Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 2841 Aufsichtsrat: Landrat a. D. Dr. Karl Haniel, Haus Morp, Erkrath bei Düsseldorf; Richard Haniel, Baden-Baden, Dr. Franz Haniel, Düsseldorf; Rittergutsbes. Otto Wiskott, Gerdshagen (Meckl.), August Haniel, Düsseldorf; Reg.-Rat a. D. Dr. Theod. Böninger, Dr. jur. Julius Curtius, Berlin. Zahlstellen: Nürnberg u. Oberhausen: Eigene Kasse, Giro-Konto Reichsbank; Nürnberg: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Disc.-Ges., Commerz- und Privatbank; Berlin: Deutsche Bank; Duisburg: Duisburg-Ruhrorter Bank, Filiale der Deutschen Bank; Köln: Sal. Oppen- heim, jr. & Cie., A. Schaaffhaus. Bankverein. Vereinigte Graphit- u. Tiegelwerke Obernzell-Untergries- bach Akt.-Ges. in Obernzell. Gegründet: 11./7. 1910; eingetr. 4./8. 1910. Sitz bis 3./6. 1912 in München. Firma bis Anfang 1923: Erste Bayerische Graphitbergbau A.-G. mit Sitz in Cntergriesbach. Gründer 6. Jahrg. 1922/23. Zweck: Abbau von Graphit auf allen Grundstücken, welche der Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutz- niessung ermächtigenden Rechtes besitzen wird. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbes. durch Aufbereitung u. Verhüttung. Zuerst legte die Ges. 4 Schürfschächte, im Gebiete der Gemeinden Griesbach, Edersdorf, Schaibing, Habersdorf-Rothenkreuz (nahe Passau) gelegen, an. Es fanden sich drei Graphitlagerzüge von 2–20 m Mächtigkeit, 90 m Breite u. 1.5 km Länge. 1912 waren bereits 1520 m aufgefahren. Handel mit bergbaul. Urprodukten u. den daraus gewonn. Erzeugnissen. 1913 erwarb die Ges. umfangreiche Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphitgebiet. Da die Ges. in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorübergehend behindert waren, ver- legten sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neuerworbene Gebiet, das durch einen schon vorhandenen Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert und teilweise aufge- schlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. weitere Aufschliessungs- arbeiten vorgenommen. Diese ergaben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem alten Gebiet wurden Anfang 1915 wieder aufgenommen. Die Aufbe- reitungsanlage in Rampersdorf kam 1914/15 in Betrieb. Eine neue Aufbereitungsanlage mit modernen Masch. wurde beschafft, die im Sept. 1917 den Betrieb aufnahm. Im Haarer Gebiet hatte die Ges. eine Option auf ca. 1500 Tagwerk Graphitabbaurechte. Behufs Aus- beutung dieser Optionsgrundstücke gründete die Ges. 1915 in Gemeinschaft mit dem Bank- haus S. Bleichröder in Berlin die Niederbayerische Graphitbergbau G. m. b. H. Von dem St.-Kap. von M. 20 000 besitzt die Ges. mehr als die Hälfte. 1922 Angliederung der Ver- einigten Schmelztiegelfabriken u. Graphitwerke J. Kaufmann, Gg. Saxinger jr. & Co. in Obernzell gegen Hingabe der lt. G.-V. v. 4./12. 1922 emitt. M. 3 600 000 St.-Aktien; ferner übernahm die Ges. pachtweise die Graphitgruben in Unfried, Kronawitter u. Maier. Kapital: RM. 336 000 in 5600 Aktien zu RM. 60, begeben zu pari. Ursprünglich M. 2 000 000. Erhöht ilt. General-Versammlung v. 4./12. 1922 um M. 3 600 000 in 2600 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die bisher. 100 Genussscheine sind in Vorz.- Akt. derart umgewandelt, dass auf 1 Genusssch. 10 Vorz.-Akt. entfallen. Die Vorz.-Aktien sind mit Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht in best. Fällen ausgestattet. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 30./12. 1924 unter Umwandlung der 1000 Vorz.-Akt. in St.-Aktien von M. 5.6 Mill. auf RM. 336 000 in 5600 Aktien (50: 3) zu RM. 60. Aktien- mehrheit im Besitz der Hirsch Kupfer- u. Messingwerke A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div., 7 % Tant. an A.-R., Rest Superdivid. bzw. nach G.-V.-B. Reichsmark-Bilanz am 1. Juli 1924: Aktiva: Grundstück- u. Abbaurechte 60 000, Schacht- u. Grubenanl. 80 000, Gebäude 70 000, Aufbereit.-Anl. 130 000, Invent. 5000, Säge- werk 3000, Fuhrpark 4000, Material u. Vorräte 28 670, Beteil. 60 000, Debit. 34 563, Kassa, Postscheck u. Eff. 14 864. – Passiva: A.-K. 336 000, R.-F. 33 600, Lohnrest 850, Kredit. 85 984, Banken 33 664. Sa. RM. 490 098. Dividenden: 1912/13–1922/23: 0 %. 1923/24: 0 %. Direktion: Wilh. Kolb. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Siegmund Fraenkel, Stellv. Komm.-Rat Carl Ritter von Günther, Justizrat Dr. Fraenkel, Bankier Eugen Schweisheimer, München; Fabrik-Dir. Siegm. Hirsch, Messingwerk; Fabrikbes. Fritz Neumeyer, Nürnberg; Fabrikdir. Sam. Loeben- stein, Berlin; Gutsbes. G. Saxinger, Obernzell; Bankdir. Franz Mueller, Passau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: E. & J. Schweisheimer. Staatsmoorgesellschaft Akt.-Ges. in Oldenburg i. 0. Gegründet: 1920; eingetr. 23./7. 1920. Gründer ein Interessen-Konsortium. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Torf, die industrielle Ausnutzung von Moor- ländereien. Mit dem Betrieb ist 1921 begonnen worden. 1924 Erwerb des Edewechter Moors