwalzwerk. Die Räderfabrik besteht aus Räderschmiede u. mech. Werkstatt u. hat eine Leistungsfähigkeit von jährl. 18 000 Radsätzen u. 6000 Radkörpern. Die Dampfkesselanlage umfasst ein Centralkesselhaus mit 2350 qm- Heizfläche u. 3 Reservekessel; es sind 10 Dampfmasch. mit 10 110 PS. im Betrieb, ausserdem eine elektr. Zentrale für Kraft u. Licht von 3225 Kw. Die Bahnanschlussgeleise mit Rangier-Bahnhof haben eine Gesamtlänge von 10,30 km. Die geplante Arb.-Kolonie in nächster Nähe des Deutzer Betriebes konnte auf den dort befindl. Grundst. nicht ausgeführt werden, weshalb das Gut Haus Herl erworben wurde, hier ist nun eine Siedlung grösseren Umfanges angelegt. Die für das Weissblech- werk in Wissen erforderl. Platinen werden auf der Abteil. Deutz ausgewalzt u. zur Verarbeit. nach Wissen gebracht. Das Weissblechwerk umfasst 20 Walzwerke, die alle elektr. angetrieben werden. Die erforderl. Kraft wird teils durch Verwend. von überschüssigem Hochofengas erzeugt, teils in einer besonderen Zentrale, die ihrerseits wieder eine Reserve für die Versorg. der Gruben mit elektr. Energie bildet. Zur Unterbringung der in diesem Weiss- blechwerke beschäftigten Arbeiter ist eine umfangreiche Kolonie u. ein Arb.-Logierhaus erbaut worden. Insgesamt wurden 1923/24 von der Ges. durchschnittl. 5556 Personen beschäftigt. Die Ges. erwarb 1919/20 Kalksteinbrüche sowie die Braunkohlengrube und Brikettfabrik Gew. Hürtherberg. Lt. G.-V. v. 3./11. 1922 Interessengemeinschaft mit den Rheinischen Stahlwerken, ab 1./7. 1922 auf 50 Jahre, die aber Anfang 1925 aufgehoben wurde. Die Ges. gehört für das Stahlwerk dem Stahlwerks-Verband, ferner der Deutschen Radsatz- und Bandagen-Gemeinschaft u. dem Roheisen-Verbande Essen-Ruhr an, auch ist sie Mitglied des Siegerländer Eisensteinvereins. Neuerdings hat die Phönix A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb reges Interesse an der Ges. 0 Mef A.-R.-Mitgl. letzter Ges. sind dem A.-R. der Zypen-Ges. beigetreten. Kapital: RM. 22 200 000 in 37 000 St.-Akt. zu RM. 600. Urspr. M. 2 520 000 u. nach verschiedenen Zusammenleg. bzw. Erhöh. 1906 M. 10 Mill. (s. Jahrg. 1920/21). 1910 Erhöh. —