Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 2943 Emil Riedel, Stahl- u. Federnwerk Akt.-Ges. in Chemnitz. Gegründet: 21./5. bezw. 11./7. 1921 mit Wirkung ab 1 /4. 1921; eingetr. 13./8. 1921. Gründer, Einbringungswerte u. Gründungsvorgang siehe Jahrgang 1921/22. Nachdem die Ges. eine Interessengemeinschaft mit der „Deutsches Elektro-Stahlwerk A.-G. in Franken- berg“ eingegangen ist, beschloss die G.-V. v. 19./8. 1922 die völlige Fusion mit dieser Ges. auf folgender Basis: Gegen 3 Aktien zu M. 1000 der Deutschen Elektro-Stahlwerk A.-G. gewährt die Riedel-Gées. 1 Aktie zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1922 ihrer Ges. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der Unernehmungen der Firma Emil Riedel, Stahl- und Federnwerk in Chemnitz-Gablenz. Die Ges. ist berechtigt, sich an anderen gleichen oder ähnlichen Zwecken dienenden Unternehmungen zu beteiligen oder solche zu erwerben. Kapital: GM. 408 500 in 8000 St.-A. zu GM. 50 u. 500 Vorz.-A. zu GM. 17. Urspr. M 4 Mill. in 4000 Aktien à M. 1000. Erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1921 um M. 4 500 000 in 4000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. à M. 1000. Erstere von einem Konsort. übern. u. davon M. 1 000 000 den alten Akt. 1: 4 zu 250 % angeboten. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % kumulativer Vorz.-Div. u. mehrfachem Stimmrecht ausgestattct. * Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Stimmrecht: Jede St. u. Vorz.-Akt. = 1 St.; in best. Fällen 1 Vorz.-Akt. = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etw. weitere Rückl., Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., Tant. a. A.-R., weitere 2 % an Vorz.-Akt., Rest zur Verfüg. der G.-V. Goldmark-Bilanz am 1. April 1924: Aktiva: Grundst. 150 000, Geb. 410 404, Masch. u. Einricht. 77 500, Kassa und Wechsel 12 186, Debit. 161 184, Waren 138 432. – Passiva: A.-K. 408 500, R.-F. 40 850, Kredit. 359 123, Hyp. 22 590, Akzepte 86 994, Delkred. 31 650, Sa. GM. 949 708. Kurs: Freiverkehr Chemnitz: 40 %. Dividende 1921/22– 1923/24: St.-A.: 30, 400, 0 %; Vorz.-A.: 6, 6, 0 %. Direktion: Hans Emmerling, Frankenberg; W. O. Beyreuther. Aufsichtsrat: Vors.: Bankdir. Franz Christ: Stellv.: Fabrikdir. Maximilian Carl Haas, Dr. W. v. Thomsen, Dir. Mühlmann, Chemnitz; Dr. Stöss, Zwickau. Zahlstelle: Chemnitz: Dresdner Bank. Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann Aktiengesellschaft in Chennitz. (Börsenname in Berlin u. Leipzig: Hartmann Sächsische Maschinen.) Gegründet: 1837; als Akt.-Ges. 24./3. 1870. Bis 18./11. 1899 lautete die Fa. „Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz“', dann wurde der Zusatz vorm. Rich. Hartmann Akt.-Ges. hinzugefügt. Zweigwerk befindet sich in Dresden. Zweck: Fortführ. der vorm. Rich. Hartmannschen Masch.-Fabrik in Chemnitz, Anfertig. u. Liefer. von Masch., Masch.-Teilen u. Gerätschaften aller Art, sowie Beteil. an verwandten Unternehm. In den Chemnitzer Werken werden hergestellt: Lokomotiven u. Tender, Dampf- masch., Dampf- u. Lufthämmer, Pumpen, Kompressoren, Dampfkessel aller Bauarten, Rohr- leitungen, vollständige Kesselbekohlungsanlagen, Triebwerke, Kokereimasch., Werkzeug- masch., vollständige Einricht. für Streichgarn-Wollspinnereien, für Baumwoll-Abfall- u. Vigognespinnereien, Masch. für die Watteherstell., für die Filz- u. Hutstumpenfabrikation, ferner für Baumwoll-Entkernungs-Anlagen, Zwirnmasch. für die verschied. Zwecke, voll- ständige Wollwäscherei-Anlagen für Kamm. u.: Streichgarn, Masch. für Dampfwäscherei- u. Desinfektions-Anlagen, Webstühle für alle Gewebearten. Der Grundbesitz der Ges. in Chemnitz umfasst einschl. der beiden Zweigwerke, der Gross-, Klein- sowie Metall-Giesserei insgesamt 946 240 qm, wovon 162 360 am bebaut sind. Die Kraftanlage des Chem- nitzer Werkes besteht aus 22 vollständigen Kesselanlagen, die eine Gesamtheizfläche von ca. 4000 qm darstellen, sowie 11 Dampfmasch. bzw. Dampfturbinen, von einer Leistungs- kähigkeit von ca. 12 000 PS. Insges. sind in den Chemnitzer Werken etwa 5200 Werkzeug- masch. in Betrieb. Das Zweigwerk in Dresden ist in gepachteten Anlagen, dem früheren sächsischen Arsenal, untergebracht, die ca. 90 500 adm Fläche umfassen, von denen rd. 47 000 qm bebaut sind. Hier befinden sich etwa 920 Werkzeugmasch, Motoren usw., die der Ges. mietweise zur Verfüg. gestellt sind, im Betrieb, ausserdem weitere 550 eigene Masch. Das Dresdner Werk besitzt zum Betriebe der Dampfhämmer u. Pressen eine eigene Kesselanlage, der weitere Kraftbedarf wird durch das gemeinsame Kraftwerk des Industriegeländes Dresden-Albertstadt gedeckt. Im Dresdner Zweigwerk werden fabriziert: vollständ. Einricht. für Flachs-, Hanf-, Jute-, Werg- u. Wergabfall- spinnereien, ferner für Baumwoll-Feinspinnereien, für Kammgarn-Grobspinnereien nach engl. System, für Kammgarn-Feinspinnereien nach elsäss. System, Holzbearbeitungsmasch., Gasgeneratoren Patent ,Kerpely“. Ausserdem ist eine umfangreiche Gesenk- u. Hammer- schmiede vorhanden. Das Zweigwerk ist bis 1930 gepachtet. In der Abt. „König Friedrich August-Hütte“ in Potschappel werden hergestellt: Holzbearbeitungsmasch., Kaltsägen, Gas- generatoren System „Kerpely“. Gesamtgeländefläche dieser Abt. ca. 55 580 qm, bebaute Fläche ca. 12 710 qm. Anzahl der Arb. in den Chemnitzer u. Dresdner Werken beträgt zurzeit ca. 8500, die der Beamten ca. 1500.