Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 2989 Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Masch., Werkz., Inventar 18 375, Waren 10 200, Patente u. Modelle 40 416, Debit. Kasse 1994, Verlust 15 842. – Passiva: A.-K. 60 000, Kredit. 21 619, Wechsel 5208. Sa. RM. 86 828. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 39 346, Zinsen 1824. – Kredit: Waren, Reparat., Beteil. 25 328, Verlust 15 842. Sa. RM. 41 171. 3 Dividende 1924: 0 %. Direktion: Ing. Willy Mathias Reichmann, Paul Jaskulla, Hamburg. Aufsichtsrat: Wilh. Hoenicke, Arno Kypke, Synd. Dr. Wiethorn, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg-Anschlagssäulen-Ges. Blohm & Voss, K.-G. a. A. in Hamburg, Steinwärder. Gegründet: 19./12. 1891 auf 45 Jahre; verlängert lt. G.-V. v. 30./1. 1908 bis 31./12. 1958 u. lIt. G.-V. v. 29./12. 1919 bis 31./12. 1968; eine kürzere Dauer bedarf der Zustimm. der pers. haft. Ges. Begründet 1877 unter der Firma Blohm & Voss. Übernahmemodus s. Jahrg. 1900/01. Zweck: Betrieb einer Schiffswerft für Bau u. Reparatur von Schiffen u. Fahrzeugen aller Art, besonders auch von Kriegsschiffen. Betrieb einer Maschinenfabrik u. Kesselschmiede, einer Bronze- u. Stahlgiesserei, Dockbetrieb sowie Bau u. Reparatur von Lokomotiven. Besitztum: Die früher der offenen Handels-Ges. Blohm &Voss gehörige, bereits 1877 erricht. Schiffsbauanstalt. Die Werft liegt auf Steinwärder auf Staatsgrund in günstiger Lage am Eingang des Hamburger Freihafengebiets. Zur Werft gehören ausser dem eigentlichen Schift- baubetrieb nebst grossen Helgenkränen u. Schiffbauhallen 2 Maschinenfabriken, 2 Kessel- schmieden, Dampfhammerschmiede, Holzsägewerke, Tischlereien für Modell- u. Schiffs- einrichtungszwecke, Masch. u. Schiffsschlossereien, Kupferschmiede, Klempnerei, elektr. Werkstätten u. eine Bronze- u. Stahlgiesserei. Eine grosse ca. 15 000 PS. entwickelnde Kraftzentrale, die mit Dampfdynamos, Luftkompressoren und hydraulischen Pumpwerken ausgestattet ist, verfügt über weitverzweigte elektr. Kabel-, hydraulische u. pneumatische Leitungsnetze über die gesamten Werke. Ein umfangreiches Schienennetz mit grossem Wagen- und Lokomotivpark und fahrbaren Kränen dient dem Last- und Material- transport. Stationäre Dampf- und elektrische Kräne bis zu 250 t Tragfähigkeit, elektr. betriebene Laufkräne von grossen Hubgeschwindigkeiten u. grosser Tragfähigkeit erleichtern überall den Arbeitsgang. Einen besonders hervorragenden Teil des Betriebes bilden die 6 Schwimmdocks mit einer Gesamt-Tragkraft von ca. 125 000 t. Am 30./6. 1918 umfasste das im Betrieb befindliche Terrain ca. 465 788 qm. Durch neuen Ver- trag mit der Finanzdeputation ist weiteres Terrain von ca. 225 000 qm hinzugemietet u. der Pachtvertrag über das Gesamtareal von ca. 465 788 am bis zum J. 1958 ausgedehnt worden. Ende 1917 KAnkauf des 8900 qm grossen Platzes der Schiffswerft und Masch.-Fabrik vorm. Janssen & Schmilinsky A.-G. in Hamburg. Im Durchschnitt werden z. Zt. 6000 Arb. beschäftigt. Kapital: RM. 14 000 000 in 10 000 St.-Aktien zu RM. 700, und 10 000 Vorz.-Aktien zu RM. 700. Bis 1912 M. 6 Mill. St.-Akt., dann erhöht lt. G.-V. v. 12./9. 1912 um M. 6 Mill. Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 16./9. 1916 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 8 000 000 in 4000 St.-Aktien u. 4000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1916. Die neuen Vorz.-Aktien von 1916 wurden den alten Vorz.-Aktionären 3:2 zu 110 % angeboten. Die Vorz.-Aktien geniessen ein Vorrecht auf 5½ % jährl. Div. u. bevorrechtigte Nachzahlung der Fehlbeträge; eine weitere Div. erhalten die Vorz.-Aktien nicht; sie sind ankaufbar durch Auslos. seitens der persönl. haftenden Gesellschafter zum Nennwerte zuzügl. eines Aufgeldes von 10 %, also mit je M. 1100. Die persönl. haftenden Gesellschafter Baben das Recht, gemeinschaftl. einmal im Jahre Vorz.-Aktien zu 110 % des Nennwertes zuzügl. der laufenden u. etwa nachzuzahlenden Div. anzukaufen. Die anzukaufenden Aktien werden durch Auslos. in Gegenwart eines Hamburg. Ndtars bestimmt. Die ausgelosten Vorz.-Aktien sind an der Börse nicht mehr lieferbar. Im Falle der Übernahme der Firma u. sämtl. Geschäfte der Ges. mit Aktiven u. Passiven durch die persönl. haftenden Gesellschafter ebenso wie im Falle der Liquid. erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien vor irgendwelcher Berücksichtig. der St.-Aktien, wie schon oben erwähnt, bis zu 110 % des Nennwertes zuzügl. der laufenden u. etwa nachzu. zahlenden Div. Die Kap.-Umstellung erfolgte lt. G.-V. v. 26./3. 1925 von M. 20 Mill. auf RM. 14 Mill. (10: 7) in je 10 000 St.- u. Vorz.-Akt. zu je RM. 700. In einem Aufruf vom 20./3. 1924 war die Ablieferung der Vorz.-Akt. der Ges. verlangt worden. Die Frage der Gegenleist. (25 % in bar oder auf M. 3000 Vorz.-Akt. M. 1000 5 % neue Geldobl. der Ges.) hatte dabei zu einem Prozess geführt. (Vertreter der Vorz.-Aktionäre: Rechtsanw. Dr. Fels.) Das Gericht hat diesen Aufruf für nichtig erklärt, da die Beklagten, die persönlich haft. Gesellschafter, nicht berechtigt seien, die Abliefer. der Vorz.-Akt. zu verlangen. Gegen den Aufruf aller Vorz.-Akt. sei an sich kein Bedenken zu erheben. Die angebotene Gegenleist. von 25 % entspreche jedoch weder dem Vertrage noch dem Gesetz. Ebensowenig könne eine Aufwert. von 15 %, die während des Prozesses geltend gemacht wurde, nicht in Frage kommen, da es sich hierbei nicht um verzinsliche oder mit Aufgeld rückzahlbare Schuldverschr., sondern um einen Anspruch aus einem gegenseit. Vertrag handle. Die Gegenleist. habe deshalb nach allg. Billigkeitsgründen zu erfolgen. Gegen vorerwähntes Urteil hat die Verwalt. von Blohm & Voss Berufung eingelegt. In der G.-V. v. 28./12. 1924 wurde die Einstell. der Div. auf die Vorz.-Akt. von PM. 5 500 000 in die Bilanz bemängelt u. beantragt, die Schein-Div., welche die Rechte der Vorz.-Aktionäre präjudizieren soll, aus der Bilanz zu streichen. Das Gewinn- u. Verlust-K. wurde gegen